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Schwestern der Dunkelheit

Schwestern der Dunkelheit

Titel: Schwestern der Dunkelheit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lisa J. Smith
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Sicherheitsrasierer die Haut aufschlitzen konnte.
  Mr Adkins wich zurück, die Arme ausgebreitet, als beschütze er die Schüler hinter sich. In seinen Augen stand ein verängstigter Ausdruck.
  Ich muss dem ein Ende machen, schoss es Thea durch den Kopf. Das Problem war nur, dass sie keine Ahnung hatte, wie. Wenn es ein Tier gewesen wäre, hätte sie vortreten und es mit Gedankenkontrolle versuchen können. Aber eine Person konnte sie nicht kontrollieren.
  Trotzdem setzte sie sich in Bewegung, langsam, um keine Aufmerksamkeit zu erregen. Sie hielt sich am Rand der Menschentraube, die die Tanzfläche umgab, bis sie auf Höhe des Maskierten war.
  Der war inzwischen zu einer neuen Frage übergegangen. »Habt ihr sie gesehen?«, wollte er wissen. Er stellte die Frage immer wieder, während er weiterging und die Leute vor ihm zurückschreckten. Vivienne und Selene wichen mit ihren Partnern zu beiden Seiten aus. Das Rasiermesser glitzerte.
  Thea schaute zum anderen Ende der Tanzfläche hinüber, wo Blaise mit Kevin Imamura stand.
  Also ohne verlässlichen Beschützer. Aber Blaise wirkte nicht verängstigt. Das musste man ihr lassen - sie hatte wirklich Mut. Eine Hand in die Hüfte gestemmt stand sie da, und Thea konnte erkennen, dass sie genau wusste, wer da auf sie zukam.
  Zwischen den sich bewegenden Paaren erhaschte Thea einen Blick auf etwas anderes. Erik mit zwei Bechern Punsch in der einen und einem weiteren in der anderen Hand auf der gegenüberliegenden Seite der Tanzfläche. Er hielt mit dem Maskierten Schritt, genau wie sie selbst es tat.
  Sie versuchte, seinen Blick aufzufangen, aber die Menge war zu dicht.
  »Habt ihr sie gesehen?«, fragte der Maskierte ein Paar, das direkt vor Blaise stand. »Ich will es wissen ...«
  Das Paar sprang auseinander wie zwei Kegel, die von einer Bowlingkugel getroffen wurden. Jetzt war Blaise für alle sichtbar, hochgewachsen und elegant in ihrem schwarzen Anzug, während die Lichter auf ihrem mitternachtsschwarzen Haar schimmerten.
  »Hier bin ich, Randy«, sagte sie. »Was willst du denn wissen?«
  Randy Marik blieb keuchend stehen. Sein Atem machte ein gedämpftes Geräusch unter dem Plastik. Sonst herrschte unheimliches Schweigen.
  Thea schlich lautlos näher heran. Erik kam von der anderen Seite und bemerkte sie zum ersten Mal. Er sah sie an, schüttelte den Kopf und formte mit den Lippen: »Bleib weg.«
  Ja. Und du wirst ihn niederringen, bewaffnet mit drei Partybechern Punsch.
  Sie warf ihm einen Blick zu und formte mit den Lippen die Worte: » Du bleibst weg.«
  Randys Hand zitterte, sodass das Rasiermesser aufblitzte. Seine Brust hob und senkte sich.
  »Also was, Randy?«, wiederholte Blaise. Sie tippte mit der Zehenspitze eines hochhackigen Schuhs ungeduldig auf den Boden.
  »Ich fühle mich mies«, antwortete Randy. Es war fast ein Stöhnen. Plötzlich schien sein Kopf nicht mehr wirklich mit seinem Hals verbunden zu sein. »Ich vermisse dich.«
  Beim Klang seiner Stimme bekam Thea eine Gänsehaut. Er hörte sich an wie jemand mit dem Körper eines Achtzehnjährigen und dem Verstand eines Vierjährigen.
  »Ich weine ständig«, fuhr er fort.
  Mit der linken Hand zog er sich die Halloween-Maske vom Gesicht. Kevin prallte zurück. Thea verspürte eine Welle des Grauens.
  Er weinte Blut. Blutige Ströme rannen aus beiden Augen und vermischten sich mit gewöhnlichen Tränen.
  Ein Zauber?, fragte Thea sich. Nein, dachte sie, er hat sich selbst geschnitten.
  Das war es. Er hatte zwei halbmondförmige Einschnitte unter seinen Augen, und das Blut tropfte aus diesen Wunden.
  Auch der Rest seines Gesichtes sah grauenvoll aus. Es war weiß wie ein Leichnam, und sein Kinn war mit Bartstoppeln bedeckt. Die Augen hatte er wild aufgerissen. Sein Haar, das immer rotblond und seidig gewesen war, stand ihm wie gebleichtes Heu vom Kopf ab.
  »Du bist den ganzen Weg von New Hampshire hierher gekommen, um mir das zu sagen?«, fragte Blaise. Sie verdrehte die Augen.
  Randy stieß ein Schluchzen aus.
  Dies schien Kevin zu ermutigen. »Hör mal, Mann, ich weiß nicht, wer du bist - aber du hältst dich besser von ihr fern«, sagte er. »Warum gehst du nicht nach Hause und schläfst deinen Rausch aus?«
  Das war ein Fehler. Die wilden Augen über den blutbefleckten Wangen fokussierten jetzt Kevin.
  »Wer bist du?«, fragte Randy mit belegter Stimme und trat einen Schritt auf ihn zu. »Wer ... bist... du?«
  »Kevin, beweg dich!«,

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