Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
Vom Netzwerk:
vorsichtig der Küche. Die Geheimtür stand offen, und ich ging langsam die Treppe hinunter. Als ich Menollys Zimmer betrat, hörte ich Würgen aus der Blutkammer. Toll, dachte ich, als es mir ebenfalls den Magen umdrehte. Jetzt war ich nur noch einen üblen Geruch davon entfernt, mich selbst übergeben zu müssen. Allein bei der Vorstellung, wie Dämonenblut schmecken musste, wurde mir übel, und aus irgendeinem Grund war ich froh, dass sie es offensichtlich nicht vertrug. Natürlich wollte ich nicht, dass ihr schlecht wurde, aber . . .
    »Muuf, muuf... «
    Der Laut kam aus dem Spalt zwischen Menollys Bett und der gegenüberliegenden Wand. Ich eilte hinüber. In ihrer kuscheligen Kiste spielte Maggie hellwach mit einem Zauberwürfel. Sie hatte die Lösung noch nicht gefunden, fand es aber offenbar sehr lustig, an der Ecke zu lutschen. Sie streckte die Ärmchen nach mir aus, und ich nahm sie auf den Arm.
    »He, mein Schätzchen. Hat Iris dich hier heruntergebracht?«
    »Als der Dämon kam, dachte ich, hier würden wir halbwegs sicher sein.« Iris stand auf der untersten Stufe. Sie war die Einzige außer uns drei Schwestern, die den geheimen Eingang zu Menollys Zimmer kannte, und sie hatte Stillschweigen geschworen.
    »Das war klug von dir«, sagte ich. »Ich bin so froh, dass ihr beide unverletzt seid. Was ist denn passiert?« Als sie antworten wollte, hob ich die Hand. »Nein, warte, sag es uns lieber gleich allen zusammen. Gehen wir nach oben. Menolly kommt in ein paar Minuten nach.«
    Ich vergewisserte mich, dass der Zugang zu Menollys Versteck geschlossen war, und kehrte ins Wohnzimmer zurück. Delilah und Chase saßen auf dem Sofa, Wisteria lag, noch immer gefesselt und geknebelt, zwischen ihnen auf dem Boden. Morio hielt am Fenster Wache. Tom saß im Schaukelstuhl und sah verwirrt und ein bisschen müde aus.
    Ich ließ mich mit Maggie auf dem Arm vor Delilah auf dem Boden nieder und dehnte vorsichtig meinen Nacken. Wenn ich ein VBM gewesen wäre, hätte ich jetzt mindestens einen gebrochenen Knochen, wenn nicht ein gebrochenes Genick. Wie die Dinge standen, würde ich so bald wie möglich eine gute Massage brauchen. Ich lehnte mich an Delilahs Beine, und sie begann mir die Schultern zu kneten. Maggie gab wieder ihr Muuf von sich und kuschelte sich tiefer in meine Arme. Erst sprach keiner ein Wort, dann fingen alle auf einmal an zu reden.
    »He – immer langsam, Leute. Bitte nur einer auf einmal. Ich kriege gerade heftige Kopfschmerzen, und von diesem Bodycheck des Psychoschwaflers tut mir alles weh.« Ich reichte Maggie an Delilah weiter und stand vorsichtig auf.
    In diesem Moment betrat Menolly den Raum und fing meinen Blick auf. Wir sprachen kein Wort, verstanden uns aber auch so. Wenn sich die Situation beruhigt hatte, würden wir beide uns ausführlich über den Tod des Psychoschwaflers unterhalten. Aber zunächst einmal bedeutete ich ihr, sich zu setzen.
    Menolly blickte auf Wisteria hinunter. »Was macht die denn hier? Und warum ist sie gefesselt?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Wart’s ab«, sagte ich. Wir mussten darüber sprechen, was wir herausgefunden hatten, doch mir kam der Gedanke, dass es ein ziemlich dämlicher – und womöglich tödlicher – Fehler wäre, das in Wisterias Gegenwart zu tun. Wir mussten sie irgendwo unterbringen, um offen reden zu können, aber ich wollte sie nicht an einem Ort allein lassen, wo Bad Ass Luke oder einer seiner Kumpel sie finden könnte.
    »Wir müssen uns etwas für Wisteria überlegen«, sagte ich und zeigte auf die Floreade. Ihre Augen funkelten, und ich hatte das Gefühl, dass sie die erste sich bietende Gelegenheit nutzen würde, jeden einzelnen von uns auszulöschen.
    »Ich finde immer noch, wir sollten sie einfach töten«, sagte Morio ungerührt. »Sie ist eine Gefahr für unsere Mission und für uns persönlich. Wir können nicht riskieren, dass sie freikommt.«
    Ich wusste ja, dass er recht hatte, aber noch mehr Tod und Zerstörung konnte ich im Augenblick nicht ertragen. Ich warf Menolly einen Blick zu, die die Floreade immer noch mit verwunderter Miene anstarrte.
    Delilah runzelte die Stirn. Sie sah Morio an und schüttelte energisch den Kopf. »Das können wir nicht tun, obwohl es die einfachste Lösung wäre. Das Beste wäre, wir übergeben sie dem AND, damit die sich um sie kümmern. Sie können ihr vielleicht nützliche Informationen entlocken, durch die noch mehr Spione aufgedeckt werden.«
    »Spione? Darum geht es also?«, fragte Menolly. Sie

Weitere Kostenlose Bücher