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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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neben ihr, offenbar schon von ihrer nächtlichen Jagd zurückgekehrt. Ich warf einen Blick auf den Fernseher und verzog das Gesicht.
    » Blind Date? Süße, du musst endlich deinen Fernseh-Geschmack kultivieren. Vielleicht sollten wir dich zwingen, den Bildungskanal anzuschauen?«
    Delilah schnaubte verächtlich und fischte sich ein paar Chips aus der Fritos-Tüte. »Mich zwingen? Du und welche Armee? Dein großer, böser Dämonen-Bube?«
    Menolly lachte und musste dabei rülpsen. Sie schaltete mit zufriedener Miene den Fernseher aus. Offensichtlich hatte sie reichlich getrunken. Delilah wedelte strahlend mit einem Stapel Papier.
    »Ich habe Louise Jenkins gefunden! Wollen wir sie morgen besuchen?«
    »Gleich, gleich. Ich will nur schnell aus diesen Sachen raus«, sagte ich und rannte die Treppe hinauf. Ich schlüpfte aus meiner Anderwelt-Kleidung und zog ein langes Satinnachthemd und den passenden Morgenrock an und dankte wieder einmal den Klamottendesignern der Erdwelt. Victoria’s Secret war mein geheimes Laster. Meine Gedanken schweiften zu Trillian ab. Er liebte Seide und Satin.
    Seufzend bürstete ich mir das Haar und schlüpfte in meine flauschigen Hausschuhe. Als ich ins Wohnzimmer zurückkehrte, löste sich allmählich die Anspannung von meiner Begegnung mit Großmutter Kojote, doch meine verspannten Schultern taten immer noch höllisch weh. Ich ließ mich vor Menolly auf dem Boden nieder.
    »Massierst du mir den Nacken?«, bat ich und lehnte mich zurück. Sie zog die Nase kraus und lächelte. Ich bemerkte, dass ihre Reißzähne eingezogen waren, sie aber ein Fleckchen Blut an der Unterlippe übersehen hatte. Stumm reichte ich ihr ein Taschentuch und tippte auf mein Kinn. Sie wischte sich den Mund ab. »Ich nehme an, es war eine erfolgreiche Nacht?«
    »Sehr gut«, sagte sie und massierte die Knoten aus meinen Schultern. Ihre Finger waren so stark, dass mir die Idee kam, sie könnte ja eine Ausbildung zur Masseurin ins Auge fassen. Äh, wohl besser nicht. Bei der Vorstellung, wie sie einem Fremden den entblößten Nacken massierte, standen mir sofort die möglichen Folgen vor Augen – kein angenehmer Gedanke. Rasch verwarf ich die Idee. Menolly besaß ein hohes Maß an Selbstbeherrschung, doch selbst die Besten von uns haben hin und wieder einen schwachen Augenblick.
    »Ich habe mehr herausgefunden, als ich erwartet hatte, und die Welt ist um einen widerlichen Perversen ärmer«, erzählte sie. »Er wollte gerade eine der Nutten aufschlitzen, die in der Gasse hinter dem Wayfarer auf den Strich gehen. Ich habe mich um ihren Möchtegern-Freier gekümmert und dann ihr Gedächtnis gelöscht. Genauer gesagt habe ich ihr Gedächtnis gelöscht und ihr eingegeben, dass sie sich einen ordentlichen Job als Kellnerin suchen soll. Wenn sie wieder zu sich kommt, schafft sie es vielleicht, in Zukunft von der Straße wegzubleiben.« Menolly hatte ein Händchen dafür, den Abschaum dieser Welt aufzuspüren. Seit wir hier waren, hatte sie der Polizei schon eine Menge Ärger und Zeit erspart, wenngleich die nichts davon ahnte.
    Ich nahm Menollys Hand und drückte einen Kuss darauf. »Gute Arbeit«, sagte ich. »Also, was hast du herausgefunden?«
    Ihre Augen schillerten blutrot auf, ehe sie wieder zu dem eisigen Grau verblassten, das sie seit Menollys Tod angenommen hatten. »Ich habe mit einem der Männer geredet, der in einem Karton neben dem Restaurant schläft – nicht Chases Informant, sondern dessen Kumpel, der betrunken war, als Chase ihn befragen wollte. Er hat mir gesagt, was er bei Chases Befragung vergessen hat. Offenbar sind in den frühen Morgenstunden drei Gestalten aus der Hintertür gekommen, die Jocko an einem Strick hinter sich hergeschleift haben. Sie haben ihn in der Gasse liegen gelassen und sind geflohen. Mein Kumpel hat gerade hinter einem Haufen Pappkartons seinen Rausch ausgeschlafen und ist aufgewacht. Aber was er mir gesagt hat, ist schlimm. Sehr schlimm.«
    Ich hielt den Atem an. »Nämlich?«
    »Ein Trio von Dämonen. Seiner Beschreibung nach glaube ich zu wissen, womit wir es zu tun haben. Zunächst einmal wäre da ein Psychoschwafler.«
    »Na toll«, stöhnte ich. Psychoschwafler waren Reptilienwesen, die die Gestalt eines wunderschönen Menschen annehmen konnten. Sie waren so ähnlich wie Incubi, aber sie machten sich gar nicht erst die Mühe, mit ihren Opfern zu schlafen. Sie umgarnten sie nur, um sie dann auf brutale, blutige Weise zu töten. Und sie waren dumm. Ungeheuerlich dumm.
    »Es

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