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Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 01 - Die Hexe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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prächtige Edelsteinfarben und schillerte bei jeder Bewegung; gut verborgene Bügel in dem figurbetonten Mieder hoben sacht meine Brüste an. Ich musste es haben, was es auch kosten mochte.
    Widerstrebend zog ich mich wieder an und trug das Bustier und das Nachthemd zum Ladentisch. »Okay, du hast gewonnen. Die muss ich einfach haben. Und ich will ein Kleid wie dieses Nachthemd, Erin, wenn du eines finden kannst, das nicht durchsichtig ist.« Ich blickte mich um und stellte fest, dass Cleo verschwunden war. »Ist dein Freund schon gegangen? Er war nett.«
    »Cleo ist der Beste«, sagte sie. »Im Moment ist er ziemlich verwirrt – er ist nicht ganz sicher, was er ist –, aber er hat ein gutes Herz, und jeden Cent, den er erübrigen kann, gibt er seinem Kind und dessen Mutter. Irgendwann hat er mir mal erzählt, dass seine Tochter und seine Exfrau nicht wissen, dass er schwul ist – oder bi – oder was auch immer er ist, und dass sie auf gar keinen Fall darunter leiden sollen. Deshalb geht er tagsüber zur Schule und arbeitet abends und am Samstag im Club.« Sie gab meine Einkäufe in die Kasse ein, wickelte die Dessous in Papier und schob sie in eine rosa Tüte mit roten Trageschlaufen. »Das macht dann zweihundertsiebenundfünfzig vierunddreißig.«
    Während ich einen Scheck ausstellte, fragte ich: »Was studiert er denn?«
    »Er will Computerprogrammierer werden und irgendwann mal bei Microsoft arbeiten.« Sie reichte mir die Tüte. »Wenn du mal einen guten Computertechniker brauchst – ich kann ihn wirklich sehr empfehlen.«
    Ich nickte und nahm mir vor, mir das zu merken. Man konnte nie wissen, wann man mal einen guten Hacker brauchen würde, und selbst falls es uns gelingen sollte, Bad Ass Luke und seine Kumpane zu besiegen... Ich hatte das Gefühl, dass wir einen langen Kampf vor uns hatten. Ich warf Erin eine Kusshand zu und rannte den restlichen Weg zu meinem Laden, während der Regen um mich herum aufs Pflaster spritzte.
     
    Iris wirkte sehr erleichtert, mich zu sehen. »Du hast ein Problem«, sagte sie, als ich zur Tür hereinkam.
    »Meinst du? Ich sitze in der Erdwelt fest, mit drei Dämonen, die in der Stadt Amok laufen. Natürlich habe ich ein Problem!« Ich schüttelte mir das Wasser aus dem Haar und stellte meine Einkaufstüte hinter den Ladentisch. Iris sah mich unbeeindruckt an und trommelte mit den Fingern auf dem Tisch herum, bis ich seufzte und fragte: »Na schön, was ist jetzt passiert? Haben wir Termiten? Ein leckes Dach? Hat wieder jemand Bücher geklaut?«
    »Keine Termiten, kein Leck und auch keine Diebe. Das Problem ist, dass die Aufrechte-Bürger-Patrouille nächste Woche vor der Buchhandlung demonstrieren will.« Sie hielt ein Flugblatt hoch. »Das habe ich heute Morgen gefunden. War an die Tür geklebt.«
    Ich nahm das Blatt Papier und betrachtete es. Es war in schreiendem Blau und Weiß gehalten, mit schwarzen Lettern bedruckt und eine Art »Abmahnung«, auf der uns befohlen wurde, den Laden zuzusperren und in die Anderwelt zurückzukehren – andernfalls müssten wir »die Konsequenzen tragen«. Was bedeutete, dass sie sich mit ihren Schildern vor dem Laden aufbauen und aus voller Kehle Beleidigungen brüllen wollten, wodurch sie die Kunden allerdings in den Laden hinein- statt davontreiben würden.
    »Die sind gut fürs Geschäft«, sagte ich. »Sollen sie doch kommen. Wenn es hässlich wird, rufe ich Chase, und der wird sie wegschaffen lassen.«
    Iris grinste. »Soll ich draußen ein paar Zauberfallen für sie aufstellen?«
    »Nicht doch, nicht doch«, erwiderte ich ebenso boshaft, »das wäre gar nicht nett von uns. Ich sage dir was: Wenn sie wirklich lästig werden, darfst du sie dir vornehmen, ehe ich die Polizei hole. Aber ja nichts allzu Schädliches, hörst du? Außer natürlich, sie versuchen uns anzugreifen. Jedenfalls werde ich ein Auge zudrücken, falls du ganz aus Versehen einen Freikörperkultur-Förderungs-Spruch oder so was in der Art fallen lassen solltest.«
    Kichernd schüttelte sie ihr langes Haar, das ihr bis zu den Füßen reichte und zu zwei dicken Zöpfen geflochten war. »Du bist gemein. Deshalb arbeite ich so gern hier«, bemerkte sie. »Wie laufen die Ermittlungen? Aus dieser Tüte schließe ich, dass du gerade nicht von einer Dämonenjagd kommst.« Sie senkte die Stimme und deutete auf eines der Regale, vor dem Henry Jeffries stand und die diversen Titel durchsah. Ich hatte das Gefühl, dass Henry ein bisschen in Iris verliebt war, aber er wäre der

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