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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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ist ganz einfach. Du gehst zurück, und ich werde dabei sein und dich stützen. Konzentriere dich darauf, das eine Band zu finden, das dich an ihn kettet. Wir müssen genau wissen, wo in deiner Aura es befestigt ist, damit wir es abtrennen können. Bevor wir diese Trennung vollziehen, müssen wir herausfinden, wo er ist. Dazu musst du von der Gegenwart aus durch dieses Band Verbindung zu ihm aufnehmen und seine Seele berühren.«
    Jareth strich mir eine Strähne aus der Stirn, und diese einfache Geste der Freundlichkeit brachte mich fast zum Weinen. Die Vergangenheit noch einmal zu durchleben, war anstrengend, schmerzhaft. Aber wenn es schon so schlimm ist, sie sich anzusehen, dann stell dir nur vor, was sie jeden Tag, jede Stunde, jede Minute bei dir anrichtet, solange du diese Last mit dir herumschleppst. Die Worte hallten durch meinen Kopf, und ich blinzelte hinter der Augenbinde. All mein Zorn und Kummer konnten nicht weggewischt werden, als sei das alles nie geschehen, aber vielleicht konnte ich diese Last abwerfen? Einfach aufhören, sie weiter zu tragen, und sie loslassen?
    »Also schön«, sagte ich. »Tun wir’s. Wie kann ich verhindern, dass ich von den Erinnerungen verschluckt werde?«
    »Ich werde an deiner Seite sein, nun da ich weiß, was geschieht«, sagte er. »Lehn dich an mich. Verlass dich auf meine Kraft.«
    Als der Geruch von Blut näher kam, sagte ich: »Dredge hat das auch versucht, nicht wahr? Ihr habt ihn zu dem Augenblick seiner Verwandlung zurückgeführt.«
    Jareth seufzte tief. »Ja, das habe ich getan. Ich wusste nicht, dass er zuvor im Leben ein Priester des Jakaris gewesen war – ich wusste nichts von den Jahren der Perversion, die seine Seele verstümmelt haben. Deshalb ist das Ritual furchtbar fehlgeschlagen. Er war nicht bereit, seinen Zorn loszulassen, sondern er suchte nach einer Möglichkeit, die Macht seines Meisters in sich aufzunehmen. Und es hat funktioniert.«
    Ich nahm mir einen Moment Zeit, darüber nachzudenken. Dredge hatte seine Macht vermehren wollen und Jareth zu diesem Zweck hereingelegt. Er hatte sich der Seele des Bösen verschrieben. Ich würde nicht in die Fußstapfen meines Meisters treten, koste es, was es wolle. »Ich bin bereit.«
    Nach einer kurzen Pause begann Jareth erneut mit seiner Litanei, und drei weitere Tropfen landeten auf meiner Stirn.
    Deine Erwartungen – gib sie auf.
Deine Zweifel – gib sie auf.
Deine Ängste – gib sie auf.
Deine Stärke – gib sie auf.
Deine Wut – gib sie auf.
Deine Beherrschung – gib sie auf.
    Dann kamen die drei Tropfen auf meine Lippen, meine Zunge schnellte hervor und leckte sie auf, und ich wappnete mich für das, was mir bevorstand.
    Geschöpf der Nacht, Dämon des Blutes,
Drehe die Uhr zurück, zurück durch die
Minuten und Stunden und Jahre.
Kehre zurück zu der Nacht, in der du neugeboren wurdest.
Kehre zurück zu der Nacht, da du verwandelt wurdest.
    Ich war wieder in der Höhle, in meinem kürzlich verstorbenen Körper. Aber diesmal spürte ich einen goldenen Schein, der meinen Kopf barg, während ich verzweifelt versuchte, mich zurechtzufinden. Ich war tot – ich war tot, und Dredge hatte mich in einen Vampir verwandelt. Nein, warte – das war ein Traum, eine Vision, durch die ich nur hindurchging.
    So ist es , dachte ich und durchbrach die Angst. Mein Name ist Menolly, und ich bin seit zwölf Erdwelt-Jahren ein Vampir, und in Wirklichkeit liege ich auf einem Podium im Tempel des Gerichts. Dies sind nur Schatten der Vergangenheit.
    Ich versuchte, mich zu konzentrieren und Jareth zu finden. Dann erkannte ich, dass er der goldene Schimmer war, der meinen Kopf barg. Er war hier und wachte über mich. Instinktiv versuchte ich, tief Luft zu holen, aber meine Lunge wollte mir nicht gehorchen.
    Moment – ich bin tot.
    Meine Gedanken sortierten sich wie von selbst, als die Erinnerung mir zu Hilfe kam. Ach ja, dachte ich. Ich hatte über ein Jahr gebraucht, um zu lernen, Atem zu holen. Währenddessen hatte ich viel zu viele Tage lang geträumt, ich müsste ersticken.
    Jareths Hände strichen über meine Schultern und erinnerten mich daran, dass ich nicht dort mit Dredge gefangen war. Ich würde dieses Jahr des Wahnsinns nicht noch einmal durchmachen müssen, wie ein Tier in einen Silberkäfig gesperrt, während der AND versuchte, meine Seele aus der völligen Zerstörung zu retten, die Dredge angerichtet hatte.
    Jetzt... wurde es Zeit, dieses Band zu finden. Ich zwang mich, mich zu entspannen, und erkundete

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