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Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13

Titel: Schwestern Des Mondes 03 - Die Vampirin-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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meine Stirn, und der verlockende Duft drang mir in die Nase. Obwohl ich erst vor ein paar Stunden getrunken hatte, stieg der Durst in mir auf, und meine Gier erwachte. Ich zerrte an den Fesseln, wollte frei sein und jagen. Ich kann nicht, dachte ich. Ich kann nicht gehen. Ich kann nicht einfach loslaufen und auf den Straßen der Stadt nach frischem Blut suchen.
    Geschöpf der Nacht, Dämon des Blutes,
Drehe die Uhr zurück, zurück durch die
Minuten und Stunden und Jahre.
Kehre zurück zu der Nacht, in der du neugeboren wurdest.
Kehre zurück zu der Nacht, da du verwandelt wurdest.
     
    Drei weitere Tropfen, doch diesmal ließ er sie auf meine Lippen fallen und verrieb sie sacht mit den Fingern. Ich zwang mich, nicht in sein warmes Fleisch zu beißen, als er die Hand zurückzog. Meine Zunge zuckte hervor, und ehe ich mich daran hindern konnte, hatte ich mir das Blut von den Lippen geleckt.
    »Heilige Scheiße!« Eine sengende Flamme verschlang mich von innen, und ich bäumte mich gegen die Fesseln auf. Einen Augenblick lang glaubte ich, er hätte mir einen Pflock durch die Brust gestoßen, doch als der Schmerz nachließ, merkte ich, dass es Magie war, die das bewirkt hatte, Magie in dem Blut, das ich eben gekostet hatte. Diesen Gedanken hatte ich noch kaum verdaut, als ich zu fallen begann, mich rasend schnell von meinem Körper wegbewegte, aus dem Raum geschleudert wurde, fort von dem Tisch, Jareth, meiner Schwester und Morio.
    »Was zur... ?«
    Ich verstummte, als ich auf einer harten Fläche landete. Ich schlug die Augen auf und erkannte, dass ich wieder in der Höhle war, in die Dredge mich geschleppt hatte, nachdem er mich erwischt hatte. Und er war da, ragte über mir auf, einen grausigen Ausdruck auf dem Gesicht, während er meine Haut mit seinen Fingernägeln aufritzte.
     
    Schmerz rollte in Wogen über mich hinweg. Es kam mir vor, als könnte ich schon seit Stunden nicht einmal mehr schreien. Ich lag nackt auf einem flachen Felsen tief in dem Höhlensystem.
    Wenn ich doch nur das Bewusstsein verlieren könnte, bis alles vorbei war und ich mich meinen Ahnen anschließen würde. Ich versuchte, durch schiere Willenskraft in Ohnmacht zu fallen, den Nebel des Vergessens hervorzulocken. Aber mein Geist war zu stark, meine Präsenz in der Gegenwart zu solide. Wenn ich die Augen schloss, konnte ich die Kante des seligen Nichts beinahe ertasten, aber jedes Mal, wenn ich in diesen himmlischen Abgrund abzurutschen begann, grub Dredge die Nägel ein wenig fester ein, verzerrte meine Haut ein wenig grausamer, um mich zurückzuholen.
    »Gib noch nicht auf, Liebes«, sagte er. Seine Stimme war wie kühler Balsam, sie beruhigte mich für einen Sekundenbruchteil, so dass ich mich entspannte, ehe er mein Fleisch erneut zerfetzte. »Betrachte es nicht als Bestrafung«, flüsterte er. »Du hast im Grunde gar nichts damit zu tun – ich schicke eine Botschaft. Und du bist zufällig mein Pergament.«
    Während ich blutete, Tropfen um Tropfen, konnte ich rauhe Zungen auf dem Boden hören, die die Tränen meines Körpers gierig aufschleckten. Es drehte mir den Magen um. Dredge bemerkte es, hielt inne und kippte mich zur Seite, als ich mein Frühstück von mir gab.
    »Wir wollen doch nicht, dass du an deiner eigenen Kotze erstickst, nicht wahr?«, bemerkte er.
    »Fick dich, du Bastard«, sagte ich und spuckte den widerlichen Schleim aus, der in meinem Mund zurückgeblieben war. »Wenn du mich töten willst, tu es einfach. Ich fürchte mich nicht vor dem Tod.« Bis zu dem Augenblick, da er mich erwischt hatte, wäre das eine Lüge gewesen, aber die Qualen, die ich in den letzten Stunden erlitten hatte, ließen mir den Tod wie eine gemächliche Kreuzfahrt in die Unterwelt erscheinen – dort wäre alles vorbei, und ich würde frei sein.
    »Das weiß ich. Deshalb lassen wir es ja hübsch langsam angehen«, sagte er und trat dann zurück. »Und jetzt, da du fertig dekoriert bist, können wir mit dem eigentlichen Vergnügen beginnen.«
    Ich blinzelte. Was konnte er mir denn sonst noch antun? Und dann fing er an, sich auszuziehen.
    »Nein – nein... Du bist zu erbärmlich, um mir die Stiefel zu lecken, du Drecksack... « Der Schmerz und die Angst vor dem, was mir jetzt bevorstand, fachten meine Wut von neuem an, und ich riss an den schweren Ketten, die mich an den Stein fesselten.
    Er lachte. »Immer noch so temperamentvoll. Das gefällt mir.« Er beugte sich über mich, und sein lockiges Haar kitzelte mich im Gesicht und an den

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