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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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machst du da?«
    »Ich verhindere größeren Schaden. Die Barriere wird nicht lange halten. Chase - ruf die Stadtverwaltung an, die müssen schnell jemanden herschicken und die Statik des Gebäudes überprüfen. Aber erst einmal müssen wir verhindern, dass noch mehr Goblins aus dem Portal da unten kommen. Wir brauchen Wachen, und zwar sofort.«
    Iris winkte Delilah herbei. »Wie wäre es mit dem Puma-Rudel? Könnten die uns helfen?«
    »Ich kümmere mich sofort darum. Ich hole ein paar ÜW -gute Kämpfer. Wir postieren sie an dem Portal, bis wir Asteria kontaktieren können.« Sie klappte ihr Handy auf und wählte Zacharys Nummer. Kaum eine Minute später hatte sie sein Versprechen, fünf der stärksten Rudelmitglieder herzuschicken, die uns aushelfen würden, während wir die dauerhafte Bewachung arrangierten.
    »Bis sie hier sind, sorge ich für Ordnung. Ich komme leicht durch den Schutt da rein«, sagte Smoky, trat hinter mich und schlang die Arme um meine Taille. Dann beugte er sich vor und gab mir einen schnellen Kuss.
    »Danke.« Ich atmete tief durch und blickte mich um. Der Pioneer Square war mit toten Goblins übersät. Wir alle sahen aus wie Flüchtlinge, die einem Massaker entkommen waren, bis auf Smoky, dessen weißer Trenchcoat und weiße Jeans so makellos wie immer waren. Ich musste ihn unbedingt irgendwann fragen, wie er das anstellte. Ich war von Kopf bis Fuß mit Goblinblut beschmiert, und auch - so vermutete ich - mit meinem eigenen. Mindestens zwei Polizisten waren schwer verwundet oder tot. Chase sah gerade nach ihnen.
    »Geh, bitte. Sorge dafür, dass keine mehr durchbrechen, bis wir jemanden hier postieren können.« Ich drückte Smokys Hand an meine Wange, und sie fühlte sich kühl, beruhigend und stark an.
    Er nickte und verschwand binnen Sekunden in die Ionysischen Strömungen. Ich machte mir keine Sorgen. Smoky war kaum in Gefahr. Falls da unten irgendetwas passierte, konnte er einfach wieder auf den Dimensionsstrom hüpfen.
    Ich war erschöpft und hätte einen ganzen Eimer Wasser trinken können - von den Blitzen war ich völlig ausgedörrt. Müde ließ ich mich auf die Bordsteinkante sinken.
    Delilah setzte sich zu mir und nahm meine Hand.
    »Das ist zu viel. Wir können nicht gegen alle kämpfen, die kommen«, sagte sie.
    »Ich weiß. Wir brauchen Hilfe.« Ich schwieg einen Moment lang. »Vielleicht hat Morgana recht. Wenn sie die Feenhöfe wieder aufbauen, könnten wir die um Hilfe bitten.« Ich erzählte ihr rasch, was ich bei meinem kleinen Ausflug zu Smoky erfahren hatte.
    Delilah überlegte eine Weile und schüttelte dann den Kopf. »Sie würden sich von Halbblütern nichts sagen lassen, Camille. Ich kann mir nicht vorstellen, dass es anders wäre als früher in Y'Elestrial, als wir noch klein waren. Wir werden immer Außenseiterinnen bleiben, ganz gleich, wo wir sind. Sie würden versuchen, die Führung an sich zu reißen, obwohl sie keine Ahnung haben, was sie tun. Den Feenköniginnen ist ihr eigenes Prestige viel wichtiger als das Schicksal der Menschheit. Was meinst du, wie lange es dauern würde, bis sie einen Waffenstillstand mit den Dämonen aushandeln? Zumindest die Dunkle Königin.«
    »Das würden sie nicht tun«, beharrte ich. »Die Erdwelt ist nur eine Durchgangsstation für Schattenschwinge, und Morgana - und jetzt auch Titania - weiß das. Sie können uns nicht verraten, ohne sich selbst zu schaden.«
    Aber Delilahs Befürchtungen ließen leise Zweifel in mir aufkeimen. Wie weit konnten wir Titania wirklich trauen? Und Morgana? Großmutter Kojote hatte uns bereits davor gewarnt, dass Morganas Machtgier eine ihrer größten Schwächen war. Was, wenn Schattenschwinge ihr die Herrschaft über alle Erdwelt-Feen versprochen hatte? Würde sie den Köder schlucken und das Volk ihres Vaters wie das ihrer Mutter verraten?
    Iris kam zu uns herüber. Auch sie sah müde aus, und ihr weißes Gewand war mit Blut bespritzt. Die kleine Talonhaltija hatte mehr Mut als die meisten wesentlich größeren Feen, die mir je begegnet waren. Ich lächelte sie dankbar an.
    »Ohne dich hätten wir es nicht geschafft. Ich danke dir.« Ich starrte auf die Straße vor mir. Ohne unsere Freunde wären wir längst tot gewesen. Und wenn wir schon Smoky brauchten, um mit einem Häuflein Goblins fertig zu werden, was zum Teufel sollten wir dann tun, wenn Schattenschwinge mehr als nur ein paar Dämonen auf einmal schickte?
    Delilah stand auf und streckte die Hand nach meiner aus. Ich reichte sie ihr und

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