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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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ließ mich von ihr auf die Füße ziehen. »Also gut, sehen wir erst mal nach, wie es um Chases Männer steht«, sagte sie.
    Ich wollte nur noch nach Hause, ins Bett fallen und eine Woche lang schlafen, aber ich folgte ihr hinüber zu Chase, der zurückgetreten war, während zwei Polizisten auf Rollbahren in zwei Krankenwagen verfrachtet wurden.
    »Einer hängt am seidenen Faden«, sagte er, ehe wir danach fragen konnten. »Ich weiß nicht, ob er auch nur bis ins Krankenhaus durchhält. Ich habe ihn schon für tot gehalten, aber noch lebt er. Der andere ist schwer verletzt, aber er dürfte es überleben und vielleicht sogar vollständig genesen, wenn alles gut geht. Aber seine Werte, Puls, Atmung und so weiter, sind völlig durcheinander, und wir wissen noch nicht, was das bedeutet.«
    »Das Gift!« Delilah schauderte. »Chase, wahrscheinlich wurden beide Männer vergiftet. Schick sofort einen AETT-Mediziner zum Krankenhaus, er soll die beiden auf Tetsa-Gift untersuchen. In euren Bluttests wird davon nichts zu sehen sein, aber unsere Heiler wissen, wonach sie suchen müssen. Tetsa kann sowohl auf Klingen als auch auf Pfeile aufgetragen werden.«
    »Und wenn du schon dabei bist, lass auch deine Wunde auf Gift untersuchen.« Ich deutete auf den Riss, der sich über seine Wange zog. Er blutete nicht mehr, aber sein Gesicht war mit halb getrocknetem Blut verkrustet. Köpfe und Hände bluteten eben stark. Die Wunde sah zwar hässlich aus, war aber nicht lebensbedrohlich, solange sie sich nicht entzündete. »Ich fürchte, das wird eine Narbe geben.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Das musste in meinem Beruf irgendwann passieren.«
    »Damit wirst du nur umso verwegener aussehen«, sagte Delilah und hängte sich an seinen Arm.
    »Klar ... Hauptsache, dir gefällt es, Süße«, erwiderte er. »Was ist mit euch? Jemand verletzt?«
    Delilah streckte den linken Arm aus. Ihre Jacke war aufgeschlitzt, und als ich ihr half, sie auszuziehen, zuckte sie vor Schmerz zusammen. Die Klinge des Goblins war durch Jacke und Bluse gegangen und hatte ihr eine klaffende Wunde am Arm beigebracht. Zum Glück waren keine wichtigen Adern betroffen, aber sie würde eine ganze Weile ziemliche Schmerzen haben.
    »Lass das lieber untersuchen. Wir sind zwar gegen einige Gifte halbwegs immun, aber du könntest trotzdem Schaden nehmen. Ach, was soll's, am besten gehen wir gleich alle zu Sharah, ziehen uns aus und lassen uns von Kopf bis Fuß anschauen. Mir tut alles so weh, dass ich nicht mal sagen kann, wo ich einen Treffer abbekommen habe und wo nicht.« Müde schleppte ich mich zum Auto.
    Morio schlang den Arm um meine Taille, und ich lehnte mich an seine Schulter.
    »Brauchst du Hilfe? Ich kann dich tragen«, sagte er. »Das schaffe ich schon.«
    »Lügner.« Ich lächelte ihn an. »Du siehst genauso fertig aus wie wir anderen. Nein, ich brauche noch keine Gehhilfe.« Ich warf einen Blick zurück auf die vielen Goblin-Leichen. »Wer räumt jetzt diese Schweinerei auf?«
    »Ich habe schon ein paar Einheiten angefordert. Alle Leichen werden ins AETT-Leichenschauhaus gebracht. Zumindest müssen wir uns diesmal keine Sorgen machen, dass sie als Vampire wiederauferstehen könnten.« Chase schüttelte den Kopf.
    »Apropos, wir haben immer noch nicht den geringsten Hinweis auf die Vampire, die uns vor ein paar Monaten entkommen sind. Das gefällt mir nicht.«
    »Such nicht noch nach Ärger«, sagte Delilah. »Zuerst stellen wir uns dem, was direkt vor uns ist. Um die Vampire kümmern wir uns, wenn und falls sie zum Problem werden.« Doch sie warf mir einen besorgten Blick zu, den ich erwiderte. Nach einer Mordserie vor ein paar Monaten liefen immer noch mehrere abtrünnige Vampire frei in der Stadt herum, und so sehr Menolly und Wade - der Vampir, der die Anonymen Bluttrinker leitete -sich auch bemühten, sie hatten sie bisher nicht aufspüren können.
    Wir kamen an einem Übertragungswagen von Channel 11 vorbei. Super. Die würden ein paar tolle Aufnahmen von den Goblin-Leichen machen können, ehe Chases Leute alle wegschaffen konnten. Trotz aller Anstrengungen gelang es den Medien doch immer wieder, dahin vorzudringen, wo wir sie am wenigsten gebrauchen konnten. Nicht, dass ich die Pressefreiheit nicht zu schätzen gewusst hätte, aber verantwortungsvolle Journalisten waren eine Seltenheit. Im Lauf des vergangenen Jahres waren wir schon allzu oft in die Schlagzeilen der Boulevardblätter und des Skandalfernsehens geraten. Ich hörte Chase leise

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