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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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sich an meine Hüfte drängte, und er schob ein Bein dazwischen.
    Ich hatte das Gefühl, ihm eine Art Beschwichtigung schuldig zu sein. Vielleicht versuchte ich auch nur, mich selbst zu beruhigen. »Smoky wird mir nichts tun, und er könnte dich nie ersetzen. Du weißt, dass dir mein Herz gehört, schon seit der ersten Nacht im Collequia. In dem Moment, als ich dich gesehen habe, wusste ich, dass wir zusammengehören.«
    Trillian runzelte die Stirn. »Camille«, sagte er leise, »sei nicht sentimental. Das steht dir gar nicht. Außerdem ist es nur ein blasser Gedanke im Vergleich zu der Leidenschaft, die uns verbindet.« Er lachte, entspannte sich, ließ sich auf das kleine Sofa sinken und klopfte auf das Kissen neben sich. »Also, was will die alte Eidechse heute Abend sonst von dir?«
    »Du bist unverbesserlich«, sagte ich und kuschelte mich an ihn. Er legte mir den Arm um die Schultern. »Du brauchst wirklich nicht zu fürchten, irgendetwas oder irgendjemand könnte das Band trennen, das wir vor so vielen Jahren geschmiedet haben. Ich habe es versucht. Du hast es versucht. Dass du es nicht durchtrennen konntest, muss dir doch die Gewissheit geben, dass es unmöglich zu zertrennen ist.
    Ich habe inzwischen akzeptiert, dass wir für den Rest unseres Lebens aneinander gebunden sind, ohne Rücksicht auf andere Liebhaber, andere Verpflichtungen, andere Eide. Wichtiger und stärker als mein Band mit dir sind für mich nur der Eid, den ich der Mondmutter geschworen habe, und die Liebe zu meinen Schwestern.«
    Trillian sah mir in die Augen und strich mir übers Gesicht. »Ich würde dich nie bitten, einen dieser anderen Eide zu brechen. Das weißt du doch.«
    Plötzlich wurde mir klar, dass ich daran gar nicht zweifelte. Obwohl er sich gern so wild in Pose warf und oft fragwürdige Ziele verfolgte, hatte mein Svartaner so etwas wie Ehrgefühl und Moral. Sie passten nur nicht zu dem, was der Rest der Welt unter Ehre und Moral verstand. Ich lehnte den Kopf an seine Schulter und erzählte ihm, was geschehen war, von meiner Begegnung mit Feddrah-Dahns bis hin zu unserer neuen Sorge wegen Morgana.
    Als ich endete, hatte Trillians Miene einen völlig neuen Ausdruck angenommen. Der Verdruss über Smoky war einer schwer zu durchschauenden, aufrichtigen Sorge gewichen.
    »Morgana kann man nicht über den Weg trauen. Ich warne dich, unterschätze sie nicht. Sie ist in Svartalfheim sehr wohl bekannt. Sie hat irgendein Bündnis mit König Vodox geschmiedet, aber ... ich weiß nicht genau, was dann passiert ist, aber er hat sie aus der Stadt verbannt. Sie streift frei in der Anderwelt umher. Wenn das Einhorn dir gesagt hat, dass sie nach dem Horn des Schwarzen Einhorns sucht, dann solltest du ihm glauben.«
    Ich richtete mich auf und stützte die Ellbogen auf die Knie. Warum musste sie ausgerechnet jetzt auftauchen? Im Januar hatte ich mir wegen ihres plötzlichen Erscheinens Gedanken gemacht, aber über unseren Sorgen wegen Dredge hatte ich sie ganz verdrängt. Ich fragte mich, ob das ein Fehler gewesen war.
    »Was hast du, Liebste?« Trillian stand auf und räkelte sich, dann streckte er mir die Hand entgegen. Ich nahm sie, und er zog mich auf die Füße. »Ich habe dich nicht verärgert, oder?«
    Ich schüttelte den Kopf. Obwohl ich machohaftes Gehabe bei jedem männlichen Wesen verabscheute, war ich selten verärgert über Trillian. Gereizt? Definitiv. Sauer?
    Manchmal. Aber verärgert? Selten.
    »Nein, ich habe mich schon an deine kleinen Anfälle gewöhnt.«
    Er schnappte empört nach Luft, um etwas zu erwidern, und ich hob die Hand.
    »Lass es gut sein. Du weißt selber, dass du dich in solche Trotzanfälle hineinsteigerst.
    Ich habe gelernt, sie als einen weniger sympathischen Teil von dir zu akzeptieren. Es ist nur ... die Dinge werden allmählich kompliziert. Immer mehr Mitspieler tummeln sich in der Arena, und ich habe entsetzliche Angst davor, dass wir irgendwann einen entscheidenden Hinweis oder ein wichtiges Puzzleteilchen übersehen werden, weil wir so viele Faktoren im Auge behalten müssen.«
    Er schnalzte mit der Zunge. »Das ist eine berechtigte Angst.
    Wir müssen wachsam bleiben. Mehr können wir nicht tun. Willst du deshalb heute Nacht zu Smoky raus? Um mit Morgana zu sprechen?«
    »Ja, er hat mich gebeten, mit ihr zu reden, ehe er wütend genug wird, sie zu rösten. Ich glaube nicht, dass das ein Scherz war, also ist es wohl besser, ich tue ihm den Gefallen.« Ich zuckte mit den Schultern. »Wir sollten

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