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Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 04 - Hexenküsse-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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wie sie die gläsernen Gewächshäuser zertrümmerten. Der Schaden wäre herzzerreißend.
    »Wir müssen sie aufhalten, ehe sie in die Nähe der Gewächshäuser kommen«, sagte ich. »Sie dürfen nicht in den Park gelangen.«
    Menolly hielt auf dem Parkplatz. »Von hier aus gehen wir zu Fuß weiter.«
    Wir glitten aus dem Auto und rannten los. Die Nacht war kühl, und ich war froh, dass ich mir noch schnell meine Stola geschnappt hatte. Menolly lief voraus. Sie trug zu ihrer hautengen Jeans und den hochhackigen Stiefeln nur einen dünnen Rollkragenpulli, aber sie hätte die Kälte selbst dann nicht gespürt, wenn sie um Mitternacht nackt durch die Straßen gerannt wäre. Trillian trug eine schwarze Hose, einen silbernen Pulli, das Schwert in der Scheide am Gürtel und darüber einen wadenlangen Staubmantel, der ihn wärmen und zugleich seine Waffe vor zufällig auftauchenden Ordnungshütern verbergen sollte, die vielleicht etwas dagegen einzuwenden hätten.
    Der Friedhof kam in Sicht, als wir die kleine Anhöhe vor dem Haupttor überwanden.
    Eine modernisierte Version altmodischer Laternen auf hohen Pfählen beleuchtete die gewundenen Pfade, die sich durch das Labyrinth aus Grabmälern und -steinen zogen.
    Das Kopfsteinpflaster der Wege war rutschig, aber von unten drang Erde durch die Fugen, und der Dreck gab bessere Bodenhaftung.
    Offiziell war der Wedgewood-Friedhof bis Sonnenuntergang geöffnet, aber die Trolle hatten die schmiedeeisernen Tore einfach auseinander gebogen. Die metallenen Stäbe waren zur Seite geknickt, die Scharniere verbogen und unbrauchbar. Vorsichtig suchten wir uns einen Weg durch die Trümmer, um das Eisen nicht zu berühren.
    Menolly würde nur einen leichten Schlag bekommen, wenn sie es berührte, aber Trillian und ich lebten noch. Schmiedeeisen konnte uns schwere Verbrennungen zufügen - für Trillian war die Gefahr sogar noch größer, da er ein reinblütiger Svartaner war.
    Wir entdeckten Smoky, Delilah und Chase ein Stück vor uns, wo sie mit unserem Cousin Shamas und drei VBM-Polizisten sprachen. Die Polizisten sahen besorgt aus, und Chase redete auf sie ein.
    »Sie können sie nicht erschießen«, hörten wir ihn sagen. »Die Kugeln werden einfach abprallen. Wo zum Teufel sind die Elektroschocker, die Sie mitbringen sollten? Mit einem Taser hätten wir vielleicht eine Chance.«
    Als wir näher kamen, drehte Shamas sich nach uns um, und seine Augen leuchteten auf. »Hallo, Cousinchen«, sagte er. Shamas hatte sich überraschend schnell an die menschliche Kultur angepasst. Er hatte dunkles Haar und violette Augen, wie mein Vater und ich, und er war kaum eins siebzig groß, aber kräftig gebaut. Eigentlich genau richtig für eher körperliche Einsätze, und ich staunte immer noch darüber, dass er sich geistigen Aktivitäten verschrieben hatte. »Seid ihr bereit, euch mit ein paar Trollen anzulegen?«
    »Dubba-Trollen, darf ich hinzufügen«, brummte ich.
    Chase sprach mit einem blonden Polizisten. Er seufzte genervt und wies mit dem Daumen über die Schulter. »Dietrich, solange Sie nicht zuhören können, wenn man Ihnen einen Befehl gibt, schieben Sie Dienst am Schreibtisch. Das ist jetzt das dritte Mal diese Woche, dass Sie den direkten Befehl eines Vorgesetzten ignoriert haben.
    Ich schicke Sie hiermit vom Spielfeld. Rufen Sie Verstärkung, und dann sehen Sie zu, dass Sie hier wegkommen. Ich will Sie morgen früh in meinem Büro sehen. Als Allererstes. Sonst schmeiße ich Sie aus dem AETT und degradiere Sie so weit, bis Sie nur noch Knöllchen schreiben dürfen.«
    Der Polizist warf Chase einen äußerst giftigen Blick zu, brummte aber »Ja, Sir« und stapfte davon. Chase sah ihm nach und wandte sich dann seinem Kollegen zu. »Haben Sie irgendein Problem, Lindt?«
    »Nein, Sir!« Officer Lindt schüttelte den Kopf. »Ich wollte gerade die Taserwaffen holen, wie Sie es angeordnet hatten, als Dietrich mich zurückgepfiffen hat. Er hat nun mal einen höheren Dienstgrad als ich.«
    »Tja, und ich einen höheren als er. Schon gut. Sie gehen jetzt zum Streifenwagen und holen die Taser, dann kommen Sie so schnell wie möglich hierher zurück.« Chase wartete, bis der uniformierte Polizist losgerannt war, ehe er lauthals fluchte.
    »Verdammt, da steckt doch wieder Devins dahinter. Seit ein paar Wochen sitzt er mir wegen dieser Krypto-Geschichte im Nacken, und jetzt hetzt er unzufriedene Kollegen gegen mich auf.«
    Delilah murmelte nur leise: »Ich weiß« - wenn er im Dienst war, achtete

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