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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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aufgenommen. Du hast deine Zeit und Energie darauf verwendet, ihr zu helfen. Wie viele andere Vampire hätten dasselbe für mich und meine Tochter getan? Nein, Sassy, ich stehe in deiner Schuld. Aber wenn ihr es noch ein Jahr lang bei einer platonischen Freundschaft belassen könntet, wäre das wohl das Beste. Ich will damit nicht sagen, dass ihr nicht miteinander reden oder Händchen halten sollt, aber ... kannst du es vorerst dabei belassen?«
    Sassy nickte. »Ich verspreche es dir. Erin wird hierbleiben, wir werden schön brav sein, und wir werden dich nicht enttäuschen.« Sie zwinkerte mir zu. »Und du - wie geht es der entzückenden jungen Werkatze, mit der du dich triffst?« Wenn ich erröten könnte, hätte ich es getan. Ich machte mein Liebesleben nicht öffentlich, wie Camille es tat. Nicht etwa, weil ich schüchtern wäre oder mich meiner sexuellen Orientierung geschämt hätte. Nein, mit wem ich schlief, war einfach ein sehr privater Teil meines Lebens - wie auch das Trinken. »Wir machen eine Zwangspause, aber das hat nichts mit uns zu tun. Ihr Rudel hat entschieden, dass sie für diesen Sitz im Gemeinderat kandidieren soll, den Zachary ursprünglich haben wollte. Er wird noch sehr lange brauchen, bis er wieder völlig gesund ist, und er muss sich ganz darauf konzentrieren, wieder zu Kräften zu kommen.«
    Ich lehnte mich zurück und starrte an die Decke. Ein kunstvoll ausgeschmückter Kronleuchter erhellte den Raum - ein Traum in bleiverglasten Libellen. »Tiffany?«
    Sie nickte. »Mit Echtheitsstempel. Er gehörte meiner Schwiegermutter, und sie hat ihn uns zur Hochzeit geschenkt, weil ich ihn einmal bewundert habe. Sie war eine furchteinflößende Frau, aber fair.« Ihre Stimme klang erstickt, und sie unterbrach sich. Gleich darauf zuckte sie mit den Schultern. »Margaret war eine gute Schwiegermutter. Sie hat uns nie zugesetzt, weil wir keine Kinder mehr haben wollten, nachdem unsere Tochter ertrunken war.«
    Ich hatte Sassy nie nach ihrer Tochter gefragt, weil ich nicht aufdringlich sein wollte, doch nun schien sie darüber sprechen zu wollen. »Wie hieß sie denn?«
    Sassy blickte zu mir auf, und Überraschung zeichnete sich auf ihrem Gesicht ab. »Ich habe dir kaum etwas über sie erzählt, nicht wahr?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Nein, und ich habe mich nie so recht getraut, danach zu fragen.«
    In diesem Moment betrat Janet mit zwei Kelchen Blut das Zimmer. Ich fragte Sassy auch nicht danach, woher sie ihr in Flaschen abgefülltes Blut bekam - das wäre mir irgendwie unpassend erschienen. Ich nahm einen der hohen Kelche entgegen und nickte der ältlichen Frau ernst zu. Janet wollte von Sassys Freunden nicht wie eine Freundin behandelt werden. Sie hegte strenge Ansichten darüber, was sich gehörte, und zeigte keinerlei Interesse daran, sich je an der Unterhaltung zu beteiligen.
    »Danke, Janet. Wenn Sie noch die Vorhänge schließen würden, können Sie sich gern ein, zwei Stunden lang zurück ziehen. Aber seien Sie bitte gegen vier wieder da.« Sassy sprach sehr freundlich mit ihr. Falls es Janet störte, dass Sassy ein Vampir war, ließ sie sich jedenfalls nichts anmerken. Nachdem die Haushälterin gegangen war, wandte Sassy sich wieder mir zu. »Sie hat dich fast dein ganzes Leben lang begleitet, nicht wahr?« Ich schwenkte das Blut im Kelch herum. Das war kein Tierblut, so viel stand fest.
    Sassy nickte lächelnd. »Ja, so ist es. Ich habe niemals auch nur versucht, sie zu beißen, ganz gleich, wie hungrig ich war. Mir graut vor dem Tag, an dem sie dahinscheiden wird. Ich werde mir so dringend wünschen, ich könnte sie auf unsere Seite holen, aber das verbiete ich mir. Ich habe ihr bereits gesagt, dass ich es nicht tun werde, aber dass ich ihr bis zum Schluss beistehen werde. Janet hat Krebs, weißt du? Einen langsam wachsenden Hirntumor. Sie stirbt, Menolly, und in etwa einem Jahr werde ich sie ganz verlieren.« Blutige Tränen stiegen ihr in die Augen. »Sie hat mir nähergestanden als sonst irgendjemand - näher als meine Familie, meine Freundinnen, sogar näher als mein verstorbener Mann. Janet ist ... ein Teil von mir. «
    »Aber du willst sie nicht herüberholen«, sagte ich.
    Ich fragte mich, was sie empfinden würde, wenn Janet starb. Ich hatte mir geschworen, niemals einen neuen Vampir zu erwecken, bis ich mit Erins bevorstehendem Tod konfrontiert gewesen war und sie darum gebettelt hatte, weiterleben zu dürfen. Ich hatte nachgegeben und sie verwandelt, und hier waren wir nun.

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