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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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Die haben mich eingeladen, bei ihnen einzutreten, aber das ist wirklich nicht mein Stil. Hol schon mal dein Notizbuch heraus. Die sind eine sehr merkwürdige Gruppe, und du willst sicher nichts von dem vergessen, was ich dir sage.« Damit verflog die düstere Stimmung, und sie begann, mir vom elitärsten Vampir-Club im ganzen Land zu erzählen.

 
Kapitel 6
     
    Der Sonnenuntergang weckte mich wie eine sachte Berührung. Ich blinzelte, setzte mich abrupt auf und warf die Decke von mir, ehe mir so ganz bewusst war, wo ich mich befand. Ich brauchte keine Decke. Mir wurde nie kalt, aber ich fühlte mich zu verletzlich, wenn ich nackt schlief, ohne mindestens mit einem Laken zugedeckt zu sein.
    Ich streckte mich und gähnte. Noch zwölf Jahre nach meinem Tod gähnte ich aus einem reinen Impuls heraus. Den Sauerstoff brauchte ich nicht, aber die Angewohnheit war während der sechzig Jahre meines Lebens so sehr ein Teil von mir geworden, dass ich sie immer noch nicht abgelegt hatte.
    Manchmal überkam mich ein sehr seltsames, hohles Gefühl, wenn ich gähnte, die Luft in meinen Körper und meine Lunge eindrang, mir aber nicht die Erleichterung brachte, die ein lebender Mensch bei jedem tiefen Atemzug empfindet. Die Luftmoleküle sausten durch meine Adern, suchten nach einem Halt, wollten Blutzellen stimulieren, doch da war nichts, woran sie sich binden konnten, nichts, was sie erkannte. Ich stieß den Atem in einem langen Strom aus, und meine Lunge fiel wieder in ihr Schweigen zurück.
    So viele Reflexe, die unserem Denken und Verhalten aufgeprägt sind, blieben unsichtbar, bis sie nach dem Tod neue Bedeutung gewannen.
    Als ich mich aus dem Bett schob, öffnete sich am Kopf der Treppe die Geheimtür zu meinem Unterschlupf, und Delilah und Camille kamen heruntergetapst. Camille hatte Sabeles Tagbuch dabei.
    »Gut, du bist wach. Iris möchte, dass du ihr mit Maggie hilfst.« Manchmal kam eine von ihnen herunter und wartete schon auf mich, wenn ich aufwachte, aber sie waren inzwischen klug genug, sich außer Reichweite zu halten. Wenn ich aufwachte, hatten meine Instinkte mich im Griff, und da konnte ich leicht jemanden verletzen, der mir zu nahe kam.
    »Und, ist irgendetwas Weltbewegendes passiert, während ich geschlafen habe?« Und wenn die Dämonen durchbrächen und die ganze Welt in Flammen aufgehen ließen - im Gegensatz zu jemandem, der nur ein Nickerchen machte, würde ich es nicht merken, ehe die Sonne unterging.
    »Ich habe Sabeles Tagebuch übersetzt«, sagte Camille, legte sich auf dem Bauch auf mein Bett, winkelte die Beine an und kreuzte die Knöchel in der Luft. Die Stilett-Absätze an ihren Schuhen sahen gefährlich spitz aus. »Und ich muss euch sagen, sie war eine sehr faszinierende Elfe. Außerdem wurde sie von irgendeinem unheimlichen Stalker verfolgt.«
    Delilah reichte mir meine Jeans, und ich glitt hinein. Was Jeans anging, war meine Meinung klar: je enger, desto besser. Meine Blutzirkulation schnürte nichts mehr ab. Wenn ich darin nicht kämpfen konnte, waren sie natürlich nur eine Verschwendung von Stoff, aber ansonsten mochte ich sie schön eng. »Unerwiderte Liebe?«, fragte ich und zog mir einen seidenen Rollkragenpullover über den Kopf.
    »Du solltest etwas mit Spaghettiträgern anziehen. Es ist sehr warm draußen«, bemerkte Delilah.
    Ich schüttelte den Kopf. »So weit bin ich noch nicht. Außerdem machen Hitze und Kälte mir nichts aus.« Obwohl ich mich von meinem Meister befreit hatte, schämte ich mich immer noch der wirbelnden Muster, die Dredge mit seinen spitzen Fingernägeln und einem Dolch in meine Haut geritzt hatte. Ich war noch nicht so weit, dass ich mich in Kleidung wohl fühlte, die sie enthüllte. Ich beugte mich vor und schnürte meine Stiefel zu.
    »Unerwiderte Liebe?«, wiederholte Camille. »Seltsamerweise nein. Das würde man vermuten, aber dieser Kerl - Moment, welche Seite war das?« Sie blätterte in dem Journal herum. »Ja, hier steht es. Der Kerl hieß Harold Young. Anscheinend hat er an der University of Washington studiert. Harold ist Sabele gefolgt, aber er hat nie versucht, sie anzusprechen, um eine Verabredung zu bitten oder so etwas. Sabele wurde er allmählich unheimlich. Dann hat er sie fünf Abende hintereinander nach Hause verfolgt. Am sechsten Tag ... na ja, die Seite ist leer. Danach hat sie nichts mehr geschrieben.«
    Ich blickte von meinen Stiefeln zu ihr auf, und als ich den Kopf hob, verfing sich einer meiner Zöpfe in den Fransen der Tagesdecke. Die

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