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Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 06 - Vampirliebe-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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zu. Komm spielen , dachte ich, während die widerlichen Geräusche, mit denen sein Kiefer an den Sehnen des Opossums rupfte, meine Ohren bombardierten. Mein Gehör war außerordentlich scharf, und ich konnte Geräusche ausblenden, wenn ich wollte, aber im Augenblick musste ich aufmerksam und voll konzentriert sein. Ich schätzte den Abstand zwischen uns ab, sammelte mich und sprang. Der Ghul hörte mich erst, als ich einen guten halben Meter hinter ihm landete. Er riss den Kopf hoch, als ich das Bein seitlich durch die Luft sausen ließ und ihn mitten auf den Rücken traf. Er taumelte und trug obendrein eine hässliche Schnittwunde von meinem spitzen Absatz davon. Diese OmaSchnürstiefel waren gleich mehrfach praktisch, fand ich, vor allem die hochhackigen.
    Der Ghul grunzte - die meisten konnten nicht reden, von schreien ganz zu schweigen -, kippte nach vorn über den Baumstamm und landete genau auf dem Opossum-Kadaver. Ich konnte ihn natürlich nicht töten. Er war schon tot. Aber vielleicht konnte ich ihn außer Gefecht setzen, bis Camille mit dem Einhorn-Horn hier ankam.
    Er wollte sich wieder hochrappeln. Wie Zombies, so machten auch Ghule einfach immer weiter, bis sie zerstört wurden. Ein bisschen wie ein durchgeknallter Duracell-Hase. Das eigentliche Problem bei Ghulen war jedoch, dass sie im Gegensatz zu Zombies noch ein gewisses Maß an Verstand besaßen. Sie waren keine Genies, aber noch bewusst genug, um Befehle zu befolgen. Ich war nicht sicher, was diesen Unterschied verursachte musste irgendwie an der Magie liegen, mit der sie erweckt wurden. Dieser Kerl war sicher nicht nur ein dahinschlurfender Leichnam.
    Als er sich aufrichtete, trat ich ihm wieder in den Rücken, sprang auf ihn und verzog das Gesicht ob des Gestanks, der von ihm aufstieg. Überreif um ein gutes Jahr, schätzte ich. Ich packte seinen Kopf mit beiden Händen und brach ihm das Genick. Auch das würde ihn nicht umbringen, aber je mehr Glieder ich unbrauchbar machen konnte, desto schwieriger würde es für ihn werden, uns anzugreifen. Und dann kam mir ein Gedanke - er würde sich ohne Kopf noch genauso bewegen, aber er würde uns nicht mehr sehen können. Zumindest sollte es so sein.
    Ich riss energisch an seinem Kopf, denn ich wollte nicht unbedingt die Zähne einsetzen, um ihm den Hals durchzubeißen, wenn es nicht unbedingt nötig war. Ich war wesentlich stärker als der Ghul, und es könnte zwar ein Weilchen dauern, aber ich war sicher in der Lage, ihm sämtliche Glieder eins nach dem anderen auszureißen.
    Bedauerlicherweise war ich so darauf konzentriert, unseren Besuch in seine Einzelteile zu zerlegen, dass ich nicht darauf achtete, was hinter mir geschah. Ein heftiger Tritt in den Rücken brachte mich aus dem Gleichgewicht.
    Ich ging zu Boden, rollte mich ab und schnellte à la Bruce Lee sofort wieder auf die Füße. Als ich herumwirbelte, starrte ich in das Gesicht eines großen Mannes in einer Lederjacke. Buschiges Haar fiel ihm bis über die Schultern, ein noch buschigerer Bart hing ihm auf die Brust. Er erinnerte an die Typen von ZZ Top, nur muskulöser und wesentlich weniger freundlich.
    Mit ausgefahrenen Reißzähnen und glühend roten Augen nahm ich meine Kampfhaltung an, bereit, es mit ihm aufzunehmen.
    Er lächelte sanft, hob einen langen, hölzernen Pflock und zielte damit direkt auf mich. »Möchtest du dich wirklich mit mir anlegen? Wenn du versuchst, gegen mich zu kämpfen, werde ich dich so schnell zu Staub zerblasen, dass du nicht mal mehr dazu kommst, mit diesen entzückenden, blutroten Augen zu zwinkern. Jetzt tritt langsam von dem Ghul zurück, oder ich verarbeite dich zu Shish Kebab. Du kannst es dir aussuchen. Also?«

 
Kapitel 7
     
    Ich starrte ihn an und versuchte einzuschätzen, wie ernst es ihm war. Er sah jedenfalls so aus, als sei es ihm verdammt ernst damit. Also fragte ich. »Wer zum Teufel bist du, und was hast du und dein verdammter Ghul auf unserem Grundstück zu suchen?«
    Mr. Unheimlich blinzelte. »Ich heiße Wilbur. Ich bin ein Nekromant, das da ist mein Ghul, und ich wäre dir dankbar, wenn du ihn an einem Stück lassen würdest. Er ist davonspaziert, und ich habe es nicht gleich gemerkt - o nein. Du hast ihn kaputt gemacht.«
    Ich warf einen Blick auf den Ghul, der nun wieder stand, den Kopf gefährlich weit nach links geneigt, ein schiefes, hirnloses Lächeln im Gesicht. Ich hatte ganze Arbeit geleistet und die Halswirbel völlig zerkrümelt. Er sah ziemlich jämmerlich aus, wie er da

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