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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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seinem Beutel und gab sie mir. »Kannst du diese Bilder auf deinen Laptop laden? Wir dachten, das wäre besser, als euch alles nur zu beschreiben.«
    Ich lächelte ihn an. »Ich mache dich noch zum Technik- Freak.«
    Ich holte meinen Laptop hervor und fuhr ihn hoch. Während die anderen sich unterhielten, verband ich die Kamera per USB-Kabel mit dem Laptop und schaltete sie ein. Wir hatten dieselbe Digitalkamera gleich mehrfach gekauft, damit wir uns nur mit einem Programm befassen mussten. Eine hatten wir zu Hause, und eine in jedem Auto, auch in Morios SUV. Ich bestand darauf, dass wir lernten, neben unserer angeborenen Magie auch die moderne Technik zu benutzen - nur so würden wir in dieser Gesellschaft überleben können.
    Während die Bilder übertragen wurden, fragte ich Iris: »Wie lange noch bis Sonnenuntergang?«
    Sie warf einen Blick auf die Tabelle, die wir an die Wand geheftet hatten. »Noch zwei Stunden - bis kurz nach fünf. Wenn in einer guten Woche die Sommerzeit endet, kann sie wieder eine Stunde früher aufstehen.«
    »Dann sollten wir uns vielleicht noch ein bisschen ausruhen. Sobald die Fotos geladen sind, machen wir ein Nickerchen, bis Menolly aufgestanden ist. Dann schauen wir sie uns zusammen an.«
    Ich sah mir den Ordner an, in dem die importierten Bilder abgelegt worden waren. Die JPEG-Dateien waren riesig, aber ich hatte den Laptop aufgerüstet, so dass er auch damit fertig wurde. Dann verband ich ihn über ein weiteres USB-Kabel mit dem großen Bildschirm, den wir an der Wand befestigt hatten. So würden die Fotos nicht nur auf meinem kleinen Laptop-Bildschirm erscheinen, sondern auf dem großen Monitor, damit alle sie sehen konnten.
    »Okay, ich habe alles eingerichtet, damit wir nachher gleich anfangen können. Niemand rührt meinen Laptop an, verstanden?« Alle nickten, und ich fuhr fort: »Also legen wir uns ein paar Stunden aufs Ohr. Weck uns bitte um sieben, Iris. Camille, du brauchst Schlaf, also ruh dich richtig aus.«
    Erstaunlicherweise hörten sie auf mich, und wir stiegen die Treppe hinauf, um ein Nickerchen zu machen.
    Ich blickte mich um und stellte fest, dass ich durch die Straßen von Seattle streifte. Es war schon spät, und ein kalter Wind heulte von der Bucht herein. Ich zog die Lederjacke fester um meinen Hals. Die Sterne glitzerten über mir, und ich wünschte, ich hätte Menolly gebeten mitzukommen.
    Ich ging auf ein Gebäude zu - warum, wusste ich nicht, und ich konnte mich auch nicht erinnern, es je zuvor gesehen zu haben. Aber ich wusste, dass dort etwas auf mich wartete, und ich hatte keine andere Wahl.
    »Hallo. Du weißt, dass du gerade deinen Körper verlassen hast, oder?« Die Stimme neben mir klang vertraut, und als ich den Kopf zur Seite wandte, sah ich Greta neben mir hergehen. Sie nickte mir zu.
    »Wir machen deine Ausbildung zu einem Crash-Kurs. Nach dem Vorfall heute Vormittag können wir uns nicht mehr allzu viel Zeit lassen, denn sonst wirst du nicht in der Lage sein, deine Kräfte zu beherrschen. Der Pantheris phir hilft dir zu lernen, wie du die Verwandlung in deine Panther-Gestalt kontrollieren kannst, aber er wird nicht verhindern, dass du die Beherrschung verlierst und die Macht der Todesmaid gebrauchst, ehe du in den entsprechenden Ritualen unterwiesen wurdest.«
    Ich starrte zu Boden, während wir nebeneinanderher gingen. In den Rissen im Pflaster wuchsen kleine Gräser und Unkraut. Die Natur fand immer einen Weg. Irgendwann durchbrach sie alle von Menschen geschaffenen Strukturen und Bauten, eroberte etwas zurück, während sie zugleich zerstört wurde in diesem endlosen Krieg.
    »Er hat diese Frau und ihr Baby ermordet. Er musste sterben.« Der Ausdruck auf dem Gesicht des Mörders stand mir immer noch vor Augen. Ich bedauerte seinen Tod keineswegs.
    Wie Menolly gesagt hätte: »Wieder ein bisschen weniger Schlamm im Genpool.«
    »Ja, aber deine Macht als Todesmaid darfst du nur auf Anweisung gebrauchen. Entweder von unserem Gebieter oder von mir.« Sie sah mir in die Augen. »Oder hat Seine Hoheit es dir erlaubt, und ich weiß nichts davon?«
    Ich starrte wieder geradeaus und schwieg. Es war ja nicht so, dass ich bockig gewesen wäre, aber über meine Beziehung zu Hi'ran wollte ich mit ihr nicht reden. Ich war seine einzige lebende Abgesandte, ich war diejenige, die ihm ein Kind gebären sollte, und ich wollte nicht daran denken, dass er die anderen auch nur berührte, obwohl ich wusste, dass ich bloß eine in einem ganzen Harem von Frauen

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