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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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froh, dass ich nicht zu atmen brauche.« Menolly lachte erneut.
    »Ich glaube, bei dem Gestank kann ich dir helfen«, sagte Luke und lehnte sich zurück. »Aber diesen Mopp auf deinem Kopf fasse ich nicht mit der Kneifzange an.«
    Ich sah ihn blinzelnd an und runzelte die Stirn. »Ja, ich habe das ungute Gefühl, dass ich damit werde herumlaufen müssen, bis die Flecken rauswachsen.«
    Menolly unterdrückte ein Schnauben. Ich warf ihr einen bösen Blick zu, doch sie zuckte mit den Schultern. »Was denn? Es ist lustig - und wenn irgendjemand diesen Look tragen kann, dann du.«
    »Na klar, und die Brooklyn Bridge gibt's für zehn Cent obendrauf.« Ich seufzte laut. »Was ist mit Nerissa? Solltest du dich nicht lieber um sie kümmern? Sie sieht aus, als würde sie gleich umkippen. Wie viel habt ihr - äh, hat sie - eigentlich getrunken?«
    Menolly grinste mit reichlich Zähnen. »Ich glaube, sie hat ganz allein eine Flasche Champagner geleert. Camille und ihr Harem kommen übrigens auch bald nach Hause. Sie sind noch geblieben, um sich von den letzten Gästen zu verabschieden. Aber ich warne euch: Um das Thema unseres verehrten Vaters, der nicht geruht hat, zu ihrer Hochzeit zu erscheinen, macht ihr vorerst besser einen großen Bogen. Das hat sie tief getroffen. Ich habe vorhin gehört, wie sie kurz mit Iris darüber gesprochen hat, und da musste sie sich die Tränen verkneifen.«
    »Verdammt. Warum hätte er nicht dieses eine Mal den lieben Papa spielen können? Er war noch nie so gemein zu Camille.«
    »Stimmt, er hat ihr immer die Stange gehalten, außer damals, als sie ihm ihre sogenannte Affäre mit Trillian gebeichtet hat. Dass er sie jetzt so mies im Stich lässt, nach allem, was sie für den Nachrichtendienst und unsere Familie getan hat, finde ich kotzerbärmlich. Ich bin stinksauer auf ihn! Seine beschissene Einstellung kann er sich von mir aus in den -«
    »Du sprichst von unserem Vater!« Ob er sich falsch verhielt oder nicht, ich konnte nicht anders, als ihn in Schutz zu nehmen. Das lag einfach in meiner Natur, obwohl ich in meinem Herzen diesmal nicht viel zu seiner Rechtfertigung finden konnte.
    »Und wenn wir hier von Zeus persönlich sprechen würden - er hatte kein Recht, ihr das anzutun.« Sie warf einen Blick zu Nerissa hinüber. »Ihr geht's gut. Sie hat es bequem. Wo ist Vanzir?«
    »Er ist rüber ins Gästehaus gegangen«, antwortete Iris.
    Menolly nickte. »Also dann, Luke - sag mir, was los ist.«
    Während Luke ihr von seiner verschwundenen Schwester erzählte, starrte ich aus dem Fenster. Menolly hatte recht. Dass Vater Camille die kalte Schulter zeigte, nach allem, was wir im vergangenen Jahr durchgemacht hatten, war schlimmer als ein Schlag ins Gesicht.
    Also, wer bin ich? Manchmal weiß ich das selbst nicht mehr genau - so viel hat sich im vergangenen Jahr verändert. Früher dachte ich, das Leben und die Leute seien im Allgemeinen gut, aber jetzt lebe ich praktisch in einem Kriegsgebiet und habe die Naivität, mit der ich anfangs durch die Erdwelt gelaufen bin, so ziemlich abgelegt. Die meisten VBM - Vollblutmenschen -, denen man auf der Straße begegnet, ahnen nichts davon, aber ihr Leben und ihre Welt sind in Gefahr. Ich bin eine von nur wenigen Kriegerinnen an der vordersten Front, die versuchen, eine Katastrophe zu verhindern.
    Noch vor einem Jahr hätte ich mich nie als Soldatin bezeichnet. Als Agentin, ja - beim Anderwelt-Nachrichtendienst. Doch wir sind alle zu Kriegern geworden, meine Schwestern und ich und unsere Freunde. Wir kämpfen gegen Horden von Dämonen, die die Grenze zwischen den Welten niederzureißen versuchen. Schattenschwinge, der oberste Herr der Unterirdischen Reiche, will sowohl die Erdwelt als auch die Anderwelt zu seinem privaten Spielplatz machen, indem er die Geistsiegel wieder zusammenführt. Das sind die neun Teile eines uralten Artefakts, das zerbrochen und über die ganze Welt verstreut wurde, um die Welten der Feen und der Menschen vor den Bestien aus den Unterirdischen Reichen zu schützen. Aber die Siegel kommen wieder zum Vorschein, und nun liefern wir uns ein Rennen mit den Dämonen, wer sie zuerst findet: Schattenschwinge oder wir.
    Ich heiße Delilah D'Artigo, und ich bin eine Werkatze. Außerdem habe ich eine weitere Seite meines wandelbaren Wesens entdeckt: Ein schwarzer Panther kommt hervor, wenn mein Herr ihn lockt - der Herbstkönig, einer der Schnitter. Er hat mich als die einzige Lebende unter seinen Todesmaiden gezeichnet, und es ist mir

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