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Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13

Titel: Schwestern des Mondes 08 - Katzenjagd-09.06.13 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Yasmine Galenorn
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bereit, Grenzen zu überschreiten, vor denen wir anfangs gezaudert hatten. Und die Einsätze wurden immer höher:
    Unsere Feinde waren bereit, unsere Freunde als Druckmittel zu benutzen.
    Als wir nach rechts auf den Leary Way zum Zentrum von Redmond abbogen, schaute ich zu Shade hinüber, der offenbar völlig unbeeindruckt in meinem Jeep saß. »Bist du denn schon mal mit einem Auto gefahren?«
    »Mehrmals.« Er lächelte mich herzlich und entspannt an. »Keine Sorge, ich habe schon einige Zeit in der Erdwelt verbracht. Ich bin mit den Gepflogenheiten vertraut. Vielleicht sogar besser als dein Schwager, obwohl er schon länger hier ist. Ich bin eher bereit, mich zu integrieren, wenn es nötig ist.« Er zögerte kurz. »Iris hat mir gesagt, welchen Feind ihr stellen wollt. Von den Dämonen wusste ich schon, aber sie hat mir auch von der Lamie erzählt.«
    Das konnte ich mir also sparen. »Iris hat gesagt ...« Ich warf ihr im Rückspiegel einen Blick zu, und sie nickte. »Iris hat gesagt, du bist zur Hälfte ein dunkler Drache?«
    Er nickte. »So ist es. Zur Hälfte schwarzer Drache - das ist nur ein anderes Wort für einen dunklen Drachen - und zur Hälfte Stradoner.«
    »Was ist ein Stradoner ? Ich will wissen, was du kannst. Das könnte gleich im Kampf sehr wichtig sein.«
    Er holte tief Luft und ließ sie langsam wieder ausströmen. »Ich kann zwischen den Welten wandern. Ich kann mich problemlos im Astralraum und im Äther bewegen, bin aber nicht sehr gut darin, mich in die Ionysischen Lande zu versetzen. Ich kann in die Welt der Schatten reisen und von dort zurückkehren. Meine Fähigkeiten sind ein wenig geschwächt, weil ich nicht reinblütig bin, aber, verehrte Delilah, ich beherrsche einige Formen der Magie. Schatten- und Illusionszauber.«
    »Wie die Kojote-Wandler?«
    Shade lachte. »Die arbeiten mit Illusionen, ja, aber nicht in einem solchen Maße, wie ich es kann. Dennoch sind meine magischen Kräfte, wie gesagt, etwas beschränkt. Aber ich bin ein verflucht guter Kämpfer.« Beinahe, als wäre es ihm nachträglich eingefallen, fügte er hinzu: »Ach ja, ich kann mich in einen Drachen verwandeln, aber nur bei Nacht, wenn es dunkle Schatten gibt.«
    Mit klopfendem Herzen schaute ich zu ihm hinüber. Etwas an ihm berührte mich. Er war ein Halbblut, genau wie ich. Seine besonderen Fähigkeiten waren deswegen ein bisschen verzerrt. Er konnte eine andere Gestalt annehmen, war aber weder ganz Drache noch ganz Stradoner. Er war, wenn man so wollte, ein Außenseiter, der nirgends so recht hinein- passte. Wie ich.
    Wir bogen nach rechts auf die 80th Street Northeast ab und folgten der Straße durch Redmond und ein paar Vorstädte, bis sie in die 172nd Street überging. Ein paar Kurven weiter näherten wir uns der richtigen Adresse. Stacia wohnte zwar noch in einem Vorort, aber zu ihrem Haus gehörte ein sehr großes Grundstück.
    Ich hielt ein paar Häuser weiter und wartete auf die anderen. Während ich zu dem Anwesen hinüberstarrte, in dem Stacia und ihre Kumpane sich versteckten, sagte mir mein Gefühl: Das war der Moment. Heute Nacht war es zu Ende. Für sie ... oder für uns. Sie hatte Henry getötet, sie hatte Camilles Buchhandlung zerstört, sie hatte Kim korrumpiert und Carter damit das Herz gebrochen, sie hatte die Kontrolle über Trytians Armee übernommen, und die beiden mochten sich gegen Schattenschwinge verbündet haben, sie jedoch gierte nach unserem Blut.
    Und wir ... nach ihrem.
    Ich warf Shade einen Blick zu. »Heute Nacht kämpfen wir. Ich hoffe, du bist kein Pazifist.«
    Er legte sanft eine Hand auf meine. »Ich habe in meinem Leben mehr Feinde abgeschlachtet, als du dir vorstellen kannst. Ich bin viel, viel älter, als du glaubst. Euer Freund Smoky, ob er es weiß oder nicht, ist jünger als ich. Wir Stradoner ... verbringen viel Zeit außerhalb der Zeit, sozusagen. Ich habe schon vor der Spaltung der Welten Schlachten geschlagen.«
    Ich begegnete seinem Blick und sah den Sand der Zeit zerrinnen, der einen endlosen Strom von Jahrhunderten enthüllte. Wie lange lebte er schon? Und dann wurde mir klar, dass er nicht annähernd den Feen ähnelte. Oder Menschen. Er war ein Halbblut, aber der Spross zweier gewaltiger Mächte. Dass er überhaupt existierte, verblüffte mich, aber seine warmen Augen waren ebenso wirklich wie die Finger, die meine streichelten. Als ich mich im satten Braun dieser Augen verlor, beugte Iris sich vor und tippte mir auf die Schulter.
    »Wir sollten gehen,

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