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Schwiegertöchter (German Edition)

Schwiegertöchter (German Edition)

Titel: Schwiegertöchter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Joanna Trollope
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eines venezianischen Abends drangen, rief Luke Ralph an. Charlotte wusste, dass er anrief, deshalb hatte sie die Dusche voll aufgedreht und sang obendrein, um Luke zu zeigen, dass er ungestört telefonieren konnte, dass sie nicht vorhatte, seine Reaktionen auf Ralphs Mitteilungen irgendwie zu beeinflussen oder abzuwürgen. Als sie fertig war, wickelte sie sich in ein großes weißes Handtuch, fuhr sich mit der Hand durchs Haar, so dass es in weichen, feuchten Stacheln abstand, was Luke besonders mochte, und betrat das Zimmer. Luke lag auf dem Bett, die Schuhe hatte er abgestreift. Sein Handy lag wie weggeworfen auf Charlottes Bettseite.
    Sie setzte sich neben ihn auf die Bettkante und wartete darauf, dass er ihr durchs Haar fuhr oder das Handtuch löste oder seine Hand daruntersteckte. Aber er lag nur da, die Stirn gerunzelt, den Blick geradeaus auf den silberlackierten Holzschrank gerichtet, der den Fernseher beherbergte.
    »Geht es ihm gut?«
    Luke starrte weiter vor sich hin. Er sagte knapp: »Er verliert sein Geschäft.«
    » Was? «
    »Die Bank will weder seinen Kredit verlängern, noch ihm weiteres Geld leihen, obwohl er ihnen das Haus als Bürgschaft angeboten hat, also verliert er sein Geschäft.«
    »Du meine Güte«, sagte Charlotte.
    Luke fasste nach ihrer Hand. »Er hat gesagt, dass er so was schon bei unserer Hochzeit befürchtet hatte. Er meinte, es tue ihm leid, wenn er ein bisschen merkwürdig gewesen ist, aber die Sache hat ihn furchtbar beschäftigt.«
    »War er merkwürdig?«
    Luke seufzte. »Er hat sich volllaufen lassen. Er hat geraucht. Mum und Dad waren stinksauer auf ihn.«
    »Wissen sie es?«
    Luke zog Charlottes Hand an seinen Mund und schaute sie darüber hinweg an. »Nein. Noch nicht. Keiner weiß es, außer Ed und jetzt mir. Er hat es noch niemandem erzählt. Er hat es auch Petra noch nicht gesagt.«
    Charlotte spürte Panik in sich aufsteigen. Sie wollte sagen: Mir würdest du so etwas erzählen, oder? Du würdest mir immer alles erzählen, oder nicht?, hatte aber das Gefühl, womöglich keine wirklich beruhigende Antwort darauf zu bekommen. Sie sagte stattdessen: »Also, obwohl er der Bank das Haus angeboten hat und die es vielleicht akzeptiert hätte, weiß Petra nichts davon?«
    Luke sah sie todernst an. »Ja.«
    »Aber das ist schrecklich.«
    »Er will sie nur beschützen.«
    »Was?«
    »Er erzählt es ihr nicht, um Petra zu beschützen. Um sie nicht zu beunruhigen.«
    Charlotte entzog Luke ihre Hand.
    »Das ist nicht richtig.«
    »Petra hat keine Familie«, sagte Luke. »Wir alle sind irgendwie zu ihrer Familie geworden, und es herrscht diese stille Übereinkunft, dass wir auf sie aufpassen. Sie ist ja erst vierundzwanzig oder so.«
    »Zwei Jahre jünger als ich.«
    »Kein Vergleich, mein Engel.«
    »Aber sie ist seine Frau«, insistierte Charlotte. »Sie haben Kinder. Das ist etwas, das man zusammen durchsteht, schlechte Zeiten.«
    Luke seufzte. Er drehte sich so, dass sein Kopf in Charlottes Schoß lag. Dann versuchte er das Handtuch über ihren Brüsten zu öffnen. Charlotte hielt seine Hand fest. »Nicht.«
    »Warum nicht?«
    »Es ist nicht die richtige Stimmung.«
    »Verdammter Ralph.«
    »Es ist nicht wegen Ralph«, sagte Charlotte. »Es ist wegen Petra. Es ist wegen dieser Brinkley-Angewohnheit, Petra wie ein Kind zu behandeln.«
    »Na ja, das ist sie in gewisser Weise.«
    »Nur weil ihr sie dazu macht. Sie ist gut allein zurechtgekommen, habe ich gehört, bevor sie Ralph kennen gelernt hat.«
    »So gerade eben.«
    Charlotte wandte den Blick von Luke ab und sagte: »Ihr tut so, als hätte Ralph sie unter einer Hecke oder so gefunden, wie ein ausgesetztes Kätzchen.«
    »Sie war in Dads Kunstklasse. Er hat erzählt, dass sie nie ein Wort gesprochen hat, aber brillant war. Sie ist noch immer brillant, als Zeichnerin, meine ich.«
    Charlotte blickte wieder hinunter zu Luke. Sie begann, ihm sein dichtes Haar aus der Stirn zu streichen. »Und dann hat Ralph sich in sie verliebt.«
    »Das nehme ich an«, sagte Luke und dachte, wie fantastisch Charlotte aussah, aus jeder Perspektive. »Ich meine, er mochte sie gern, er mochte sie wirklich gern, aber ich bin nicht sicher, ob Heiraten jemals oben auf Ralphs Wunschliste gestanden hat.«
    »Hat sie ihn dazu aufgefordert?«
    »Oh nein«, sagte Luke. Er fasste erneut Charlottes Hand und nahm sie sachte zwischen die Zähne. Dann ließ er von ihr ab und sagte: »Sie ist schwanger geworden.«
    »Oh«, entfuhr es Charlotte. »Also hat er

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