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Schwur der Sünderin

Schwur der Sünderin

Titel: Schwur der Sünderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Zinßmeister
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den Schultern. »Es wäre ein Versuch.«
    Peter nickte. »Du rennst offene Tore bei mir ein, Schwesterherz! Auch ich habe große Lust. Wegen Matthias’ Tod war ich seit unserer Rückkehr noch nicht dort gewesen.«

    Zwei Tage später redete Peter mit seinem älteren Bruder: »Komm mit, Jakob! Es wird lustig werden.«
    »Matthias …«, wollte Jakob erwidern, doch Peter fiel ihm ins Wort.
    »Matthias war ein Mensch, der gern gefeiert hat. Er hätte sicherlich nichts dagegen, wenn wir uns vergnügen. Es ist Samstagabend. Denk auch an Veit. Er hat Abwechslung verdient. Außerdem: Wie sieht das aus, wenn du als Vaters Vertreter fehlen würdest?«
    »Was du nicht sagst!«, lachte Jakob. »Dafür schuldest du mir einen Gefallen, Bruderherz. Und wenn Veit genauso viel Bier wie Feldarbeit verträgt, dann wird es ein kurzes Vergnügen werden.«
     
    Im Gasthaus des alten Christmann trafen sich jeden Samstagabend die Bauern und Knechte aus Schallodenbach, Mehlbach und Katzweiler, um Neuigkeiten auszutauschen und sich einige Krüge Bier zu genehmigen.
    Als Jakob mit seinen Leuten den Schankraum betrat, herrschte für wenige Augenblicke Stille, doch dann wurden sie lautstark begrüßt. Vorwitzig betrachteten die Bauern den Fremden an der Seite der Hofmeister-Brüder. Nicht jeder hatte den Mann zuvor gesehen, doch alle hatten von ihm gehört. Hilfsbereit rückten die Bauern zusammen, sodass Jakob und seine Leute an den Tischen Platz fanden. Sogleich brachte der Wirt für jeden einen Krug Bier.
    »Wir waren schon lange nicht mehr im Wirtshaus«, sagte Friedrich und sah Peter mit leuchtenden Augen an. Der junge Hofmeister prostete dem Freund lachend zu. »Ja, in Mühlhausen haben wir öfter die Gasthäuser aufgesucht.«
    Bei der Erinnerung fiel ein Schatten über ihre Gesichter. »Auf Matthias«, flüsterte Friedrich.
    »Lass uns nicht Trübsal blasen!«, erwiderte Peter. »Es ist nicht zu ändern.«

     
    »Sag, Fremder, wie ist dein Name, und woher kommst du? Obwohl du mitten unter uns lebst, wissen wir nichts von dir«, sprach ein Bauer aus Schallodenbach Veit direkt an, der an seinem Bier nippte. Erwartungsvoll richteten sich alle Augen auf den Landsknecht.
    »Er ist ein …«, wollte Peter erklären, als er unterbrochen wurde.
    »Kann er nicht für sich selbst sprechen?«, krächzte Karl Nehmenich, der an der Theke lehnte. Nehmenichs hageres Gesicht war von grauen Stoppeln übersät, die ihn kränklich aussehen ließen. Als er sich die Wange rieb, verursachten die Stoppeln ein schabendes Geräusch. Seine kleinen Augen musterten die Hofmeister-Burschen herausfordernd, als sein Blick an Veit hängenblieb.
    »Es würde mich wundern, Karl, wenn du nicht für Ärger sorgen würdest«, sagte Jakob ungehalten.
    »Warum?«, zischte Nehmenich. »Ist es verboten, zu fragen?«
    »Halt dein ungewaschenes Maul!«, schimpfte der Wirt und sah den Störenfried böse an.
    »Habt euch nicht so. Sie sind nicht besser als wir, nur weil sie bei den Bauernaufständen mitgekämpft haben«, hetzte Nehmenich ungerührt.
    »Verdammt, Karl! Es reicht!«, sagte der Mann aus Schallodenbach, der sah, wie Jakob blass geworden war. »Nur weil der alte Hofmeister nicht da ist, musst du nicht den bösen Mann spielen. Ich will mich mit dem Fremden unterhalten. Von dir war keine Rede.«
    Murrend drehte sich Nehmenich ab und blickte stumm in seinen Krug Bier.
    Auch Veit hatte gesehen, wie Jakobs Gesichtsfarbe sich veränderte und er im Begriff war aufzubrausen. Rasch legte er ihm die Hand auf den Arm und drückte ihn sachte zurück. Überrascht schaute Jakob auf.

    Bevor er etwas sagen konnte, ergriff Veit das Wort: »Ihr habt Recht. Es ist wahrlich unerhört, eure Gastfreundschaft zu erhoffen und selbst nichts dazu beizutragen.« Dann rief er: »Wirt! Jedem ein Bier.« Zögernd fügte er hinzu: »Auch dem Störenfried an der Theke.«
    Bevor Nehmenich widersprechen konnte, stellte der Wirt ihm das Bier vor die Nase und zischte: »Halt’s Maul und sei zufrieden.«
     
    Bald war die Stimmung im Wirtshaus gelöst. Obwohl man über den Fremden immer noch nichts wusste, schien er nun als Freund geduldet. Schließlich fragte ein Bauer, dessen rechtes Lid tief über seinem Auge hing: »Verrätst du uns jetzt, wie du heißt? Oder ist das ein Geheimnis?«
    »Mein Name ist Veit von Razdorf.«
    »Auch das noch! Ein Adliger!«, höhnte Nehmenich, doch keiner hörte ihm zu. Jakob und Peter blickten Veit mit großen Augen an.
    »Ich entstamme zwar einem Geschlecht mit

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