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Schwur der Sünderin

Schwur der Sünderin

Titel: Schwur der Sünderin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: D Zinßmeister
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ihrem Mann zu und zeterte laut: »Deine unsägliche Schwester trägt allein die Verantwortung an meinem Elend. Hätte sie Veit nicht mitgebracht, wäre meine Vermählung anders verlaufen.« Annabelle weinte und schniefte in ein Tuch.
    »Beherrsch dich, zumal heute auch Weihnachten ist!«, erwiderte Sarah gereizt. »Denk an die arme Anna Maria. Ihr Mann wurde festgenommen und eines schlimmen Verbrechens beschuldigt.«
    »Veit ist nicht ihr Ehemann. Die Trauung wurde nicht vollzogen«, warf Jakob ein und schenkte sich einen weiteren Schnaps nach. Es war bereits der fünfte, doch auch der schien ihn nicht betäuben zu können.
    »Welch großes Glück sie doch hat«, keifte Annabelle. »Ich wäre froh, wenn die Verhaftung vor meinem Jawort geschehen wäre, dann könnte ich einfach zurück nach Mühlhausen fahren.«
    »Annabelle«, ermahnte Gabriel seine Tochter mit scharfem Blick.
    »Dir habe ich mein Leid zu verdanken, Vater«, stieß Annabelle zornig hervor. »Dank dir bin ich an diese Familie gebunden. Eine Familie, in der sich Menschen in Tiere verwandeln«, schrie Annabelle.
    Sarahs bleiches Gesicht wurde feuerrot. Sie sprang auf, stellte sich vor ihre Schwägerin und stemmte ihre Hände in die Hüften. »Du unverschämtes Frauenzimmer«, rief sie außer sich. »Wie kannst du so etwas über die Hofmeister-Familie sagen? Ullein will uns schaden und hat einzig und allein aus diesem Grund solch unsinniges Zeug ersonnen. Veit ist kein böser Mensch.«

    »Diese Kinder haben Veit bei der Verwandlung beobachtet, und der Wolfspelz ist der Beweis!«, widersprach Annabelle zornig.
    »Das glaubst du wirklich?«, fragte Sarah fassungslos. »Jeder weiß, dass Nehmenich seinen Verstand versoffen hat und dass er uns Böses will, da Peter seine Tochter Susanna deinetwegen verschmäht hat. Dieser unheilvolle Bauer erzählt nichts als Lügen, die anscheinend bei dir auf fruchtbaren Boden gefallen sind. Anstatt an die arme Anna Maria zu denken, kümmerst du dich nur um dich. Matthias kann froh sein, dass …«
    »Sarah«, rief Peter dazwischen, »sag nichts, was du später bereuen würdest. Dass Annabelle aufgebracht ist, kann ich verstehen.« Er schaute seine Frau an und sagte beschwichtigend: »Es wäre für das Kind und dich sicher besser, wenn du dich ausruhen würdest.«
    Annabelle blickte Peter finster an. Wütend riss sie ihre Haube vom Kopf, doch bevor sie diese zu Boden werfen konnte, fasste ihr Vater sie an der Hand und zog sie aus dem Zimmer.
    Hauser, der bis dahin das Geschrei stumm ertragen hatte, begann lauwarme Suppe zu schlürfen. Zwischen zwei Schlucken blickte er auf und sagte: »Es ist nicht förderlich, wenn ihr euch gegenseitig die Schuld zuweist und einander beleidigt. Ihr müsst einen klaren Verstand bewahren und überlegen, was zu tun ist. Jemand aus eurer Mitte wurde eines schrecklichen Vergehens beschuldigt und muss mit der Todesstrafe rechnen.«
    Jakob, Peter und auch Sarah blickten Hauser bestürzt an.
    »Zwischen diesem Ullein und euch herrscht Krieg, und dementsprechend solltet ihr euch verhalten. Die erste Anweisung, die ich euch gebe, lautet: Esst eure Suppe, damit ihr bei Kräften bleibt.«
    An Jakob gewandt, der sich gerade einen weiteren Selbstgebrannten nachschenkte, sagte Hauser: »Saufen bringt dich nicht weiter, sondern vernebelt deinen Verstand. Den benötigst
du jedoch, damit du planen kannst, wie wir Veit aus seiner misslichen Lage befreien können.«
    »Ich bin Bauer und kein Kriegsführer«, erklärte Jakob und führte den halbgefüllten Becher zum Mund.
    Doch bevor er trinken konnte, nahm Hauser ihm denselben aus der Hand. »Du verstehst nicht, was ich sage! Veit wird brennen, wenn wir ihm nicht helfen.« Missmutig musterte Hauser den Mann, der den gleichen Vornamen wie er hatte, und sagte mit eindringlicher Stimme: »Falls in deinem Körper auch nur ein Tropfen Blut deines Vaters fließt, dann hör auf mich.«
    Jakob blickte Hauser verständnislos an. »Was hat mein Vater damit zu tun? Auch er ist Bauer und wüsste sicher ebenso wenig, was zu tun wäre.«
    Friedrich schaute zu Peter und glaubte Furcht in seinen Augen zu erkennen. Er verstand nicht, warum sein Freund noch immer schwieg. Jetzt wäre der richtige Zeitpunkt, zu erzählen, welch heldenhafter Mann sein Vater war, dachte Friedrich und schüttelte den Kopf.
    Jakob stützte mutlos den Kopf in die Hände und flüsterte: »Wie soll ich Veit helfen können? Ich habe keine Ahnung, was zu tun ist.«
    »Das werde ich dir sagen«, sagte

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