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Schwur des Blutes

Titel: Schwur des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Madea Stephanie
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Schloss kam in Sicht. Jäh erfasste sie, dass weitere Gefahr auf sie lauerte.
„Wo ist Jonas?“
Elassarius’ Steinzähne knirschten. „Ich bekomme keinen Kontakt.“
„Oh nein.“ Sie ging in sich, spürte Jonas’ Gefühle. Er schien zu schlafen. Was zum Teufel …? Ein Krachen, als wäre in ihrem Rücken eine Bombe explodiert, schüttelte Elassarius bei seinem Sturzflug durch. Ein Gefühl, als boxten sie unzählige Steine. Trotz des Geschaukels blickte sie unter sich hinweg nach hinten. Der zweite Torwächter der Familie Baker kämpfte mit zwei oder drei Angreifern am Eingangstor. Der Satyr hatte freie Bahn, übersprang es mühelos und schoss zu schnell für ihr Auge die lange Auffahrt hinauf zum Schloss.
„Ich dachte …“
„Ich auch. Mächtiges ist am Werk.“
„Du musst Gentarras helfen.“
„Dich gilt es, zu schützen.“
Sie landeten auf einer Wehrmauer hinter den Zinnen. Ciras Muskeln versagten ihren Dienst und sie ging auf die Knie. Kam nicht infrage! Zwei tiefe Atemzüge, und sie stemmte sich wieder hoch. Alle kämpften, sie auch! Der Gargoyle klappte die gewaltigen Flügel ein und schien in seiner Statur zu wachsen.
„Hilf Gen…“
„Nein.“
Er packte sie sich wie einen eingerollten Teppich unter den Arm und rannte Türen ein, als wären sie aus Pappe. Im Schloss schlug ihnen gespenstische Stille entgegen.
„Kein magischer Schutz wirkt“, keuchte Cira. Hilflos an den Stein gepresst, wurde sie brutal durchgerüttelt.
Vor ihnen zersplitterte eine Mosaikglasscheibe mit Getöse. Cira brach sich fast das Genick, als Elassarius stoppte und sie hinter sich riss. Sie wischte sich das Haar zurück und ging wie der Gargoyle in seinem Rücken in Kampfstellung. Lächerlich , hallte es in ihrem Kopf, aber sie ignorierte es. Sein Grollen erfüllte den langen Flur wie eine Steinlawine. Cira sah nur grauen Fels vor sich, dessen Muskeln geschmeidig arbeiteten, doch die Präsenz des Bösen erreichte sie dennoch. Dieses kleine Männlein schien wahrhaftig der Teufel. Ein Geruch nach Feuer breitete sich aus, dabei hätte sie schwören können, es hätte ein beißender Schwefelgestank sein müssen.
„Gib sie mir.“
Eine Gänsehaut überlief Cira. Die Stimme klang grässlich grell und rau wie ein Stück Kreide auf einer Schiefertafel. Sie schluckte. Auf ihrer Zunge haftete plötzlich ein Geschmack, als hätte sie eitrigen Kalkstein zerkaut. Der Höllendämon wollte sie!
„Niemals!“, polterte Elassarius.
Jemand fasste Cira an die Schulter. Sie wirbelte herum. Ihre Faust traf auf einen Unterarm. Greg.
„Komm.“
Wie zur Bestätigung knurrte Elassarius, ohne sich umzudrehen. „Geh!“
Cira ergriff Gregs Hand und sie stürmten zurück über den Flur durch eine Halle in Richtung Jonas’ Gemächer. Elvis stieß zu ihnen, das Nackenfell gesträubt, die Fangzähne gefletscht. Einer der Diener folgte ihnen ebenfalls. Etwas wie eine Explosion erschütterte das Gemäuer, riss ihnen die Füße vom Marmor. Sie strauchelten, konnten sich aber auf den Beinen halten und rannten weiter. Der Boden bebte. Stuck rieselte von den Decken. Sie betete für Gentarras und Elassarius, schenkte ihnen Kraft, doch ihre größte Sorge galt Jonas. Greg und der Bedienstete warfen sich in vollem Lauf gegen die Eingangstür zu Jonas’ Räumen. Sie hielt.
„Scheiße.“
„Ist er da drin?“ Greg sah sie fragend an. Seine Besorgnis drang ihm aus jeder Pore.
Cira nickte. Sie spürte Jonas. Gott, was war bloß mit ihm? Sie brauchten unbedingt Hilfe. Ihr Handy lag im Ferrari. Sitara, Alex, Jose und Ny’lane waren nicht da … kein anderes starkes Wesen, das ihnen helfen konnte. Gentarras kämpfte allein gegen eine Übermacht und dieser Teufel … „Die Trainingshalle!“ Cira stürmte los, die drei hinterher. Durch Alexanders Wohnräume und die Halle gelangten sie in Jonas’ Bad im griechischen Stil. Erschreckende Stille, als hielten die Götter der Zeit die Luft an. Cira lief zur Verbindungstür und riss sie auf. Jonas lag im Himmelbett und schien friedlich zu schlafen.
Ein Donnergrollen erfüllte den Äther, Wolken verschlangen den Tag, Regen weinte vom Himmel, verwandelte die großflächigen Fensterscheiben in Wasserfälle.
Cira warf sich auf Jonas, rüttelte ihn. „Wach auf!“
Elvis knurrte. Die Tür zum Schlafzimmer flog mit Getöse samt einem Teil des Mauerwerkes ins Innere. Greg und der Diener wirbelten herum. Der Satyr trat über die Bruchstücke, grinsend. Das Böse hatte unglaubliche Kräfte. Er klappte den Arm aus, galant,

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