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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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nach Hause und schreib das!“
    Und Isaac Asimov schrieb das. Er war gerade 21 Jahre alt. „ Wenn einmal in tausend Jahren in der Nacht die Sterne erschienen, wie sehr würden die Menschen glauben und beten und für viele Generationen das Andenken an die Stadt Gottes bewahren.“
    Emerson
    Aton 77, der Direktor der Saro-Universität, schob die Unterlippe langsam kampflustig vor und starrte den jungen Zeitungsmann wütend an.
    Theremon 762, der solche Blicke gewöhnt war, ertrug es mit Fassung. Zu Beginn seiner Karriere, als seine inzwischen bei vielen Zeitungen nachgedruckte Kolumne noch als die spinnerte Idee eines grünschnäbeligen Jungreporters angesehen wurde, hatte er sich auf solche „undurchführbaren“ Interviews spezialisiert. Zwar hatte ihm das mehrere Knochenbrüche, blaue Augen und diverse Prellungen eingebracht, gleichzeitig aber auch eine gehörige Portion Kaltschnäuzigkeit und Selbstsicherheit.
    Also ließ er seine zum Gruß ausgestreckte Hand, die der Direktor so freundlich ignoriert hatte, wieder sinken und wartete erst einmal darauf, daß der alte Herr sich wieder abkühlte. Astronomen waren schon komische Vögel, und wenn es mit dem, was Aton so während der letzten zwei Monate getrieben hatte, tatsächlich irgend etwas auf sich hatte, dann war dieser Aton in der Tat der merkwürdigste seiner Sippe.
    Allmählich fand Aton 77 seine Sprache wieder. Zwar zitterte seine Stimme noch vor unterdrückter Erregung, aber an seiner wohldurchdachten, etwas pedantisch anmutenden Redeweise, die als so etwas wie ein Markenzeichen dieses berühmten Astronomen galt, merkte man, daß er fast schon wieder der alte war.
    „Mein Herr“, begann er, „Sie legen eine geradezu flegelhafte Frechheit an den Tag, sich mit einem derart bodenlos unverschämten Vorschlag an mich zu wenden.“
    Der stämmig gebaute Telefotograf des Observatoriums, Beenay 25, fuhr sich mit der Zungenspitze nervös über die Lippen und versuchte, vermittelnd einzugreifen: „Nun, Sir, vielleicht …“
    Der Direktor drehte sich um und zog eine seiner weißen Brauen indigniert in die Höhe. „Beenay, Sie halten sich da bitte raus. Ich will Ihnen zugute halten, daß Sie diesen Herrn mit besten Absichten hierher brachten, aber ich dulde jetzt keinerlei Unbotmäßigkeit Ihrerseits!“
    Theremon hielt es nun für an der Zeit, auch mal etwas zu sagen. „Direktor Aton, vielleicht sollten Sie mich nun auch einmal ausreden lassen. Ich meine, wenn Sie mir vorhin bis zu Ende zugehört …“
    „Das glaube ich kaum, junger Mann“, gab Aton zurück. „Ich kann mir nicht vorstellen, daß Sie jetzt noch etwas vorbringen könnten, das etwas an dem Gesamtbild Ihres Geschreibsels aus den letzten zwei Monaten korrigieren könnte. Schließlich haben Sie eine Riesenkampagne geführt, um nicht nur meine Bemühungen, sondern auch die meiner Kollegen zu verunglimpfen. Sie haben alles getan, unsere Anstrengungen, das Volk gegen die drohende Gefahr zu wappnen, zunichte zu machen! Und nun ist es zu spät dazu. Ich muß schon sagen, Sie haben sich wirklich redliche Mühe gegeben, unseren gesamten Stab mit ihren persönlichen und unsachlichen Angriffen zum Gespött der Leute zu machen.“
    Der Direktor nahm die neueste Nummer des Saro City Chronicle vom Tisch und fuchtelte Theremon damit wütend vor der Nase herum. „Und ausgerechnet Sie besitzen die unglaubliche Frechheit, auch noch zu mir zu kommen und mich zu bitten, in Ihrer Zeitung über die Ereignisse des heutigen Tages schreiben zu dürfen! Selbst jemand, der so anerkanntermaßen unverfroren ist wie Sie, müßte da eigentlich Hemmungen bekommen haben. Und gerade Sie müssen sich hier hereintrauen!“
    Aton ließ die Zeitung demonstrativ zu Boden fallen, ging zum Fenster und verschränkte die Arme hinter dem Rücken, „Sie entschuldigen mich jetzt bitte“, zischte er giftig über die Schulter. Dann starrte er mit mürrischem Blick auf den Horizont. Gamma, die hellste der sechs Sonnen des Planeten, war im Untergehen begriffen. Schon fahl und gelb geworden, tauchte sie allmählich in den blassen Dunst des Horizonts ein. Und Aton wußte, er würde sie nie wieder als geistig normaler Mensch wiedererblicken. Plötzlich drehte er sich mit einem Ruck um. „Halt, warten Sie! Kommen Sie her!“
    Mit der Hand beschrieb er eine Geste, die keinen Widerspruch zuließ. „Sie sollen Ihre Story haben.“
Der Zeitungsreporter, der sich noch gar nicht zum Gehen gewandt hatte, ging nun mit langsamen Schritten auf den

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