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Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1

Titel: Science Fiction Anthologie Band 3 - Die Vierziger Jahre 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anthologie
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warf einen Blick auf seine Uhr und sagte ärgerlich: „Nun sprechen Sie schon, Mann! Was will Ihr Herr von mir? Meinerseits bestehen keinerlei Verpflichtungen mehr, was unsere gemeinsame Abmachung betrifft.“
Latimer lächelte schwach, sagte aber kein Wort.
„Vielleicht erinnern Sie sich,“ fuhr Aton mit gereiztem Unterton in der Stimme fort. „Ich bat ihn um gewisse Daten, über die nur die Kultisten verfügen, und ich erhielt diese Daten. Dafür spreche ich meinen Dank aus. Ich versprach Ihrem Herrn, als Gegenleistung dafür den wissenschaftlichen Beweis für die grundsätzliche Richtigkeit des kultistischen Glaubens zu liefern.“
„Dafür bedarf es keines Beweises mehr“, entgegnete der Kultist stolz. „Das Buch der Offenbarungen ist seit Jahrhunderten Beweis genug.“
„Für die paar Leute, die dem Kult anhängen, schon. Tun Sie nicht so, als mißverstünden Sie mich. Ich machte Ihrem Herrn das Angebot, den wissenschaftlichen Beleg für Ihren Glauben zu liefern. Und genau das habe ich bisher auch getan.“
Die Augen des Kultisten verengten sich. „Ja, das haben Sie auch getan“, sagte er mit bitterer Stimme. „Mit der Schläue eines Fuchses sind Sie dabei vorgegangen. Denn Ihre sogenannten wissenschaftlichen Beweise bestätigten zwar die Richtigkeit unseres Glaubens, andererseits aber entzogen sie ihm jede Daseinsberechtigung. Sie degradierten die Dunkelheit und die Sterne zu bloßen kalkulierbaren Naturerscheinungen und beraubten sie damit ihrer wahren Bedeutung. Das was Blasphemie!“
„Wenn die Dinge aber so sind, dann ist es nicht meine Schuld. Die Fakten sind nun einmal da, unwiderlegbar. Was erwarten Sie anderes von mir, als daß ich sie bestätige?“
„Ihre sogenannten Fakten sind nichts weiter als Schwindel und Betrug!“
Aton stampfte zornig mit dem Fuß auf. „Wie kommen gerade Sie dazu, so etwas zu behaupten?“
Die Antwort kam mit der absoluten Sicherheit bedingungslosen Glaubens. „Ich weiß es!“
Der Direktor lief rot an, und Beenay flüsterte ihm mit eindringlicher Gestik etwas zu. Aton machte mit der Hand eine eindeutige Bewegung, die ihn sofort verstummen ließ. „Und was will Sor 5 von uns? Ich vermute, er ist immer noch der Ansicht, daß wir das Heil zahlloser Seelen vernichten, indem wir versuchen, der Welt nahezubringen, Maßnahmen gegen die drohende Gefahr des Wahnsinns zu ergreifen. Vielleicht beruhigt es ihn, zu erfahren, daß uns das nicht im geringsten gelungen ist.“
„Schon der Versuch, es zu tun, hat genügend Schaden angerichtet. Ihre Anstrengungen, mit diesen teuflischen Instrumenten und Apparaten noch tiefer in das Geheimnis einzudringen, sind eine schreckliche Sünde. Die Versuche müssen daher sofort unterlassen werden. Wir Kultisten unterwerfen uns dem Willen der Sterne, und ich kann nur zutiefst bedauern, daß meine Ungeschicklichkeit mich vorhin daran gehindert hat, all dies Teufelswerk hier zu vernichten.“
„Davon hätten Sie nicht viel gehabt“, erwiderte Aton. „Alle unsere Daten und Ergebnisse, abgesehen von denen, die wir heute bei dem bevorstehenden Ereignis gewinnen wollen, sind an einem sicheren Orte untergebracht, wo Sie sie nicht zerstören können.“ Er lächelte grimmig. „Aber das ändert auch nichts daran, daß wir Sie als auf frischer Tat ertappten Einbrecher anzusehen und zu behandeln haben.“
Er drehte sich zu den Männern um. „Jemand soll die Polizei in Saro City verständigen.“
Sheerin stieß einen entsetzten Schrei aus. „Verdammt Aton, sind Sie übergeschnappt? Für so etwas haben wir wirklich keine Zeit mehr. Warten Sie …“ – er drängte sich durch das Gewühl – „lassen Sie mich das in die Hand nehmen.“
Aton schaute den Psychologen mißbilligend an. „Wenn wir für etwas keine Zeit mehr haben, dann ist es für Ihren Zirkus, Sheerin. Sind Sie bitte so freundlich, mir zu gestatten, diese Angelegenheit auf meine Weise zu regeln? Im Augenblick sind Sie hier ohnehin nur ein Außenstehender, vergessen Sie das doch bitte nicht.“
Sheerins Gesichtsausdruck sprach Bände. „Was soll denn der Unfug? Jetzt noch, da die Verdunkelung Betas nur noch die Sache von ein paar Minuten ist, einen solchen Aufwand zu machen, wo doch dieser junge Mann hier offensichtlich bereit ist, sein Ehrenwort dafür zu geben, daß er sich nicht vom Fleck rührt und sich jeglicher Störungsversuche enthält.“
Die Antwort des Kultisten kam prompt. „Das werden ich nicht tun. Es steht Ihnen völlig frei, zu tun, was Sie für richtig halten,

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