Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
Vom Netzwerk:
arbeitete. Schon vor der Landung auf dem Manchester Airport waren Bond und seine Kollegen mit Infrarotdetektoren ausgerüstet worden. Bond hatte seinen mit zwei Klebestreifen an den Schaft seiner Heckler und Koch MP-5 montiert. Vorsichtig nahm er die Waffe von der Schulter und richtete sie auf den Dachboden. Auf dem LED-Display des Detektors war kein Ausschlag zu erkennen.
    Bond gab seinem Partner Jay Nelson, der neben ihm auf den Dachziegeln lag, ein Okay-Zeichen. Beide trugen Headsets, über die sie mit der Einsatzleitung im Flüsterton kommunizieren konnten.
    »Zentrale, die Luke ist geöffnet, over.«
    Aus den Kopfhörern war Brungardts Stimme zu hören. »Die Zielperson hat sich nicht vom Fleck bewegt. Wir haben euch im Auge. Seid vorsichtig. Sobald sich etwas ändert, geben wir Bescheid.«
    »Roger, Zentrale. Over and out.«
    Bond zog ein Messer aus der Weste und zerschnitt das Fliegennetz, das von innen unter die Luke gespannt war. Dann rückte er sein Nachtsichtgerät zurecht und starrte auf den Dachboden, der neongrün aufleuchtete.
    Direkt unter der Luke befand sich ein großes Bett. Bond schulterte sein Sturmgewehr und schlüpfte mit den Beinen voran durch die Luke. Die Bettfedern quietschten leise, als er mit den Füßen auf der Matratze landete. Blitzschnell hatte er seine Waffe im Anschlag und stieg vom Bett. Nelson stand in weniger als einer Minute hinter ihm.
    In dieser Formation – Bond voran, Nelson dicht dahinter – wollten sie bleiben, bis sie die Zielperson zu Gesicht bekämen.
    Mit dem Lauf seiner MP5 öffnete Bond die Kammertür. Die Augen auf den Infrarotdetektor geheftet, trat er in eine Diele hinaus, die sich nach rechts erstreckte. Alle Türen waren geschlossen. Da sich außer dem Sandmann niemand im Haus befand, konnte er darauf verzichten, die einzelnen Räume zu kontrollieren.
    Konzentriert und vorsichtig schlich Bond über die mit Teppich ausgelegte Diele. Das Haus schien seit Monaten unbewohnt zu sein, entsprechend muffig und abgestanden roch die heiße Luft. Seine Muskeln im Rücken und an den Schultern waren angespannt, das Herz schlug schnell, aber gleichmäßig. Der Infrarotdetektor blieb still.
    Er sah die Treppe. Auch sie war mit Teppich ausgelegt. Im Kopfhörer meldete sich Brungardts Stimme. Der Einsatzleiter forderte ihn auf, nach unten zu gehen. Mit jedem Schritt, den er setzte, achtete Bond darauf, dass die Holzstufen unter seinem Gewicht nicht knarrten.
    Fünf Minuten später waren er und Nelson in einer geräumigen Küche im Parterre angelangt. Der Boden bestand aus Steinfliesen. Auf der gegenüberliegenden Seite führte eine Schwingtür, die von einem Gummistopper offen gehalten wurde, ins Zimmer nebenan, aus dem ein wenig Licht in die Küche fiel.
    Er schob sein Nachtsichtgerät über die Stirn nach oben und sah eine geöffnete Weinflasche und ein Glas Erdnussbutter auf der Anrichte stehen. Daneben lag ein angebissenes Sandwich. Bond durchquerte die Küche, stellte sich links von der Tür mit dem Rücken zur Wand und ging in die Hocke.
    Es lag nun an ihm, über das weitere Vorgehen zu entscheiden. Er holte seinen taktischen Spiegel aus der Weste und richtete ihn vor dem Türausschnitt auf die Zielperson. Zu sehen war nur ein Schopf blonder Haare hinter der Lehne eines abgewetzten Ledersessels. Im Fernseher lief ein Western. Der Ton war heruntergedreht, aber immer noch laut genug, um leise Geräusche zu übertönen. Bond maß den Abstand zur Eingangstür und warf wieder einen Blick in den Spiegel.
    Perfekt. Absolut perfekt.
    »Wie wär’s mit einer Blendgranate?«, fragte Brungardt über Kopfhörer.
    Zu riskant, dachte Bond. Die Sessellehne würde die Wirkung zu einem Großteil abfangen. Die Zielperson hätte Zeit zu reagieren. Bond schüttelte den Kopf.
    Nelson, der noch auf der anderen Seite der Küche stand, flüsterte ins Mikrophon: »Negativ.«
    Bond zeigte auf den pyrotechnischen Satz, der in seiner Jacke steckte.
    Nelson flüsterte: »Wir schlagen vor, unseren Freund zu überraschen. Over.«
    »Denkt daran, wir brauchen ihn lebend.«
    »Verstanden.«
    »Müssen wir auf Lichtschranken gefasst sein?«
    Bond hatte den Eingangsbereich bereits überprüft. Im Display des Infrarotdetektors war kein Ausschlag zu erkennen gewesen. Nelson schüttelte den Kopf. »Nein.«
    »Die Jungs stehen in Bereitschaft und greifen ein, wenn ihr Hilfe braucht«, erklärte Brungardt. »Over and out.«
    Die Zielperson saß immer noch zurückgelehnt im Sessel, halb dem Laptop, halb dem

Weitere Kostenlose Bücher