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Scream

Scream

Titel: Scream Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Mooney
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Daddy.
    Was denn dann?
    Sie schaut ihn immer noch an mit ihrem strahlenden Lächeln aus runden Augen und knetet dabei das Tuch, ganz unbefangen, als wären die Flecken nicht Blut, sondern irgendein Fruchtsaft.
    Ich habe hier mit deinem Freund Charlie Slavitt gespielt.
    Er ist nicht mein Freund.
    Charlie hat mir gezeigt, was er mit den kleinen Jungen macht, mit Terence, Bobby und Greg. Du hast sie in den Käfigen gesehen. Und ich weiß auch von denen, die im Hinterhof begraben sind. Sie weinen immer noch. Ich kann sie hören, Daddy. Es ist schrecklich. Warum hören sie nicht zu weinen auf?
    Wo ist er?
    Oh, irgendwo. Sie kichert, wirft einen kurzen Blick auf den Hammer und sieht wieder lächelnd zu ihm auf. Ich bin dir nicht böse wegen dem, was du mit Charlie gemacht hast. Du solltest dir deswegen auch nicht böse sein. Das ist das Schöne hier. Es gibt niemanden, der sagt, das darfst du nicht, das ist böse. Na ja, das brauche ich dir ja nicht zu erklären. Du weißt, wie es hier zugeht. Zumindest solltest du es wissen.
    Gibt mir deine Hand.
    Wohin gehen wir?
    Nach draußen.
    Aber es gefällt mir hier unten. Es macht Spaß, und ich lerne so viel – vor allem über dich.
    Du bist nicht meine Tochter.
    Sie sieht ihn erschrocken an und verzieht das Gesicht. Tränen treten ihr in die Augen.
    Ich war in Mommys Bauch, als Miles ihr den Hals aufgeschnitten hat. Es muss schlimm für dich gewesen sein, das alles mit anzusehen. Aber weißt du was? Ich war noch am Leben, als Mommy in den Plastiksack gesteckt und weggebracht wurde. Ich habe keine Luft mehr bekommen, wie wild um mich getreten und geschrien, aber niemand hat mich gehört. Warum nicht?
    Keine Ahnung.
    Hast du mich nicht nach dir rufen hören?
    Nein. Tut mir leid.
    Ich wünschte, du würdest Miles hierher bringen. Ich könnte ihm ein paar Tricks zeigen. Sie zwinkert.
    Ich gehe.
    Aber du wirst nie loskommen, Daddy.
    Goodbye.
    Du gehst nirgendwohin, Daddy. Komm, nimm meine Hand. Ich zeige dir, wo es ist.
    Sie reicht ihm ihre kleine blutverschmierte Hand. Er nimmt sie. Sie führt ihn an eine Tür, die sich in einen Tunnel öffnet. Es ist absolut still darin und völlig dunkel. Er nimmt nur eines wahr: wie klein die Hand ist, die er hält.
    Sie bleibt stehen. Mondlicht fällt durch kleine Löcher in einem Buntglasfenster, das Jesus am Kreuz darstellt. Auf der anderen Seite befindet sich eine Stahltür, wie es sie in geschlossenen psychiatrischen Anstalten gibt.
    Sie hüpft auf und ab. Heb mich hoch, Daddy, heb mich hoch!
    Er tut, was sie will, und wiegt sie zwischen Bizeps und Unterarm. Er spürt ihre zarte Haut, sieht ihr unschuldiges Lächeln und ist nicht mehr der gebrochene Mann, der er zu sein glaubt. Er hält das Leben, das er sich erhofft hat. In diesem kurzen, magischen Moment empfindet er Erfüllung.
    Sie gibt ihm einen Kuss aufs Ohr, einen feuchten, schmatzenden Kuss. Dann stößt sie die Tür auf.
    Mondschein beleuchtet das Schlafzimmer der Dolans. Veronica, Patrick und Alex sitzen gefesselt auf Stühlen. Sie sind geknebelt und versuchen sich zu befreien. Der Sandmann geht vor ihnen auf und ab, aber sein Gesicht ist nicht zu erkennen. Es bleibt immer im Schatten. Nicht so das Skalpell. Die Spitze der Klinge funkelt wie ein Diamant.
    Der Sandmann stellt sich hinter Alex. Veronica winselt um Gnade. Patrick, der Vater, bäumt sich unter seinen Fesseln auf; der Klebestreifen auf dem Mund erstickt seine Worte. Alex weiß nicht, was er tun soll. Nackt bis auf die weiße Unterhose sitzt er auf dem Stuhl, starr vor Schrecken.
    Stopp, sagt er und macht einen Schritt vor.
    Sie können dich weder hören noch sehen, Daddy.
    Ich muss es versuchen.
    Er rückt näher. Sie spreizt die Finger ihrer kleinen Hand über seinem wild pochenden Herzen.
    Du kannst sie nicht retten, Daddy, ebenso wenig wie die Jungen in den Käfigen. Niemand hätte etwas für sie tun können, dazu war es zu spät. Auch jetzt kommt jede Hilfe zu spät.
    Der Sandmann legt eine Hand unter das Kinn des Jungen und reißt den Kopf zurück. Alex Dolan macht sich in die Hose.
    Du guckst in die falsche Richtung, Daddy. Warum lässt du dich immer von deinen Gefühlen an der Nase herumführen? Denk lieber nach. Und vertraue deinen Instinkten. Wir versuchen schon seit Tagen, dich auf bestimmte Dinge aufmerksam zu machen.
    Sein Blick ist auf Veronica gerichtet, doch er weiß, er müsste auf Patrick achten. Patrick ist der Schlüssel. Er, Jack, ist seinetwegen hier.
    Patrick ist mitsamt dem Stuhl zu Boden

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