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SdG 11 - Die Kochenjäger

SdG 11 - Die Kochenjäger

Titel: SdG 11 - Die Kochenjäger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Steven Erikson
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gegen den wir kämpfen können. Wenn Ihr uns jetzt zurückweist und uns freigebt, werden wir ins Nirgendwo reiten. Wir werden mit Stroh im Rücken und Sand in unseren Handschuhen sterben. Oder ein Krieger wird sich gegen den anderen wenden, und es wird auf sinnlose Weise Blut vergossen werden. Nehmt uns in Eure Armee auf, Hohefaust Ganoes Paran, und wir werden an Eurer Seite kämpfen und ehrenvoll sterben.«
    »Du hast keine Ahnung, wo ich den Heerhaufen hinzuführen gedenke, Mathok.«
    Der alte Krieger neben Mathok stieß ein bellendes Lachen aus. »Die Ödnis hinter dem Lager, oder die Ödnis, die nur wenige zuvor gesehen haben – wo ist der Unterschied?« Er wandte sich an seinen Kommandanten: »Mathok, mein Freund, die Schamanen sagen, dass der hier Poliel getötet hat. Allein schon dafür würde ich ihm in den Abgrund folgen, solange er uns Köpfe verspricht, die wir abschlagen können, und vielleicht ein oder zwei Frauen, die man unterwegs reiten kann. Ja, richtig, das ist alles, was wir erwarten, bevor wir im Schoß eines Gottes ein letztes Mal tanzen. Davon abgesehen bin ich es leid wegzulaufen.«
    Zu alledem nickte Mathok einfach nur, den Blick unverwandt auf Paran gerichtet.
    Dann haben sich gerade etwa viertausend Mann der besten Leichten Kavallerie dieses Kontinents – allesamt Veteranen -freiwillig verpflichtet. »Hurlochel«, sagte er, »du wirst dich als Verbindungsoffizier Kommandant Mathok anschließen. Kommandant -Ihr seid jetzt eine Faust, und Hurlochel wird von Euch eine Liste von Offizieren und möglichen Offizieren anfordern. Die malazanische Armee setzt berittene Truppen in Einheiten von fünfzig, hundert oder dreihundert Mann ein. Passt Eure Befehlsstruktur entsprechend an.«
    »Das wird geschehen, Hohefaust.«
    »Faust Rythe Bude, lasst den Heerhaufen kehrtmachen. Und … Noto Beul – such Ormulogun.«
    »Schon wieder?«, fragte der Heiler.
    »Na los!«
    Ja, schon wieder. Ich glaube, ich brauche eine neue Karte. Und ich glaube, ich werde sie Erlösung nennen. Im Augenblick ist sie in der Einflusssphäre des Hauses der Ketten. Aber irgendetwas sagt mir, dass sie sich schließlich davon befreien wird. Solch ein Makel wird nicht von Dauer sein. Diese Karte ist neutral. In buchstäblich jedem Sinne des Wortes. Neutral – und wahrscheinlich dazu bestimmt, die schrecklichste Macht der Welt zu werden.
    Verdammt, ich wollte, ich wäre skrupelloser. Diese Wiedergeborene Sha’ik und alle ihre verdrehten Anhänger – ich sollte in ihre Stadt reiten und sie alle niedermachen. Was genau das ist, was Mathok gerne von mir gewollt hätte.
    Um das zu tun, was er selbst nicht tun konnte. In der Hinsicht sind wir uns sehr ähnlich. In unserer … Schwäche.
    Kein Wunder, dass ich den Burschen jetzt schon mag.
     
    Auf dem Weg zurück zu den Wüstenkriegern auf dem Kamm lenkte Hurlochel sein Pferd neben das von Mathok und warf der neuen Faust einen Seitenblick zu. »Faust, als Ihr von der Wiedergeborenen Sha’ik gesprochen habt, habt Ihr gesagt … dass Ihr sie kaum wiedererkannt hättet …«
    »Das stimmt. Sie war eine von Sha’iks adoptierten Töchtern in der Raraku. Natürlich war auch … jene Sha’ik … nicht das, was sie schien, wie Leoman und ich sehr wohl wussten. Oh, sie war natürlich von der Göttin des Wirbelwinds auserwählt worden, das schon, aber sie war kein Kind der Wüste.«
    »Nicht?«
    »Nein. Sie war eine Malazanerin.«
    »Was?«
    Mathoks Begleiter gab ein Knurren von sich und spuckte aus. »Eine Mezla, ja. Und die Mandata hat es nie erfahren – das haben wir zumindest gehört. Sie hat eine gerüstete, einen Helm tragende Frau getötet. Und ist dann weggegangen. Der Leichnam ist … verschwunden. Eine Mezla, die eine Mezla tötet – was müssen die Götter gelacht haben …«
    »Oder geweint«, sagte Hurlochel leise. Er hatte eigentlich vor, noch mehr Fragen im Hinblick auf diese neue Wiedergeborene Sha’ik zu stellen, doch eine Abfolge tragischer Bilder – Varianten jenes schicksalhaften Duells in der Raraku, ehe die Wüste wieder zum Meer geworden war – raste durch seine Gedanken. Und daher ritt er schweigend neben den Kriegern den Abhang hinauf und war binnen kürzester Zeit vollauf mit den Notwendigkeiten beschäftigt, die die Neuorganisation von Mathoks Reiterkriegern mit sich brachte.
    So beschäftigt, dass er der Hohefaust nichts von dieser Unterhaltung erzählte.
    Drei Längen von der Stadt der Gefallenen entfernt, ließ Paran den Heerhaufen kehrtmachen und die

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