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SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Gefährliche Suche (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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Pflanzenwuchs wurde spärlicher, dann stieß sie auf ein Geländer. Sie stieg darüber hinweg und fand sich auf einer über der Autobahn verlaufenden Straße wieder, wo ihr Blick auf einen Hohlweg fiel. Panisch stürzte sie sich in die willkommene Dunkelheit und vergrößerte so den Abstand zu ihren unüberhörbaren Verfolgern.
    Nach einem Höllensprint hatte sie vier Häuserblocks geschafft, ehe Seitenstiche sie zwangen, stehen zu bleiben und wieder zu Atem zu kommen. Nach Luft schnappend und am ganzen Körper zitternd, stand sie nun mutterseelenallein vor einer unverschlossenen Fabrik. Ein Auto fuhr vorbei, und Jordan drückte sich in die Schatten der Außenwand.
    Und jetzt
?, dachte sie, während sie ihren Rucksack nach ihrem Handy durchwühlte. In Puerto Ayacucho hatte das blöde Ding zwar keinen Empfang gehabt, aber vielleicht würde es hier, in der modernen Stadt, ja funktionieren.
    Jordan schaute auf das Display herab und schaltete schnell mit zittrigen Händen den Klingelton aus, der den Eingang einer neuen Nachricht ankündigte.
    Solomon hatte sie angerufen.
    Sie presste sich mit dem Rücken gegen die Wand und hörte mit klopfendem Herzen, was er ihr wohl zu sagen hatte, seine Nachricht ab. Als seine Stimme an ihr Ohr drang, schloss sie die Augen. Er klang wütend.
    »Jordan«, sagte er mit einem Tonfall, bei dem sie eine Gänsehaut bekam und ihr Tränen in die Augen stiegen, »wenn du noch einen letzten Rest Verstand besitzt, setzt du dich auf der Stelle mit Lucy Donovan in Verbindung. Ich lese dir jetzt ihre Handynummer vor.«
    Jordan bekam vor Erleichterung weiche Knie. Solomon warf ihr einen Rettungsanker zu und gab ihr die Hoffnung, dass er sie nicht für immer aus seinem Leben verbannt hatte. Sie prägte sich die Nummer ein, indem sie sie immer wieder leise vor sich hin murmelte, und wählte sie dann mit dermaßen zitternden Fingern, dass sie diese »Wahnsinnstat« gerade so bewältigen konnte.
    Lucy Donovan hatte Jordan angewiesen, nach einem silberfarbenen Hummer mit getönten Scheiben Ausschau zu halten. Als ein auf diese Beschreibung passendes Fahrzeug in die Gasse einbog und auf den verabredeten Treffpunkt zusteuerte, hielt Jordan es zunächst für einen Panzer und drückte sich mit dem Rücken gegen eine Schlackensteinmauer.
    Während der Wagen immer näher kam, lief es ihr eiskalt den Rücken herunter. Doch dann fiel plötzlich ein Lichtstrahl auf den silbernen Kotflügel und Jordan ging auf, dass es sich um Lucy handeln musste, die sie, ungeachtet Jordans ungenauer Schilderung, wo sie sich gerade aufhielt, offenbar binnen einer Stunde nach ihrem Anruf gefunden hatte.
    Jordan rannte zu dem wartenden Fahrzeug und riss die Beifahrertür auf.
    »Beeilen Sie sich«, forderte die Frau hinter dem Lenkrad sie auf. »Es gibt eine Ausgangssperre.«
    Jordan kletterte auf den Ledersitz, schloss die Tür und kämpfte mit dem Sicherheitsgurt, während Lucy losfuhr, eine scharfe Kurve nahm und den Wagen einen Hügel hinaufrollen ließ.
    Keine Spur von Miguel in dem Auto, Jordan entdeckte lediglich eine Schaufel auf dem Boden vor dem Sitz hinter sich. »Wo ist mein Sohn?«, wandte sie sich an die Frau.
    »In Sicherheit«, antwortete die Botschaftsangestellte. »Sie werden ihn bald sehen.«
    Obwohl es in dem Fahrzeug dunkel war, konnte Jordan erkennen, dass Lucy Donovan jünger zu sein schien, als sie angenommen hatte. Die Frau trug ihr dunkles Haar zu einem Pferdeschwanz gebunden, war komplett schwarz gekleidet und an ihrer rechten Wange prangte ein dunkler Fleck, ein Hinweis darauf, dass sie die Schaufel erst vor Kurzem benutzt hatte. Aber wofür um alles in der Welt?
    Die Sekretärin warf ihr einen kurzen Blick zu und schaute anschließend in den Rückspiegel, bevor sie unversehens nach links abbog. »Sie sind entweder ganz besonders mutig«, meinte sie mit kühlem Tonfall, »oder ziemlich naiv.«
    Jordan erstarrte. »Wo ist Miguel?«, fragte sie noch einmal, da sie beschloss, diese spitze Bemerkung einfach zu ignorieren, immerhin nahm die Frau einiges für sie auf sich.
    »Es geht ihm gut«, antwortete Lucy bestimmt. »Er wird sich freuen, Sie zu sehen.«
    »Ich bin bis nach Puerto Ayacucho gefahren, doch er war nicht dort«, entgegnete Jordan leise, aber vorwurfsvoll.
    Lucys Griff um das Lenkrad wurde fester. »Sie hätten gar nicht erst nach Venezuela kommen dürfen«, meinte sie. »Der Flughafen wird gegenwärtig besetzt. Außer DEA -Agenten, abgebrühten Militärattachés und Dechiffrierexperten haben

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