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SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition)

Titel: SEAL Team 12: Geheime Lügen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Marliss Melton
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blickte zu den gesprungenen Blumentöpfen auf der Veranda. »Gut « , willigte er ein. »Ich werde vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein « , versprach er. »Bleiben Sie mit dem Hund drinnen, und machen Sie niemandem auf .«
    Daraufhin zog sie sich ins Ha us zurück. Durch das Fliegengitter sah sie dabei zu, wie Chase schnell wendete, den abgebrochenen Ast umkurvte und in einer Staubwolke die Auffahrt hinunterbrauste.
    Als sie sich wieder dem dunklen Haus zuwandte, fühlte Sara sich auf der Stelle beobachtet. Von Geistern oder von lebenden Menschen? , fragte sie sich, während sie die Innentür sicherte, wie Chase sie angewiesen hatte.
    Während er im Lebensmittelladen an der Kasse anstand, fühlte sich Chase wieder wie damals mit fünfzehn, als er die Einkäufe hatte erledigen müssen, weil seine Mama krank gewesen war und das Bett gehütet hatte.
    Er trat unbehaglich von einem Fuß auf den anderen und schaute immer wieder nach links und rechts. Bis jetzt hatte ihn niemand entdeckt. Er erkannte Broken Arrow kaum wieder, so groß war der Ort geworden. Die unverkennbaren Wahrzeichen, wie der alte, meilenweit sichtbare Getreidespeicher, waren jedoch immer noch da. Die zweistöckigen Gebäude an der Hauptstraße beherbergten noch dieselben Geschäfte, darunter Tim & Louies Friseursalon, eine familiengeführte Anwaltskanzlei sowie die alte Zahnarztpraxis. Die Stadt war insbesondere südlich der Eisenbahn gewachsen und dehnte sich dort nun über das einstige Weideland aus.
    Seine breiten Schultern und der Bart verliehen Chase noch Anonymität – das würde jedoch bestimmt nicht ewig anhalten.
    Während er seine Einkäufe aufs Fließband legte, fragte er sich, ob er neben den sämtlichen Reinigungsmitteln, die zu finden gewesen waren, auch genug Lebensmittel für drei Mäuler aufgetrieben hatte. Er vermutete, dass er das ganze Putzzeug benötigen würde, um gegen die Spuren jahrelanger Vernachlässigung anzukommen.
    Allerdings hatte er Sara nicht hergebracht, damit sie für ihn das Haus putzte. Eine Lady wie sie sollte nicht auf Händen und Knien Böden schrubben. Doch die Sauferei hatte den alten Linc offenbar völlig ruiniert. Das Haus glich einem Schweinestall. Es wäre kein Pappenstiel, alles in der kurzen Zeit, die ihm blieb, wieder auf Vordermann zu bringen.
    Deshalb hatte er Saras Angebot, ihm zu helfen, angenommen. Abgesehen davon ließ sich schwer sagen, ob Lincs alter Pick-up überhaupt noch fuhr. Gut möglich, dass es eine Weile dauern würde, bis er das Ding wieder zum Laufen bekam.
    Chase zuckte zusammen, als sich einige Leute nach ihm umdrehten. Es hatte also nicht einmal eine Stunde gedauert, bis er erkannt worden war. Er schenkte Linda Mae Goodner, der besten Freundin seiner Mutter und ihrer nächsten Nachbarin, ein schiefes Grinsen. Ihre blonden Locken waren inzwischen ergraut, und ihre blauen Augen lagen tiefer in den weichen Falten ihres Gesichts, doch sie lächelte ihm zur Begrüßung so aufrichtig zu wie eh und je.
    Er ließ seine Einkäufe stehen und trat aus der Schlange, um ihr Hallo zu sagen.
    »Oh, Chase !« , rief sie, stellte sich auf die Zehenspitzen und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Sie war der einzige Mensch in ganz Oklahoma, mit dem er in Verbindung geblieben war, indem er jedes Jahr einen Brief geschickt hatte. »Lass dich ansehen, Darling. Wie groß du geworden bist !« , rief sie aus und hielt ihn auf Armeslänge von sich weg. »Ich hatte so gehofft, dass du zurückkommen und Anspruch auf deinen Besitz erheben würdest « , fügte sie mit freudestrahlenden Augen hinzu.
    »Ja, Ma’am « , sagte er und fühlte sich abermals so unsicher wie mit fünfzehn.
    »Wie lange wirst du bleiben ?« , wollte sie wissen. Sympathisch und neugierig wie immer. »Ich nehme nicht an, dass die Navy dich so bald ziehen lassen wird .«
    »Nein, vorläufig nicht « , bekannte er. »Ich bleibe so lange, bis ich alles wieder instand gesetzt habe. Ich möchte die Ranch verpachten .«
    Linda Mae verzog das Gesicht. »Na, wenigstens hatte der alte Linc genug Anstand, dir alles zu vermachen. Obwohl ich gehofft hatte, du würdest diesmal für immer nach Hause kommen .«
    Niemals , dachte Chase unwillkürlich. »Wie geht’s Mr Goodner ?«
    »Der ist noch derselbe alte Viehtreiber wie immer. Komm doch heute Abend zum Essen zu uns. Er würde dich bestimmt gern sehen .«
    Chase blickte zur Kasse hinter sich. »Ich habe bereits für heute Abend eingekauft « , antwortete er ausweichend. »Aber ich komme die

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