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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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absolute Stille. Zeit und Ort waren geradezu ideal zum Nachdenken, und dazu gab es ja nun auch reichlich Anlass. Doch es sollte nicht sein.
    Er hörte jemanden seinen Namen rufen und blickte auf. Joan Dillinger stand auf der hinteren Terrasse seines Hauses, rief nach ihm und hielt eine Tasse in die Höhe; vermutlich befand sich Kaffee darin. Joan trug den Pyjama, der in seinem Gästezimmer bereit zu liegen pflegte. King paddelte zurück, ließ sich allerdings Zeit dabei. Dann schritt er langsam zum Haus hoch, wo Joan ihn an der Hintertür begrüßte.
    Sie lächelte. »Du warst offenbar früher auf als ich – nur, Kaffee war noch keiner aufgesetzt. Aber das geht schon in Ordnung. Ich bin daran gewöhnt, für solche Dinge selbst zu sorgen.«
    Er nahm den Kaffee an, und da sie darauf bestand, ihm ein Frühstück zu richten, setzte er sich an den Tisch und beobachtete sie. Joan huschte barfüßig und immer noch im Schlafanzug durch seine Küche und spielte offenbar ganz gelassen die Rolle des glücklichen Hausdrachens. King erinnerte sich, dass sie eine der härtesten Agentinnen war, die der Secret Service je hervorgebracht hatte. Ihrer Weiblichkeit hatte das gleichwohl keinen Abbruch getan, und es hatte intime Momente gegeben, in denen sie sexuell buchstäblich außer Rand und Band geraten war.
    »Am liebsten Rührei, hab ich Recht?«
    »Ja, das ist okay«, erwiderte er.
    »Brötchen, ohne Butter?«
    »Ja.«
    »Mein Gott, du bist wirklich leicht berechenbar.«
    Kann schon sein, dachte er und riskierte selbst eine Frage: »Gibt’s was Neues im Fall Jennings? Oder bin ich nicht vertrauenswürdig?«
    Joan, die gerade dabei war, Eier aufzuschlagen, hielt abrupt inne. »Das ist Sache des FBI, das weißt du doch.«
    »Es gibt Amtshilfe. Man redet miteinander…«
    »Nicht mehr so wie früher, ehrlich. Und viel lief auch damals nicht.«
    »Also hast du keine Ahnung…« So, wie er es sagte, klang es vorwurfsvoll.
    Joan verzichtete auf eine Antwort. Stattdessen verquirlte sie die Eier, legte das Brötchen auf den Toaster und tischte ihm das Frühstück schließlich auf, perfekt mit Tafelsilber, Serviette und frischem Kaffee. Dann setzte sie sich ihm gegenüber, nippte an einem Glas Orangensaft und sah King beim Essen zu.
    »Isst du denn gar nichts?«, fragte er.
    »Ich achte auf meine Figur – anscheinend als Einzige hier.«
    War es nur seine Einbildung, oder streifte tatsächlich ihr Fuß ganz leicht sein Bein unter dem Tisch?
    »Was hast du denn erwartet? Dass wir nach acht Jahren sofort wieder miteinander ins Bett steigen?«
    Sie warf den Kopf zurück und lachte. »Solche Fantasien kamen gelegentlich vor, ja.«
    »Du bist verrückt, weißt du das? Nachweisbar, meine ich, mit Brief und Siegel.« Er meinte es vollkommen ernst.
    »Und dabei hatte ich doch eine ganz normale Kindheit! Vielleicht bin ich nur verrückt nach einem Schattenmann, der mit Schießeisen herumfuchtelt.«
    Jetzt war es klar: Ihr Fuß hatte sein Bein berührt. Er war sich deshalb sicher, weil der Fuß noch immer da war und sich allmählich intimeren Teilen seiner Anatomie näherte.
    Joan beugte sich vor. Ihr Blick war nicht gefühlvoll, sondern raubtierhaft. Sie wollte ihn, hier und jetzt, auf dem Küchentisch, mitten auf seinem berechenbaren Rührei. Sie stand auf, schlüpfte aus der Schlafanzughose und enthüllte ein hauchdünnes weißes Höschen. Dann öffnete sie langsam und mit Überlegung die Pyjamajacke, als wolle sie ihn bei jedem Knopf dazu provozieren, ihr Einhalt zu gebieten. King tat nichts dergleichen. Er sah einfach weiter zu, bis die Jacke ganz offen war. Joan trug keinen BH. Sie ließ das Kleidungsstück in Kings Schoß fallen und fegte mit der anderen Hand das Geschirr vom Tisch.
    »Es ist schon viel zu lange her, Sean. Komm, lass uns was dagegen tun.« Sie kletterte auf den Tisch, legte sich mit gespreizten Beinen auf den Rücken und lächelte ihn an. Er hatte sich erhoben, stand wie ein Turm vor ihr und ihrer verführerischen Beinahe-Nacktheit.
    »Nullachtfuffzehn, was?«, fragte er.
    »Was soll das heißen?«
    Sein Blick fixierte die Deckenlampe. »Zu ’ner anständigen Dreipunktlandung passt deine Unterwäsche nicht.«
    »Ach, was Sie nicht sagen, Mr King! Der Tag hat doch gerade erst angefangen!«
    Ihr Lächeln schwand, als King die Schlafanzugjacke aufhob und vorsichtig über ihre intimeren Regionen drapierte.
    »Ich zieh mich jetzt an«, sagte er, »und es würde mich freuen, wenn du unterdessen den Saustall hier aufräumen

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