Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
Vom Netzwerk:
habe, ist mir ziemlich klar, dass ich meine Pistole eben doch nicht auf meinem Streifengang dabeihatte.«
    Parks musterte ihn kritisch. »Wollen Sie Ihre Aussage ändern?«
    »Nein. An den sechs Tagen in der Woche, an denen ich die Pistole nicht brauche, bewahre ich sie in einer Kassette auf. Da ich allein lebe, schließe ich diese Kassette nicht immer ab.«
    »Ganz schön blöde.«
    »Eines können Sie mir glauben: Nach dieser Geschichte wandert sie in einen Tresor unter der Erde.«
    »Weiter im Text.«
    »Theorie Nummer eins: Irgendjemand nimmt mir meine Knarre weg und legt stattdessen eine identische Pistole in die Kassette. Mit dieser fahre ich dann Streife. Dieselbe Person erschießt Jennings, legt die Tatwaffe wieder in die Kassette zurück und nimmt dafür das Double wieder an sich. Theorie Nummer zwei: Jennings wird mit einer Pistole erschossen, die mit meiner so gut wie identisch ist. Der Täter tauscht sie dann mit meiner richtigen in der Kassette aus, sodass die Waffe, die Sie ballistisch untersuchen, tatsächlich die Tatwaffe ist.«
    »Die Seriennummer der Pistole, die wir untersucht haben, entsprach der Waffe, die auf Ihren Namen registriert ist.«
    »Dann spricht alles für meine erste Theorie.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Ihnen irgendjemand schon vor längerer Zeit die Pistole entwendet hat, um ein identisches Double herzustellen, und dass er dann später diesen Austausch vornahm, um den Eindruck zu erwecken, Jennings sei mit Ihrer Pistole erschossen worden?«
    »Das will ich damit sagen, ja.«
    »Wollen Sie mir weismachen, dass ein ehemaliger Sicherheitsbeamter seine eigene Waffe nicht erkennt?«
    »Es handelt sich um eine in großen Stückzahlen hergestellte Neun-Millimeter-Pistole, nicht um ein verrücktes Museumsstück mit Diamantenverzierung. Ich habe diese Waffe damals bekommen, als ich zur Polizei kam. Ich trage sie einmal in der Woche, lasse sie praktisch immer im Holster und kümmere mich sonst nicht weiter darum. Wer sie nachgemacht hat, wusste aber genau, was er tat, denn die Kopie stimmte in der Gewichtsverteilung genau mit meiner Waffe überein und lag auch so in der Hand.«
    »Und warum sollte jemand so großen Wert darauf legen, ausgerechnet Ihnen diese Tat in die Schuhe zu schieben?«
    »Na ja, dass Mörder versuchen, ihre Taten anderen unterzuschieben, soll ja gelegentlich vorkommen, oder? Ich meine, das ist wahrscheinlich sogar der springende Punkt. Jennings hat für mich gearbeitet. Vielleicht hat der Täter genau darauf spekuliert, dass der Verdacht auf mich fällt. Dass Sie und Ihresgleichen denken, ich hätte Jennings beim Stehlen überrascht oder er mich. Motiv, im Besitz der Tatwaffe, kein Alibi. Ich sehe schon, wie die Giftspritze aufgezogen wird…«
    Parks stellte seine Quadratlatschen wieder auf den Boden und beugte sich vor. »Sehr interessant«, sagte er. »Aber jetzt hören Sie sich mal meine Theorie an: Es gab eine ganze Reihe von zwielichtigen Gestalten, die Jennings ans Leben wollten. Deshalb war er ja auch im Zeugenschutzprogramm. Vielleicht haben Sie das gewusst und ihn für ’n Batzen Bares verraten. Ihr Auftraggeber, wer immer das sein mag, hat dann den Spieß umgedreht, indem er Ihre Waffe benutzte und Sie damit gewissermaßen auf dem Präsentierteller als Täter servierte. Was halten Sie davon?« Parks ließ King nicht aus den Augen.
    »Auch das wäre eine Möglichkeit«, gab King zu.
    »Juhu!«, sagte Parks, leerte die Bierflasche, drückte sein Zigarello aus und stand auf. »Wie verhält sich die Medienmeute?«
    »Nicht so schlimm, wie ich dachte. Die meisten haben wohl meine Adresse noch nicht herausgefunden. Wenn es so weit ist, sperr ich ganz einfach am Fuße des Hügels die Straße ab und stelle ein paar Warnschilder auf. Wer sich nicht daran hält, wird erschossen.«
    »Das ist mein Job. Für meinen inneren Schweinehund.«
    »Ich hab Ihnen doch gesagt, dass ich kurz vorm Explodieren bin.«
    Parks ging die Treppe hinunter zu seinem Wagen.
    »Wieso nehmen Sie mich eigentlich nicht fest?«, rief King ihm hinterher.
    Parks öffnete die Wagentür. »Nun ja, hauptsächlich wohl deshalb, weil an Ihrer Theorie Nummer eins vielleicht doch was dran ist. Vielleicht haben Sie ja wirklich ein Double im Holster gehabt, als Jennings mit Ihrer Pistole getötet wurde.«
    »Hätte nicht gedacht, dass Sie meine Theorie so einfach akzeptieren.«
    »Ich behaupte nicht, dass Sie Jennings nicht umbringen ließen und diesen Waffentausch selbst inszeniert haben. Meine

Weitere Kostenlose Bücher