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Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman

Titel: Sean King 01 - Im Bruchteil der Sekunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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Ahnung von deinem Sport. Wie hieß deine Spezialdisziplin genau?«
    »Vierer mit Steuerfrau. Vier Frauen rudern sich die Lunge aus dem Leib, und eine fünfte, die Steuerfrau, sagt die Schlagzahl an. Das erfordert absolute Konzentration.«
    »Und wie war das bei den Olympischen Spielen?«
    »Das war die absolut tollste und gleichzeitig nervenaufreibendste Zeit meines Lebens. Ich war so aufgeregt, dass ich vor unserem ersten Rennen kotzen musste. Aber als wir dann die Silbermedaille gewannen und die goldene nur um Haaresbreite verfehlten – das war das wahnsinnigste Gefühl der Welt. Ich war im Grunde ja noch ein Teenager und kam mir vor, als hätte ich den Gipfel meines Lebens bereits erreicht.«
    »Und heute? Bist du immer noch der Meinung?«
    Michelle lächelte. »Nein. Ich hoffe, die beste Zeit meines Lebens liegt noch vor mir.«
    Sie duschten und zogen sich trockene Kleidung an. Als Michelle wieder herunter kam, saß Sean am Küchentisch und beschäftigte sich mit ihren Notizen.
    »Interessante Lektüre?«, fragte Michelle und zog einen Kamm durch ihr nasses Haar.
    Sean hob den Blick. »Unser Interview mit Jorst. Ich frage mich, ob er nicht doch mehr weiß, als er uns erzählt hat. Außerdem bin ich sehr neugierig darauf, was wir von Kate Ramsey erfahren werden.«
    »Falls sie mit uns spricht.«
    »Richtig.« Er gähnte. »Darüber denken wir morgen nach. Es war ein langer Tag.«
    Michelle sah auf ihre Uhr. »Ja, es ist spät geworden. Ich glaube, ich mach mich auf den Weg.«
    »Hör mal, wieso bleibst du heute Nacht nicht einfach hier? Du kannst in dem Gästezimmer schlafen, in dem du grade geduscht hast«, fügte er rasch hinzu.
    »Ich hab doch ein Quartier. Kein Grund, mich zu bemitleiden, ich bin schon groß.«
    »Trotzdem tust du mir Leid, weil der Müllhaufen aus deinem Fahrzeug jetzt in deinem Hotelzimmer liegt. Vielleicht wohnt ja was da drinnen, und dieses Irgendwas könnte mitten in der Nacht rauskriechen und sich über dich hermachen.« Er lächelte und sagte dann ruhig: »Bleib da.«
    Sie schenkte ihm ihrerseits ein Lächeln und einen Augenaufschlag, den er als sehr viel sagend empfand. Es mochte aber auch an dem Wein liegen, den er getrunken hatte.
    »Danke, Sean. Ich nehme das Angebot an. Ich bin wirklich ziemlich erledigt. Gute Nacht.«
    Langsam stieg sie die Treppe hinauf. Er sah ihr nach. Die langen, sehnigen Beine gingen in einen hübschen, straffen Po über. Der Rücken verengte sich in Höhe der olympischen Schultern zu einem schmalen Hals und… ach, verflucht! Als Michelle im Gästezimmer verschwand, seufzte King tief und versuchte verzweifelt, nicht mehr an das zu denken, woran er ständig so verzweifelt dachte.
    Er machte einen Rundgang durchs Haus und vergewisserte sich, dass alle Türen und Fenster fest verschlossen waren. Er hatte bereits beschlossen, das Haus mit einer Alarmanlage sichern zu lassen – etwas, das ihm zuvor hier draußen nie auch nur in den Sinn gekommen wäre; meistens schloss er ja nicht einmal die Haustür ab. O je, diese Zeiten waren nun wohl endgültig vorüber.
    Am oberen Ende der Treppe blieb er stehen und starrte auf die Tür zum Gästezimmer. Dahinter lag eine schöne junge Frau im Bett. Und wenn er sich nicht vollkommen täuschte, dann würde er, wenn er diese Tür öffnete und das Zimmer betrat, die Nacht über bleiben dürfen. Andererseits… Bei seinem derzeitigen Glück war es ebenso gut möglich, dass ihm Michelle, sobald er zur Tür hereinkam, ohne Umschweife in die Eier schoss. Unschlüssig blieb er stehen und dachte nach: Will ich wirklich mit dieser Frau ein Verhältnis anfangen? Bei all dem, was ich derzeit um die Ohren habe? Die Antwort war ziemlich eindeutig, auch wenn er sie nur unwillig akzeptierte.
    Er trottete in sein eigenes Schlafzimmer.
    Am Fuße des Hügels, dort, wo die Zufahrt zu Kings Haus abzweigte, hielt der alte Buick. Die Scheinwerfer waren bereits abgestellt, jetzt erstarb auch das Geräusch des Motors. Der röhrende Auspuff war repariert worden, weil der Fahrer nicht mehr aufzufallen wünschte. Die Wagentür öffnete sich, der Mann stieg aus und spähte durch die Bäume hinauf zu der Silhouette des Hauses, in dem kein Licht mehr brannte. Nun öffneten sich auch die hinteren Türen des Buicks, und zwei weitere Personen stiegen aus: »Hilfspolizist Simmons« und seine mörderische Gefährtin Tasha. Simmons wirkte ein wenig nervös, Tasha dagegen zu jedem Abenteuer bereit. Der Buickfahrer wirkte lediglich vollkommen konzentriert. Er

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