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Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman

Titel: Sean King 02 - Mit jedem Schlag der Stunde: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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hielten auf das Wehr des Wasserkraftwerks zu und wandten sich nach Westen. Wo die beiden Flüsse zusammenströmten, steuerte King das Boot nordwärts, bis sie zu einem kleineren Kanal gelangten, der erst nach Norden verlief und dann nach Osten abknickte. Sie passierten flussaufwärts die roten, geraden Zahlenmarken des Kanals und erreichten schließlich eine kleine, einsame Bucht. Wenige Minuten später ankerten sie in sechs Meter tiefem, klarem Wasser. King brachte einen Korb mit Essen und eine Kühltasche mit Mineralwasser zum Vorschein.
    »Ich möchte vor dem Essen schwimmen«, sagte Michelle.
    »Und dein Arm?«
    »Dem geht’s gut. War doch nur ein Kratzer.«
    »Wie kommt es bloß, dass ich mir mühelos vorstellen kann, wie du ein Dreiunddreißiger-Projektil in die Brust bekommst und dann nach einem Pflaster fragst, und zwar einem kleinen?«
    Michelle entkleidete sich bis auf den einteiligen Badeanzug und sprang ins Wasser.
    »Mann«, rief sie gleich nach dem Auftauchen, »das Wasser ist herrlich!«
    King blickte aufs Armaturenbrett. »Die Temperatur beträgt einundzwanzig Grad, für meinen Geschmack noch etwas kühl. Mir sind fünfundzwanzig Grad lieber.«
    »Mit anderen Worten, du bist ein Warmduscher.«
    »Wenn man’s so ausdrücken will.«
    Nachdem sie gegessen hatten, holte King den Anker ein, und sie setzten die Fahrt fort. Schließlich zeigte Michelle auf ein langes, breites Pfahlbauwerk, das voraus am Ufer in Sicht kam und einen eindrucksvollen Anblick bot: Es gab dort eine Anlegestelle für sechs Boote sowie auf mehr als 500 Quadratmetern Holzboden eine Bar mit Terrasse, eine Speiselaube sowie Schuppen für Ausrüstung und Gerätschaften, alles in Zedernholz-Außenwandung mit Rieddach. Das Ganze schrie nach einem bebilderten Artikel im Architectural Digest .
    »Mensch, das haut einen ja um. Wessen Anlage ist das?«
    »Was denn, verlierst du auf dem Wasser die Orientierung? Das gehört zum Casa Battle.«
    »Ich wusste gar nicht, dass die Battles sich auch auf dem See tummeln.«
    »In Wrightsburg baut man kein hochherrschaftliches Haus ohne Zugang zum See. Die gesamte Landzunge und gut zwanzig Morgen Umland zählen mit zum Anwesen. Aber du hast schon Recht, die Anlage ist ziemlich weit vom Hauptgebäude entfernt. Man kann es vom See aus nicht mal sehen. Ich nehme an, die Battles haben darauf geachtet, dass nicht ständig Gaffer auf Booten aufkreuzen, um den Herrensitz zu bestaunen. Die Battles verwenden zum Hin- und Herfahren Golfplatz-Wägelchen.«
    »Was für ein Leben.« Michelle blinzelte in den Sonnenschein. »Wer ist das da auf dem Segelboot?«
    King nahm das Fernglas, setzte es an die Augen und stellte es auf das andere Boot ein. »Savannah.« Er überlegte einen Moment; dann schob er den Gashebel nach vorn und steuerte auf das Segelboot zu.
    »Was hast du vor?«
    »Angeln.«
    Sie tuckerten längsseits neben das Segelboot, das kaum mehr war als ein Faltboot. Savannah hatte eine Hand am Steuerruder; in der anderen hielt sie eine Dose Cola. Als sie King und Michelle erkannte, winkte sie.
    »Bedeutende Geister denken ähnlich«, rief King ihr zu.
    Über dem Bikini trug Savannah ein Tank-Shirt. Ihr Haar war feucht und zu einem Pferdeschwanz gebunden; die Sonne hatte ihr Gesicht und die Schultern bereits gerötet.
    »Das Wasser ist wundervoll«, sagte sie.
    »Sean will erst hinein, wenn es seine gewohnte Badewassertemperatur hat«, sagte Michelle.
    »Du weißt gar nicht, was du verpasst, Sean«, hielt Savannah ihm vor.
    »Nun ja, wenn du und Michelle im Wasser wärt, könnte ich in Versuchung geraten.«
    Es dauerte eine Minute, die beiden Anker zu werfen; dann hechtete erst Savannah und anschließend Michelle in die Fluten. Als sie auftauchten, hockte King noch immer auf dem Sprungbrett des Motorboots, nur baumelten jetzt seine Füße im Wasser.
    »Wo bleibst du, Sean?«, fragte Michelle.
    »Ich habe gesagt, ich könnte in Versuchung kommen, aber nicht, dass ich wirklich ins Wasser gehe.«
    Michelle und Savannah sahen sich an. Nach einem stummen Gedankenaustausch tauchten beide unter. Als sie vor King an die Oberfläche kamen, packte jede einen seiner Füße.
    »O nein…«, setzte King zum Einspruch an, konnte ihn aber nicht zu Ende führen, weil die Frauen ihn mit einem Ruck vom Sprungbrett zogen. Er spuckte Wasser und schimpfte laut, als sein Kopf wieder die Oberfläche durchstieß. »Das ist keine Badehose!«, rief er.
    »Jetzt schon«, sagte Savannah voller Genugtuung.
    Nachdem sie eine halbe

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