Sean King 03 - Im Takt des Todes
ständig eine Sirene geheult. Wir haben das verdammte Ding gerade erst abstellen können. Bei dem Geheul und dem Sturm haben wir tatsächlich nichts gehört.«
»Haben Sie wenigstens das mit Drogen beladene Flugzeug auf dem Privatflugplatz gefunden?«, fragte Michelle.
Hayes schüttelte den Kopf. »Als meine Männer dort ankamen, haben sie weder das Flugzeug noch Champ Pollion gefunden.«
»Von was für Drogen reden Sie?«, fragte Ventris.
Als Antwort griff Michelle in ihre Tasche und holte das nasse Päckchen heraus. »Die hier. Davon war mindestens eine Tonne in Champs Flieger. Heroin.«
Hayes nahm den Beutel. »Und wo ist das her?«
Sean deutete zum Fluss. »Von da drüben. Aus Camp Peary.«
In diesem Augenblick stieg auf der anderen Seite des York ein Feuerball zum Himmel.
»Was ist das?«, rief Ventris.
»Verdammt!«, stieß Michelle hervor. »Das Flugzeug, das ich vorhin über uns habe hinwegfliegen hören. Ich wette, das war Champ. Er muss geflohen und mit den Drogen nach Camp Peary geflogen sein. Sie haben es gesprengt, um die Beweise zu vernichten.«
»Soll das heißen, die Drogen kamen tatsächlich aus Camp Peary?«, fragte Hayes, während Michelle nervös Ventris beäugte.
»Sagen Sie es ihnen, Whitfield«, sagte Sean.
Nur, dass Whitfield nicht da war.
»Wo ist er hin?«, stieß Sean hervor. »Whitfield war bei uns! Er hat mir das Leben gerettet!«
»Das stimmt«, bestätigte Michelle, und auch Horatio nickte zustimmend.
»Sie müssen uns glauben, Hayes«, sagte Sean.
»Das wollen wir ja«, erwiderte Hayes leise.
»Moment mal …« Sean holte die Videokamera aus seinem Rucksack. »Sehen Sie sich das an.« Er ließ das Band ablaufen und wies die beiden Beamten auf das Flugzeug, die Araber, Valerie Messaline und die Ballen hin, die ausgeladen wurden.
Ventris sagte: »Die Aufnahmen stammen tatsächlich aus Camp Peary. Wie sind Sie da herangekommen?«
»Was das betrifft, könnten wir eine Amnestie brauchen«, erwiderte Sean nervös.
Michelle schob sich an Sean vorbei, bis sie direkt vor Ventris stand. »Hören Sie zu«, sagte sie wütend. »Diese Leute haben Viggie Turing entführt. Sie haben das Mädchen in eines ihrer Boote gehievt und sind jetzt vermutlich auf dem Weg zurück nach Camp Peary.«
»Haben Sie das gesehen?«, fragte Hayes.
»Ja!«, rief Michelle und packte Ventris’ Jacke. »Entführt! Wie war das noch mit der FBI -Spezialität? Gehen wir!«
»Wir können nicht einfach Camp Peary stürmen«, sagte Hayes. »Wir brauchen zumindest einen Durchsuchungsbefehl.«
»Dann besorgen Sie einen! Sie sind hier der Sheriff!«
Hayes seufzte. »Nein, bin ich nicht«, sagte er. »Ich gehöre tatsächlich zur Drogenfahndung. Seit zwei Jahren arbeitet Mike mit uns zusammen. Ich bin hier nur als Sheriff eingeschleust worden.«
»Warum gerade hier?«, fragte Michelle.
»Weil in den letzten Jahren eine Menge Drogen an die Ostküste gelangt sind. Wir haben die Quelle auf dieses Gebiet hier eingegrenzt«, meldete Ventris sich zu Wort. »Wir haben sogar Babbage Town selbst für die Quelle gehalten, aber wir wussten nicht, wie die Dealer den Stoff ins Land bekommen. Wir dachten, er käme mit dem Boot.«
»Sie müssen doch gewusst haben, dass Champ Pollion ein Flugzeug hat«, sagte Sean.
»Das wussten wir auch. Aber die Cessna hatte nicht die Reichweite, um Drogen von außerhalb reinzubringen. Und wir wollten an die Quelle heran«, erklärte Hayes.
»An die CIA -Flüge haben wir nie gedacht. Die CIA ist eine Regierungsbehörde«, fügte Ventris hinzu und schaute verlegen drein.
Michelle schnappte sich Seans Band und drückte es Ventris in die Hand. »Hier ist Ihr verdammter Beweis. Und jetzt hören Sie mit dem Gelaber auf. Besorgen Sie sich einen Durchsuchungsbeschluss, und schaffen Sie so viele Cops wie möglich über den Fluss, ehe Viggie etwas passiert. Ich schwöre bei Gott: Wenn ihr etwas zustößt, werde ich Sie jagen und Ihnen die Scheiße aus dem Leib prügeln.«
Ohne zu zögern, sagte Ventris: »Gehen wir.«
»Mike«, gab Hayes noch einmal zu bedenken. »Es ist die verdammte CIA .«
»Mehr als es versuchen können wir nicht.«
87.
E s dauerte eine Weile, um diese Zeit einen Durchsuchungsbeschluss zu bekommen, und der Richter, der ihn schließlich ausstellte, schien ganz und gar nicht begeistert zu sein, dass ausgerechnet Camp Peary das Ziel der Aktion war. Doch das Videoband und die Zeugenaussagen von Sean, Michelle und Horatio gaben den Ausschlag. Trotzdem brach bereits der
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