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Sean King 03 - Im Takt des Todes

Titel: Sean King 03 - Im Takt des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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gerichtet. »Wenn Sie eine Beschwerde gegen mich einlegen, werde ich mich verteidigen müssen.«
    »Was soll das denn heißen?«, fragte Michelle wütend.
    »Das soll heißen, dass andere Patientinnen schon versucht haben, männliche Mitarbeiter zu verführen, um Vorteile zu erlangen: kleine Gefälligkeiten, Medikamente, Zigaretten, Süßigkeiten, sogar Vibratoren. Wie ich das sehe, habe ich bloß hier gestanden, als Sie mir plötzlich Ihren Körper gezeigt haben. Willst du einen Vibrator, Süße? Aber da ich ein ordent-licher Angestellter bin, kann ich niemanden bevorzugt behandeln. Tut mir leid.«
    Michelle hatte vor Wut die Fäuste geballt. »Ich habe Sie nicht gesehen, Sie Bastard. Sie haben sich in der Ecke da versteckt.«
    » Sie sagen, ich hätte mich versteckt. Ich sage das Gegenteil. Einen schönen Tag noch.« Barry starrte sie noch einmal durchdringend an, drehte sich um und ging.
    Michelle zitterte vor Wut, atmete tief durch, um sich zu beruhigen, schnappte sich dann ihre Kleider und zog sich im Badezimmer an. Die Tür hatte aus offensichtlichen Gründen kein Schloss; also drückte Michelle sich mit dem Rücken dagegen für den Fall, dass der Kerl zurückkam, um mehr als nur einen Blick auf ihren Hintern und ihre Titten zu werfen. Sie fühlte sich unglaublich beschmutzt. Auch nachdem sie sich angezogen hatte, dachte sie noch darüber nach, ob sie Barry melden sollte oder nicht, als eine Pflegerin das Zimmer betrat.
    »Ich bin hier, um Sie zu Ihrer Sitzung zu bringen«, sagte die Frau.
    »Was für eine Sitzung?«, fragte Michelle.
    »Horatio Barnes hat Sie heute Nachmittag zu einer Gruppensitzung eingetragen.«
    »Davon hat er mir gar nichts gesagt.«
    »Nun, so steht es jedenfalls auf Ihrem Krankenblatt. Ich bin nur hier, um dafür zu sorgen, dass Sie auch gehen.«
    Michelle zögerte. Verdammt. »Wie viele Leute sind in dieser Gruppe?«
    »Zehn. Ich bin sicher, es wird Ihnen viel bringen. Und die Sitzung dauert nur eine halbe Stunde.«
    »Also gut. Bringen wir’s hinter uns«, sagte Michelle in scharfem Ton.
    »Das ist aber nicht die richtige Einstellung«, tadelte die Frau.
    »Hören Sie, im Augenblick ist das die einzige Einstellung, die ich habe.«
    Ein Arzt, den Michelle noch nie gesehen hatte, leitete die Sitzung. Das einzig Positive war, dass auch Sandy an der Sitzung teilnahm. Michelle ging sofort zu ihr und setzte sich neben sie. Kaum hatte sie Platz genommen, öffnete sich die Tür, und Barry kam herein. Er stellte sich mit dem Rücken an die Wand.
    Jedes Mal, wenn Michelle ihn ansah, bekam sie eine Gänsehaut. Dieser Scheißkerl hatte sie nackt gesehen. Der bloße Gedanke brachte sie förmlich um. Nicht einmal Sean hatte so viel von ihr zu sehen bekommen.
    Während der Arzt Arbeitsmaterialien verteilte, schaute Sandy zu Michelle und bemerkte deren kläglichen Gesichtsausdruck. »Alles in Ordnung?«
    »Nein, aber lassen Sie uns später darüber reden. Wie läuft das bei dieser Sitzung?«, flüsterte Michelle.
    »Tun Sie einfach, was ich tue. Das wird schon klappen. Der Arzt ist gar nicht mal so übel. Er meint es wirklich gut, aber er hat nicht die leiseste Ahnung, was in der wirklichen Welt passiert.«
    »Das lässt ja hoffen«, spottete Michelle.
    Nach der Sitzung schob sie Sandys Rollstuhl an Barry vorbei.
    »Einen schönen Tag, die Damen«, sagte Barry, hielt ihnen die Tür auf und grinste schmierig.
    »Fick dich!«, sagte Michelle laut genug, dass er und alle anderen sie hören konnten.
    Sandy verzog das Gesicht. »Oh, Liebes, jetzt sehe ich sehr üble Bilder, und ich habe gerade erst zu Mittag gegessen.«
    Barrys Grinsen verschwand.
    Auf dem Weg zu Sandys Zimmer klärte Michelle ihre neue Freundin über Barry auf.
    »Ich habe gehört, dass er lauscht, wann die Duschen in den Zimmern der gut aussehenden Frauen zu rauschen anfangen, und dass er dann reinschlüpft, um einen Blick auf sie zu werfen.«
    Michelle wurde immer wütender. »Wenn der Bastard so pervers ist und jeder es weiß, warum ist er dann noch nicht gefeuert worden?«
    »Die Patienten haben Angst, etwas zu sagen. Machen wir uns nichts vor – die meisten sind hier, weil sie völlig am Ende und verletzlich sind. Solche Leute sind nicht gerade in der besten Position, um sich gegen Arschlöcher wie Barry zu wehren.«
    »Ich wäre gerne mal ein paar Minuten mit dem Kerl allein. Danach wäre sein Gesicht noch hässlicher, als es ohnehin schon ist.«
    »Das dürfte Ihnen schwerfallen«, erwiderte Sandy.
    Michelle fuhr Sandy in ihr

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