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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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getan.«
    »Aber du hast trotzdem geweint. Dafür muss es doch einen Grund geben.«
    »Warum sollte ich Ihnen den sagen?«
    »Weil wir helfen wollen«, antwortete Michelle.
    »Das sagen Sie, aber woher soll ich wissen, was Sie wirklich wollen?«
    »Du bist ein kluger junger Mann«, bemerkte Sean.
    »Mr. Sam traut keinem, solange man ihm keinen guten Grund dafür gibt.«
    »Was machen Sie hier?«, schnappte eine Stimme.
    Sie drehten sich um und sahen Ruth Ann in ihrem alten Bademantel in der Tür stehen. Ihre Aufmerksamkeit galt jedoch nicht dem Bademantel, sondern der doppelläufigen Schrotflinte in Ruths Händen.

76.
    S ie hatten sich für eine Boeing 757 entschieden, die der Außenminister geflogen hatte, bevor ihm eine 767-300 genehmigt worden war. Das Flugzeug stand mit dem Rest der Präsidentenflotte auf der Andrews Air Force Base. Sämtliche Regierungskennzeichen waren entfernt worden; nun diente die Maschine hauptsächlich dazu, Agenten, Stabsmitglieder und Angehörige der Presse zu befördern.
    Der Außenminister hatte eine Privatkabine und ein Büro in der Maschine einrichten lassen. In diesem Büro saßen nun der Präsident und Mrs. Cox, als das Flugzeug nur wenige Stunden, nachdem Jane ins Oval Office gestürmt war und Thomas Jefferson einen Golfball an den Kopf geworfen hatte, von der Startbahn abhob. Der Rest des Flugzeugs beherbergte eine rasch zusammengestellte Crew von Secret-Service-Agenten, die größtenteils völlig verwirrt waren.
    Der Präsident schaute zu seiner Frau, die in ihrem Sitz kauerte und auf den Boden starrte. Als sie die Verkehrsflughöhe erreichten, schnallte der Präsident sich ab und ließ den Blick schweifen.
    »Nettes Büro. Nicht ganz so groß wie meins in der AF-One, aber nett.«
    »Tut mir leid, Dan. Tut mir leid, dass du nicht in deinem großen Spielzeug hast fliegen dürfen.« Jane hatte die Arme vor der Brust verschränkt und schaute ihren Mann mit einer Mischung aus Furcht und Hoffnungslosigkeit an.
    »Du hältst das alles für Spielzeug?«
    »Ich weiß nicht mehr, was ich denken soll. Nein ... ich weiß es doch. Ich denke, wir haben den Tiefpunkt erreicht.«
    Dan zog seine Schuhe aus, rieb sich die Füße und ging in der Kabine auf und ab.
    »Ich erinnere mich nicht einmal richtig daran.«
    »Ich schon.«
    »Ich habe mich verändert.«
    »Okay.«
    »Ja, wirklich, Jane. Und das weißt du auch.«
    »Okay, du hast dich verändert. Das hilft uns in dieser Situation aber nicht weiter.«
    Dan seufzte, setzte sich neben seine Frau und rieb ihr die Schulter. »Ich weiß. Und ich weiß auch, dass es die Hölle für dich gewesen ist.«
    Jane drehte sich langsam zu ihm um. »Er hat Willa deswegen entführt.«
    »Das hast du mir erzählt. Nein ... du hast es mir ins Gesicht geschrien.«
    »Du hast gesagt, um sie zurückzuholen, könntest du das Präsidentenamt nicht kompromittieren.«
    »Das stimmt auch, Jane. Das kann ich nicht. Auch wenn ich nicht für diesen Mist verantwortlich wäre, könnte ich das nicht.«
    »Wir sind dafür verantwortlich.«
    »Jane ...«
    Sie nahm seine Hand. »Wir sind dafür verantwortlich«, wiederholte sie mit leiser Stimme. »Ich weiß eigentlich gar nicht, warum du bei mir geblieben bist.«
    »Ich liebe dich«, sagte Jane. »Ich weiß zwar nicht, warum, aber es ist so. Ich habe meinen Stern mit deinem verbunden, Dan. Gemeinsam sind wir in den Himmel geflogen.«
    »Und wir könnten genauso schnell wieder abstürzen.«
    »Ja.«
    »Ich könnte diese Wahl verlieren.« Jane schwieg.
    Dan schaute sie an. »Glaubst du, er wird sein Wort halten, wenn wir tun, was er von uns verlangt?«
    »Ich weiß es nicht. Ich kenne den Mann nicht. Ich weiß nur, dass er wie jemand klang, der alles genau geplant hat.«
    »Der Secret Service ist ziemlich aufgeregt deswegen.«
    Nur mit Mühe konnte Jane sich ein Lachen verkneifen. »Ich bin auch ›ziemlich aufgeregt‹. Und egal wie das hier ausgeht - die Leute haben dann immer noch ihren Job. Was dich betrifft, kann ich das nicht behaupten.«
    »Was uns betrifft«, erinnerte er sie.
    »Weißt du, mit ein bisschen Selbstbeherrschung wäre es nie so weit gekommen.«
    »Es war wie eine Krankheit. Es wundert mich sogar, dass bis jetzt noch niemand gekommen ist.«
    »Du wunderst dich? Wirklich? Obwohl ich immer den Dreck hinter dir weggefegt habe? Und da wunderst du dich?«
    »So habe ich es nicht gemeint.«
    »Wie hast du es dann gemeint?«
    »Jetzt ist nicht der geeignete Zeitpunkt, sich zu streiten, Jane. Wir müssen da

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