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Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug

Titel: Sean King 04 - Bis zum letzten Atemzug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David Baldacci
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jemanden schon richtig?«
    »Lass den Mist. Ich will wissen, wie gut du sie kennst.«
    »Warum ist das so wichtig für dich?«
    »Ich will wissen, ob deine Beziehung zu ihr dein Urteilsvermögen trüben könnte.«
    »Wie kommst du denn darauf?«
    »Ach, komm schon ... Ihr habt euch zwar gesiezt, aber ich habe gesehen, wie sie die Hand auf deine gelegt hat. Hattet ihr eine Affäre?«
    »Glaubst du wirklich, ich wäre mit der Frau des Präsidenten in die Kiste gesprungen? Jetzt mach aber mal halblang.«
    »Vielleicht war sie damals ja noch nicht die First Lady«, erwiderte Michelle ruhig. »Aber ich weiß das ja nicht, weil du mir ja nichts sagst, Partner. Das hier ist offenbar eine Einbahnstraße. Ich habe dir meine Seele entblößt, da erwarte ich ein wenig Gegenleistung.«
    »Okay, okay.« Sean schwieg und schaute aus dem Fenster.
    »Okay was?«
    »Ich hatte keine Affäre mit Jane Cox.«
    »Wolltest du?«
    Sean blickte sie grimmig an. »Was kümmert dich das?«
    Michelle lief rot an. »Ich ... Mir ist es egal, auf wen du scharf bist. Das geht nur dich etwas an.«
    »Schön zu wissen, denn ich bin vor allem scharf auf ein bisschen Privatsphäre.«
    Verlegenes Schweigen breitete sich aus.
    Michelle suchte nach einer neuen Möglichkeit, mit Fragen ans Ziel zu gelangen, und fand sie auch. »Aber du warst doch längst aus dem Secret Service ausgetreten, als ihr Mann sich für das Präsidentenamt beworben hat.«
    »Davor war er Senator.«
    »Was hat das mit dem Secret Service zu tun? Oder hatte es gar nichts damit zu tun?«
    »Doch ... und auch wieder nicht.«
    »Toll. Danke, dass du das klargestellt hast.«
    Sean schwieg.
    »Komm schon, Sean!« Frustriert schlug Michelle aufs Lenkrad.
    »Das reicht jetzt, Michelle.«
    »Ja, ja. Ich bin ein Plappermaul!«
    »Ich habe nie jemandem davon erzählt.«
    Michelle schaute zu Sean. Er blickte düster vor sich hin. »Okay.«
    Sean lehnte sich zurück. »Vor ein paar Jahren, in Georgia, habe ich mal für das Vorauskommando des Präsidenten gearbeitet. Eines Tages war ich mit einem anderen Agenten zum Essen. Er musste dann wieder zurück, um seine Schicht anzutreten, und ich hatte den Abend frei. Ich habe mir den Ort angeschaut und nach möglichen Problemstellen entlang der Strecke gesucht, die der Konvoi des Präsidenten nehmen würde. Ich war gut eine Stunde unterwegs. Es war so gegen halb zwölf. Da habe ich ihn dann gesehen.«
    »Wen?«
    »Dan Cox.«
    »Den Präsidenten?«
    »Damals war er noch nicht Präsident. Er war gerade erst in den Senat gewählt worden.«
    »Du hast ihn also gesehen. Und weiter?«
    »Er saß in einer Seitenstraße in seinem Wagen, sturzbetrunken, und irgendeine Tussi hat's ihm besorgt.«
    »Willst du mich auf den Arm nehmen?«
    »Glaubst du, ich hätte das erfunden?«
    »Was ist dann passiert?«
    »Ich habe ihn erkannt. Er war bei der Vorbesprechung mit den Würdenträgern der Stadt.«
    »Weshalb hat er sich dann in einer Gasse von einer Frau verwöhnen lassen, die nicht seine Angetraute war?«
    »Damals wusste ich nicht, dass es nicht seine Frau war. Trotzdem war die Situation ziemlich heikel. Cox gehörte derselben Partei an wie der Präsident, und ich wollte keinen unnötigen Wirbel verursachen. Also habe ich vorsichtig an die Wagenscheibe geklopft. Die Frau ist so schnell von ihm runter, dass ich Angst hatte, sie würde das Autodach durchschlagen. Und Cox war so voll, dass er keine Ahnung hatte, was los war.«
    »Was hast du dann getan?«
    »Ich habe der Lady gesagt, sie soll aussteigen.«
    »War sie eine Nutte?«
    »Ich glaube nicht. Sie war jung, aber nicht so gekleidet, wie man es von einer Nutte erwarten würde. Ich weiß noch, dass sie beinahe aus dem Auto gefallen wäre, als sie versucht hat, ihren Slip anzuziehen. Ich habe sie gebeten, sich auszuweisen.«
    »Warum?«
    »Nur für den Fall, dass mir später jemand in den Hintern tritt. Ich wollte die Frau jederzeit finden können.«
    »Und sie hat dir einfach so ihren Ausweis gegeben?«
    »Den Führerschein. Sie wollte natürlich nicht, aber ich habe geblufft und ihr gesagt, wenn sie sich weigert, rufe ich die Polizei. Also hat sie mir den Führerschein gegeben, und ich habe mir Name und Adresse aufgeschrieben. Sie wohnte in der Stadt.«
    »Was ist dann passiert?«
    »Sie ist einfach losmarschiert, ehe ich ihr ein Taxi rufen konnte. Ich wollte ihr hinterher, aber da hat Cox Laute von sich gegeben. Ich bin zum Wagen zurück, hab ihm die Hose zugemacht, ihn auf den Beifahrersitz verfrachtet, die

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