Search inside yourself
berichtete er mir: »Mir ist klar geworden, dass in meinem Körper unterdrückte Gefühle gespeichert waren. Das hat zu körperlichen Problemen und dazu geführt, dass ich oft nicht zur Arbeit kommen konnte. Diese Ãbung hilft mir, regelmäÃiger arbeiten zu gehen.« Da Jim neun direkte Untergebene hat,
profitieren in der Arbeit mindestens zehn Menschen davon. (»Jim« ist nicht sein echter Name, aber ich versichere Ihnen, dass er einen echten Körper hat.)
»Sie sollen den eigenen Körper scannen!«
Ein weiterer Vorteil des Bodyscans ist, dass er beim Einschlafen hilft. Das weià ich, da die Teilnehmer der Kurse zur Stressbewältigung durch die Praxis der Achtsamkeit (MBSR) im Liegen üben und in jeder Stunde mindestens einer zu schnarchen beginnt (und alle andere denken: »Hör auf zu schnarchen! Ich versuche hier zu meditieren, verflixt nochmal!«). Ich weià nicht genau, worauf die schlaffördernde Wirkung des Bodyscans zurückzuführen ist, kann mir aus eigener Erfahrung jedoch ein paar Gründe denken. Indem wir die Aufmerksamkeit auf unseren Körper richten, helfen wir ihm zu entspannen. Oft staut sich Anspannung im Körper, weil wir ihm keine Beachtung schenken. Daher genügt das bloÃe Vorhandensein von Aufmerksamkeit, um dieses Problem zu beheben. Hinzu kommt, dass der Bodyscan und andere sanfte Achtsamkeitsübungen den Geist zur Ruhe bringen. Diese Praxis
entspannt sowohl den Körper als auch den Geist, und wenn man im Liegen übt, kann man dabei leicht einschlafen. Falls Sie Schlafprobleme haben, könnte Ihnen diese Ãbung vielleicht helfen.
Tagebuchschreiben
Tagebuchschreiben hilft Ihnen, sich selbst besser kennenzulernen, indem Sie schriftlich mit sich kommunizieren. Diese wichtige Ãbung ermöglicht es Ihnen, sich auch der Dinge bewusst zu werden, die Sie nicht klar und deutlich im Blick haben. Für gewöhnlich, wenn wir etwas aufschreiben, wollen wir damit einem anderen Menschen einen Gedanken mitteilen. Bei dieser Ãbung ist das anders. Sie versuchen nicht, sich einer anderen Person mitzuteilen, sondern bemühen sich, Ihre Gedanken aufs Papier flieÃen zu lassen, um zu sehen, was zum Vorschein kommt.
Die Ãbung selbst ist ganz einfach. Sie legen einen bestimmten Zeitrahmen von zum Beispiel drei Minuten fest und bekommen (oder wählen) ein Thema. Für unseren Zweck sind Satzanfänge wie der folgende hilfreich: »Im Augenblick empfinde ich â¦Â« Dann notieren Sie drei Minuten lang alles, was Ihnen in den Sinn kommt. Sie können über den Themenvorschlag, aber auch über alles andere schreiben, was Ihnen gerade so einfällt. Versuchen Sie, nicht zu überlegen, sondern einfach draufloszuschreiben. Es spielt keine Rolle, wie genau Sie sich an das vorgegebene Thema halten. Bringen Sie einfach alle Ihre Gedanken zu Papier. Es gibt nur eine einzige Regel: Sie dürfen erst zu schreiben aufhören, wenn die Zeit um ist. Falls Ihnen die Ideen ausgehen, schreiben Sie einfach: »Ich weià nicht, was ich noch schreiben soll. Es gibt nichts, worüber ich schreiben könnte. Ich weià immer noch nicht, was ich schreiben soll â¦Â«, bis Ihnen wieder etwas einfällt. Denken Sie daran, Sie schreiben für und an sich selbst und müssen Ihre Aufzeichnungen niemandem zeigen; es sei denn, Sie möchten es. Sie können also absolut ehrlich sein.
Sie können das Tagebuchschreiben als Achtsamkeit gegenüber Ihren Gedanken und Gefühlen verstehen. Sie schenken den Augenblick für Augenblick aufsteigenden Gedanken und Gefühlen Ihre urteilsfreie Aufmerksamkeit. Indem Sie sie zu Papier bringen, ermöglichen Sie es ihnen zu flieÃen. Man kann diese Ãbung aber ganz anders sehen. Mit meinem Ingenieurblick betrachte ich sie als eine ungefilterte Ausgabe des Speicherinhalts des Gehirns â Sie bilden Ihren Gedankenstrom einfach auf dem Papier ab. Etwas poetischer ist es, wenn Sie sich diese Gedanken als sanftes Bächlein vorstellen, das Sie auf Papier bannen möchten.
Diese Ãbung ist so einfach, dass Sie sich vielleicht fragen, ob sie überhaupt irgendetwas Sinnvolles bewirkt. Als mir Norman Fischer diese Technik zum ersten Mal erklärte, habe ich
mir dieselbe Frage gestellt. Aber dann haben mich die Ergebnisse der wissenschaftlichen Forschungen in diesem Bereich komplett umgehauen. Im Rahmen einer Studie von Stefanie Spera, Eric Buhrfeind und James
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