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Themenvorschläge (2 Minuten pro Thema):
 Es stört mich â¦
 Meine Schwächen sind â¦
Nehmen Sie sich anschlieÃend ein wenig Zeit, und lesen Sie, was Sie an sich selbst geschrieben haben.
Ich bin nicht meine Gefühle
Wenn wir unsere Selbstwahrnehmung verbessern, gelangen wir irgendwann zu einer entscheidenden Erkenntnis: Wir sind nicht unsere Gefühle.
Im Normalfall identifizieren wir uns mit unseren Emotionen. Dies spiegelt auch der sprachliche Umgang mit unseren Gefühlen. Wir sagen zum Beispiel: »Ich bin wütend« oder: »Ich bin glücklich« oder: »Ich bin traurig«, als ob wir die Wut, das Glück, die Traurigkeit wären oder dazu würden. Wir glauben, unsere Gefühle füllten unsere gesamte Existenz aus.
Wenn Sie Ihre Achtsamkeit genügend schulen, werden Sie sich vielleicht irgendwann einer kleinen, aber feinen Veränderung bewusst werden: Sie werden allmählich bemerken, dass Sie Ihre Gefühle lediglich empfinden, statt weiterhin zu glauben, Ihre Gefühle zu sein. Ihre Emotionen sind nicht mehr
eine Frage der Existenz (»Ich bin«), sondern eine Frage der Erfahrung (»Ich fühle«). Wenn Sie Ihre Achtsamkeit noch mehr schulen, kommt es vielleicht zu einer weiteren kleinen, aber feinen Veränderung: Sie betrachten Ihre Gefühle allmählich als ein rein physiologisches Phänomen. Gefühle sind nur noch etwas, das wir im Körper wahrnehmen. Wir gehen von »Ich bin wütend« zu »Ich empfinde Wut in meinem Körper« über.
Diese kleine Veränderung ist sehr wichtig, denn sie deutet darauf hin, dass wir unsere Gefühle meistern können. Wenn ich meine Gefühle bin, habe ich kaum Einfluss darauf. Wenn sie dagegen nur etwas sind, das ich körperlich empfinde, bekommt das Gefühl der Wut groÃe Ãhnlichkeit mit dem Schmerz in meinen Schultern nach einem harten Training. Beides sind physiologische Erfahrungen, die ich beeinflussen kann. Ich kann sie lindern. Ich kann sie ignorieren und mir ein Eis gönnen, weil ich weiÃ, dass es mir in ein paar Stunden besser gehen wird. Ich kann sie achtsam erleben. Der zentrale Punkt ist: Ich kann darauf reagieren, weil sie nicht zum Kern meines Wesens gehören.
Die meditativen Traditionen verdeutlichen diese Einsicht mit einem wunderschönen Bild. Gedanken und Gefühle sind wie Wolken â die einen schön, die anderen dunkel. Der Kern unseres Wesens aber ist wie der Himmel. Die Wolken sind nicht der Himmel. Sie sind Himmelsphänomene, die kommen und gehen. Und so sind auch wir nicht unsere Gedanken und Gefühle. Sie sind einfach geistige und körperliche Phänomene, die kommen und gehen.
Diese Einsicht ermöglicht innere Veränderung.
KAPITEL FÃNF
Zähmen Sie Ihre Emotionen wie ein Pferd
Werden Sie Ihr eigener Herr
Es gibt keine geringere und keine gröÃere Meisterschaft als die
Meisterschaft über sich selbst.
â Leonardo da Vinci
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Das Thema dieses Kapitels lässt sich mit den folgenden vier Worten zusammenfassen:
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Vom Zwang zur Wahl
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Es war einmal ein Reiter im alten China, der kam an einem Mann vorbei, welcher am StraÃenrand stand. Der Mann am StraÃenrand fragte: »Wohin des Weges, Reiter?« Worauf der Reiter erwiderte: »Ich weià es nicht. Fragen Sie das Pferd.«
Diese Geschichte ist eine Metapher für unser Gefühlsleben. Das Pferd steht für unsere Emotionen. Im Allgemeinen fühlen
wir uns von unseren Gefühlen genötigt. Wir haben keine Kontrolle über das Pferd und lassen zu, dass es uns trägt, wohin es will. Zum Glück hat sich herausgestellt, dass wir es zähmen und lenken können. Das beginnt damit, dass wir es verstehen und seine Vorlieben, Neigungen und Verhaltensweisen beobachten. Sobald wir mit dem Tier vertraut sind, können wir lernen, uns ganz wunderbar mit ihm zu verständigen und zu arbeiten. Und irgendwann bringt es uns überall hin, wohin wir möchten. Wir sorgen also dafür, dass wir eine Wahl haben â und anschlieÃend können wir entscheiden, in den Sonnenuntergang zu reiten und dabei ebenso lässig auszusehen wie John Wayne.
Im letzten Kapitel haben wir uns mit unserer Selbstwahrnehmung beschäftigt, also gelernt, das Pferd zu verstehen. In diesem Kapitel werden wir uns dieses Wissen zu Nutze machen, um unsere Emotionen zu
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