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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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lockt, indem es falsche Signale aussendet?«
    »Nein, soviel ich weiß, war es immer nur Zufall. Deshalb kommen so wenige. Verstehen Sie jetzt, was ich meine, wenn ich sage, Gott hat Sie geschickt?«
    »Irgend jemand war es ganz bestimmt«, sagte Brazil trocken. »Ich würde zu gern die Filme sehen und möglichst viel über sie erfahren, bevor ich versuche, zwei unsichtbare Nadeln in einem planetengroßen Heuhaufen zu suchen.«
    »Das können Sie«, versicherte Ortega. »Ich habe das ganze Material in meinem Büro.«
    Brazil starrte ihn an.
    »Aber Sie haben gesagt, es führt kein Weg zurück.«
    Ortega zuckte alle sechs Achseln.
    »War gelogen«, antwortete er.
     
     
    Einige Stunden danach hatte Brazil alles erfahren, was die Aufzeichnungen ihm mitteilen konnten.
    »Können Sie mir irgendeinen Hinweis auf Skander und Varnett geben?« fragte er schließlich. »Wo sind sie jetzt? Und was?«
    »Neuankömmlinge fallen hier ziemlich stark auf, weil es so wenige sind und sie einfach herausragen. Aber ich kann Ihnen gar nichts sagen. Der Planet scheint sie verschluckt zu haben.«
    »Ist das nicht ungewöhnlich? Oder sogar verdächtig?«
    »Verstehe, was Sie meinen. Der ganze Planet hat gesehen und gehört, was ich Ihnen vorgeführt habe. Sie könnten natürliche Verbündete besitzen.«
    »Ja, das macht mir die meisten Sorgen. Alles spricht dafür, daß hier ein gigantisches Wettrennen stattfindet, und daß alles hier, die Vernunft selber gegen das ist, was passieren würde, wenn die falsche Seite den Sieg davontragen würde.«
    »Sie könnten beide tot sein«, meinte Ortega hoffnungsvoll.
    Brazil schüttelte heftig den Kopf.
    »Nein, die nicht. Mindestens einer von ihnen schafft es, und er wird einen Weg finden, seine Verbündeten danach abzuhängen.«
    »Sie haben die Hilfe von allen Sechsecken, die für ihren Tod gestimmt haben«, versprach Ortega.
    »Gewiß, Serge, und ich werde das nutzen, wenn es sein muß. Aber im Grunde ist das etwas für einen Einzelgänger, das wissen Sie selbst am besten. Ich habe keine andere Wahl, als beide zu töten, und zwar so schnell wie möglich. Hilfe brauche ich vielleicht, um hinzukommen.«
    »Wohin?«
    »Zum Schacht der Seelen, natürlich. Und das vor Mitternacht.«
    Ortega glotzte ihn an.
    »Aber das ist doch nur ein alter Spruch –«
    »Es ist die Lösung, Serge«, gab Brazil zurück. »Nur konnte niemand den Code entziffern und ihn anwenden.«
    »Darauf gibt es im Grunde keine Antwort. Es ergibt einfach keinen Sinn.«
    »Doch. Es ist die Antwort auf eine ungeheuerliche Frage, und der Schlüssel zur unfaßbarsten Bedrohung. Ich habe Skanders und Varnetts Augen aufleuchten sehen, als sie den Satz das erstemal hörten, Serge.«
    »Aber wie lautet die Frage?« sagte Ortega verwirrt.
    »Das weiß ich noch nicht. Doch sie hielten den Satz für die Antwort, und sie glauben beide, der Sache auf den Grund gehen zu können. Wenn sie es können, kann ich es auch. Hören Sie, Serge, warum ist diese Welt gebaut worden? Nein, nicht das Gehirn; wir gehen davon aus, daß es dem Universum eine gewisse Stabilität verschafft hat. Wenn sie recht haben, sind wir alle nur Vorstellungen einer toten markovischen Einbildungskraft. Nein, warum das alles ? Der Schacht, die Hexagons, die Zivilisationen? Wenn ich das beantworten kann, dann auch die größere Frage. Und ich werde dahinterkommen.«
    »Woher nehmen Sie die Gewißheit?«
    »Weil jemand – oder etwas – das will. Deshalb bin ich hierhergelockt worden. Deshalb bin ich überhaupt hier, Serge«, sagte Brazil erregt. »Das gleicht das Zeitliche aus. Sie haben schon einen Vorsprung von zehn Wochen, das haben Sie selbst gesagt.«
    Ortega schüttelte düster den Kopf.
    »Das war nur wieder meine alte Lateinerseele, Nate. Ich habe mich wieder mit Jesuiten abgegeben – ja, wir haben einige hier, aus der alten Missionszeit, sie kamen in einem einzigen Schiff und versuchten, draußen die Heiden zu bekehren. Aber überlegen Sie doch. Ohne den Umweg hätten Sie Dalgonia nie gefunden. Ohne Wu Julee hätten Sie nie den Umweg gemacht, und daß sie auf Ihrem Schiff war, kann kaum geplant gewesen sein, so wenig wie Ihre Anwandlung, sie zu retten.«
    »Ich glaube, es war geplant, Serge«, sagte Brazil ruhig. »Ich glaube, ich bin von Anfang an übertölpelt worden. Ich weiß nicht, von wem oder zu welchem Zweck, aber man hat mich hereingelegt.«
    »Ich wüßte nicht, wie«, sagte Ortega. »Aber selbst wenn es so wäre, wie wollten Sie je

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