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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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weil er nicht nur ein Laut ist, den nur wir hervorbringen, sondern auch in den Frequenzen, die fast niemand hören kann.« Das Wesen ließ seine riesigen Ohren zucken. »Ich muß sehr gut hören, weil ich nachts zwar überaus scharfsichtig bin, bei hellem Licht aber fast blind. Warum nennen Sie mich nicht Cousin Bat, das tun die meisten.«
    Brazil lachte.
    »Gut, Cousin Bat, Sie sind dabei. Aber warum fliegen Sie nicht? Verletzt?«
    »Nein, aber die Kälte hat mir nicht gutgetan, und ich habe einen weiten Weg hinter mir und bin ganz erschöpft und ausgelaugt.« Die Fledermaus ging an die Theke, um zu bezahlen.
    Brazil spürte plötzlich einen harten Druck an seinem Arm und drehte sich um.
    »Der Kerl gefällt mir überhaupt nicht«, flüsterte Wuju. »Ich glaube nicht, daß man ihm trauen kann.«
    »Seien Sie nicht voreingenommen«, tadelte er. »Vielleicht fühlt er sich bei Pferden und Elefanten nicht wohl. Hat es auf Ihrer Heimatwelt Fledermäuse gegeben?«
    »Ja. Man führte sie ein, um mit Insekten fertig zu werden, aber sie waren viel schlimmer.«
    »Das dachte ich mir. Nun, wir werden unterwegs noch ganz andere Typen treffen, und er scheint mir in Ordnung zu sein. Wir werden sehen. Wenn er ehrlich ist, wäre er ein guter Bewacher bei Nacht und ein hervorragender Navigator.«
    Sie gab nach.
     
     
    Die Fahrt verlief ohne Zwischenfälle. Cousin Bat ließ sich am Boden neben dem Fahrer nieder und schlief ein, während Wuju und Nathan auf der Pritsche saßen, weil sie nur dort hineinpaßte.
    Die slongornische Stadt war modern genug, um Verkehrsstauungen, Ampeln und Polizei aufzuweisen. Wären nicht die pilzförmigen Gebäude und die absurde Erscheinung der Einwohner gewesen, man hätte sich zu Hause fühlen können. Sie warteten zwei Stunden, bevor ein anderer Lastwagen soweit geleert war, daß Wuju hineinpaßte.
    Kurz nach Einbruch der Nacht hatten sie das Hex halb durchquert. Cousin Bat war inzwischen hellwach geworden. Da es keine Gasthäuser für jemanden von Wujus Größe und Körperbau gab, lagerten sie auf dem Feld eines freundlichen Bauern.
    Die Fledermaus hatte am Tag wie die Karikatur eines Schurken ausgesehen, wirkte im Dunkeln aber ausgesprochen bedrohlich. Die roten Augen glühten unheimlich und spiegelten jedes Licht wider.
    »Fliegen Sie jetzt weiter, Cousin Bat?« fragte Brazil, nachdem sie sich eingerichtet hatten.
    »Ich fliege eine Weile, einmal, um Bewegung zu haben, und zum anderen, weil es hier kleine Nagetiere und Insekten gibt. Von Kuchen habe ich genug. In Murithel, dem nächsten Hex, soll es aber ziemlich unerfreulich sein, wie man hört. Ich bleibe bis Czill bei Ihnen, wenn es Sie nicht stört.«
    Brazil versicherte ihm, das sei nicht der Fall, und die Fledermaus schwang sich hinauf in den dunklen Himmel.
    »Ich mag ihn trotzdem nicht«, sagte Wuju, als er verschwunden war. »Er ist mir unheimlich.«
    »Sie werden sich an ihn gewöhnen müssen«, sagte er. »Jedenfalls, bis wir dahinterkommen, was er im Schilde führt.«
    »Was?« schrie sie.
    »Ja, er ist natürlich unecht«, sagte er. »Im früheren Leben war ich ja nichts anderes als die Lastwagenfahrer hier. Ich habe sogar Korn geliefert. Fernfahrer sehen von allem und jedem etwas und wissen so manches über die Leute, mit denen sie zusammentreffen. Sie wußten, wo das Heimat-Hex unseres fliegenden Begleiters ist. Neun Hexagons nordwestlich von hier, also fast genau in der entgegengesetzten Richtung, und vor zwei Tagen hat ihn einer der Fahrer nach Süden, auf Dillia zufliegen sehen. Er hat uns hier in Empfang genommen, Wuju. Er ist im Rasthaus geblieben, weil er wußte, daß wir vorbeikommen würden. Er hätte uns in dem Sturm beinahe verpaßt, aber wir sind ihm doch noch über die Füße gestolpert.«
    »Dann verschwinden wir am besten, Nathan. Auf der Stelle. Er wird uns umbringen oder entführen.«
    »Nein«, sagte er nachdenklich. »Niemand legt einen so weiten Weg zurück, nur um jemanden zu töten. Man heuert einfach jemanden an, und aus. Wenn es um eine Entführung geht, ist das dieselbe Bande, die Vardia und Skander in der Gewalt hat, und wenn wir dazukämen, würde das eines meiner Probleme lösen. Aber ich wittere hier etwas anderes – ich glaube nicht, daß er zu ihrer Seite gehört, wer sie auch sein mögen.«
    »Dann ist er auf unserer Seite?« fragte sie.
    Nathan Brazil drehte sich auf seinen Handtüchern um und gähnte.
    »Baby, man muß sich merken, daß die einzige Seite, auf der einer steht, immer die eigene

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