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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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ist.« Er schlief in dieser Nacht viel besser als sie.
    Cousin Bat weckte sie, müde wirkend, am nächsten Morgen, aber es dauerte Stunden, bis jemand sie mitnahm, und sie kamen nur langsam voran.
    »Ich hatte gehofft, vor Dunkelwerden an der Grenze zu sein«, sagte Brazil, »damit wir uns morgen umsehen können. Jetzt kommen wir erst bis Mittag hin und nicht richtig hinein, bevor es Nacht wird.«
    »Wir sehen uns das Gelände an und gehen erst hinein, wenn es dunkel wird«, sagte die Fledermaus.
    Brazil nickte.
    »Jedenfalls haben die Murnies dann keinen Vorteil, und mit Ihren Augen sind wir auch nicht schlecht gestellt.«
    »Was sind die Murnies?« fragte Wuju erschrocken.
    »Wir haben dieselben Informationen«, erklärte Cousin Bat. »Die Murnies sind die Bewohner von Murithel, das wir auf dreihundert Kilometer durchqueren müssen. Sie sind ein übler Haufen von fleischfressenden Wilden, die halb Pflanze, halb Tier zu sein scheinen. Sie versuchen alles zu fressen, was sie nicht frißt.«
    »Können wir denn keinen Umweg machen?« fragte Wuju.
    »Nein, nicht von hier aus«, gab Cousin Bat zurück. »Im Osten reicht ein Ausläufer des Ozeans hinein, und nach allem, was ich über die Pia gehört habe, nehmen wir lieber die Murnies auf trockenem Land in Kauf. Auf der anderen Seite kämen wir durch Dunh'gran, ein Land von angenehm zivilisierten nicht-fliegenden Vögeln, aber dann müßten wir weiter durch Tsfrin, wo die Riesenkrabben-Bewohner sehr unliebenswürdig sind, und hinunter durch Alisst, von dem ich überhaupt nichts weiß. Ganz zu schweigen von vierzehnhundert Kilometern.«
    »Er hat recht, Wuju«, sagte Brazil. »Wir müssen versuchen, uns bei den Murnies durchzuschleichen.«
    »Irgendwelche Waffen?« fragte Cousin Bat.
    »Ich habe eine Lichtpistole im Rucksack«, erwiderte Brazil.
    »Nützt nichts«, sagte die Fledermaus. »Nicht-technologisches Hex. Die guten Waffen nützen nirgends etwas, wo man sie braucht.«
    Brazil kramte in dem großen Sack herum und zog einen funkelnden Degen heraus.
    »Erinnern Sie sich?« sagte er zu Wu Julee.
    »Er hat dem Kom-Mädchen gehört!« rief sie. »Das ist also das Ding, das dauernd an meine Flanke stößt. Wie sind Sie dazu gekommen?«
    »Er blieb in Serges Büro in Zone liegen. Ich war noch einmal dort und habe ihn mir von Serge geben lassen. Schon einmal damit umgegangen?«
    »Ich glaube nicht, daß ich schon einmal einen Käfer getötet habe«, sagte sie. »Ich weiß nicht, ob ich es kann.«
    »Das müssen Sie jetzt feststellen«, meinte er. »Sie haben stärkere Armmuskeln und sind viel schneller als ich.«
    »Was nehmen Sie?«
    »Fünftausend Sicherheits-Streichhölzer und eine Dose brennbares Fett«, erwiderte er rätselhaft. »Sie werden sehen. Und Sie, Cousin Bat?«
    »Ich käme aus dem Gleichgewicht, wenn ich Waffen trüge, aber ich kann immer Steine aufheben und fallen lassen«, erwiderte das Wesen. »Außerdem sind meine Zähne und Schläge aus der Luft recht wirkungsvoll.«
    »Also gut«, sagte Brazil. »Aber das Beste für uns ist nach wie vor, daß wir ohne Kampf durchkommen.«
    Wuju griff nach der Waffe und probierte ein paar Stöße aus.
    »Immer auf den Kopf zielen«, sagte Cousin Bat. »Wenn es nicht das Gehirn erwischt, dann die Augen oder die Nase. Und die Genitalien, falls vorhanden, bieten sich auch als Zielscheibe an.«
     
     
    Zur Grenze von Murithel führten keine Straßen, und sie mußten die letzten Kilometer im Dunkeln zu Fuß gehen.
    Sie blieben die Nacht über noch auf der hiesigen Seite und unterhielten sich die ganze Zeit, bis auf eine Stunde, als Cousin Bat auf Nahrungssuche ging. Brazil widerstand einigemale der Versuchung, die Fledermaus rundheraus zu fragen, wer sie sei und was sie wolle, kam aber nie dazu.
    Gegen Morgen schliefen sie dann doch beide ein.
     
     
    Wuju war als erste auf den Beinen, entfernte sich aber nicht weit von ihnen. Brazil schlief fast bis zum Mittag, und Bat mußte zuletzt geweckt werden, als er bis zum Abend weiterschlafen zu wollen schien.
    Von ihrem Lagerplatz aus war Murithel deutlich zu erkennen. Es sah nicht sehr bedrohlich, sondern sogar wunderschön aus.
    Die Landschaft bestand aus niedrigen, felsigen Bergen und sanft geschwungenen Hügeln, manche aus hell orangerotem Gestein, das zu seltsamen, unheimlichen Mustern verwittert war. Andere waren von stumpfem Rosarot, mit einigen Baumgruppen und Gräsern. Eine Reihe von Bäumen zeigte einen kleinen Wasserlauf auf der linken Seite an. Der Himmel war

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