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Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt

Titel: Sechseckwelt 01 - Die Sechseck-Welt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack L. Chalker
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»Sie wissen nicht, was es bedeutet, durchs Leben zu gehen und kleiner zu sein als alle anderen.«
    Sie gingen hinaus, und Wuju blieb allein und verwirrt zurück. Das lief ganz und gar nicht so, wie sie erwartet hatte. Er wirkte so kalt, so fern, so anders – das war nicht Nathan. Es lag nicht an der Stimme. Es war etwas in der Stimme, eine Manier, eine Kälte, eine Knappheit, die sie vorher nie gefühlt hatte.
    »Besorg' dir einen Dolmetscher«, hatte er gesagt und war gegangen, ohne sich zu verabschieden oder ihr Glück zu wünschen.
     
     
    »Ich will ein letztes Mal zum alten Körper hinunter«, sagte Brazil zu Cousin Bat, und sie stiegen in den Keller hinunter.
    Auch Bat war eine Veränderung an ihm aufgefallen, und er machte sich Sorgen. Er fragte sich, ob die Verwandlung Brazils Gemüt verändert oder verwandelt hatte. Manche Formen des Wahnsinns und der Persönlichkeitsstörung sind organisch, dachte er. Wenn das Tiergehirn nun nicht das Richtige in ausreichenden Mengen liefert? Wenn er es nur zum Teil ist?
    Sie betraten den Raum, wo sein Körper schwebte, nach all den Bildschirmen und Meßgeräten immer noch am Leben. Brazil stand am Tank und starrte den Körper lange an. Schließlich sagte er wehmütig: »Es war ein gutes Gefäß. Es hat mir lange, lange Zeit gedient. Nun, nicht zu ändern. Das neue ist auch gut zu gebrauchen. Laß es.«
    Als er das letzte Wort aussprach, gingen alle Zeiger auf Null zurück, und die Schirme zeigten keine Lebenszeichen mehr an.
    Wie auf Befehl war der Körper gestorben.
    Brazil drehte sich um und ging wortlos hinaus.
     
     
    »Es gibt keine Frage, daß Skander das Rätsel gelöst hat«, sagte der czillanische Projektleiter, der Manito hieß, zu Brazil und Cousin Bat. »Leider hat er die entscheidenden Erkenntnisse für sich behalten und den Computer gelöscht, als er fertig war. Was wir haben, ist nur das, was er schon enthielt, als er und Vardia entführt wurden.«
    »In welcher Hauptrichtung forschte er?« fragte Brazil.
    »Er war besessen von unserer Sammlung von Folklore und Legenden. Zumeist arbeitete er damit und gab den gemeinsamen Ausdruck ein: ›Bis Mitternacht am Schacht der Seelen‹.«
    Brazil nickte. »Klar genug«, meinte er. »Aber Sie sagen, er hörte damit auf, als er zurückkam?«
    »Kurz danach. Er erklärte, es sei die falsche Richtung, und begann, sich mit der Äquatorbarriere zu befassen.«
    »Das ist schlecht«, sagte Brazil seufzend. »Das bedeutet, daß er wahrscheinlich dahintergekommen ist.«
    »Sie sprechen so, als wäre Ihnen die Antwort auch bekannt«, erwiderte Manito. »Ich begreife nicht, wie. Ich habe alles Material, das Skander hatte, und finde mich nicht zurecht.«
    »Das kommt daher, daß Sie ein Puzzle mit Millionen Teilen haben, aber keine Vorstellung von Form und Größe des Puzzles, um die Teile zusammensetzen zu können«, sagte Brazil. »Skander hatte schließlich die Grundgleichung. Die kann man hier nicht finden.«
    »Ich verstehe nicht, warum Sie sich von ihm so ausnutzen lassen«, warf Bat ein. »Ihr habt ihm hundertprozentigen Schutz, Mitarbeit und Zugang zu allen Hilfsmitteln geboten, die er brauchte.«
    Der Czillaner schüttelte traurig den Kopf.
    »Wir glaubten, wir hätten die Sache in der Hand. Er war schließlich von den Umiau. Er konnte nicht außerhalb seines eigenen Ozeans existieren, weil er nicht darüber hinauskonnte. Und da war die andere – die verschwunden ist. Er war Mathematiker. Wessen Datenspeicher hat er benützt? War er genial genug, sie nicht zu brauchen? Wir konnten es uns nicht leisten, Skander nicht zu unterstützen!«
    »Habt ihr eine Ahnung, wo sie sind?« fragte Brazil.
    »O ja, wir wissen, wo sie sind, aber das nützt uns nichts. Sie werden zur Zeit in einer Nation von Robotern festgehalten, die sich einfach ›Die Nation‹ nennt. Wir haben unseren ganzen Einfluß geltend gemacht, um sie dort solange wie möglich festzuhalten.«
    »Sind sie noch dort?« fragte Brazil erregt. »Können wir sie herausholen?«
    »Sie sind noch dort, aber nicht mehr lange«, sagte Manito. »Die Akkafier regen sich maßlos auf. Ihr Botschafter, ein Baron Azkfru, hat damit gedroht, Die Nation zu bombardieren, und er könnte allerhand Schaden anrichten. Sie werden heute freigelassen.«
    »Wer gehört zu der Gruppe?« fragte Bat. »Wir könnten vielleicht doch etwas erreichen.«
    »Abgesehen von Vardia und Skander eine Akkafierin – das sind Rieseninsekten, die fliegen können und gefährliche Stachel haben –

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