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Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition)

Titel: Secret Passions - Opfer der Leidenschaft: gay historical crime story (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Inka Loreen Minden
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zu sagen, dass es einen anderen gab. Außerdem musste er wissen, woher Marcus Bescheid wusste. Simon würde zur Vorsicht eine Waffe mitnehmen. Er konnte sich zwar beim besten Willen nicht vorstellen, dass ein Mann, der so liebevoll zu ihm gewesen war, ihn umbringen wollte, doch durch die Vorfälle der letzten Zeit war Simon verunsichert.
    Er und Marcus – was würde passieren, wenn sie sich sahen? Würde die alte Leidenschaft zurückkehren oder Derek zwischen ihnen stehen?
    Aber würden er und Derek tatsächlich wieder … Simon seufzte schwer. Gerade war er ziemlich durcheinander.

*****

    Nervös ging Derek am alten Brunnen auf und ab. Es war bald elf Uhr, fast ganz dunkel, und mit dieser blöden Maske sah er noch weniger. Hoffentlich kam niemand vorbei, der ihn für einen Räuber hielt. Ab und zu blieb er stehen, um zu lauschen, ob sich jemand näherte. Doch bis jetzt hörte Derek nur das Rauschen der Blätter. Wind war aufgekommen und schwarze Wolken schoben sich vor die Mondsichel. Es sah nach Regen aus.
    Sein Pferd hatte er in einem Unterstand vor der Hütte angebunden, die in der Nähe im Wald lag. Er hatte sie durch Zufall einmal entdeckt, als er und Inspektor Brown einem Schmugglerring auf die Spur gekommen waren. Die einstige Jagdhütte hatte den Verbrechern als Versteck gedient.
    Wie der Blitz war Derek aus London hergeritten, nachdem er noch beim Stadthaus des zuletzt ermordeten Adligen, Lord Wellsey, halt gemacht und der Witwe einen Besuch abgestattet hatte. Sie hatte ihm erlaubt, das Arbeitszimmer ihres Gatten nach Hinweisen zu durchsuchen.
    Tatsächlich hatte er recht schnell einen Brief gefunden, versteckt in einer antiken Vase. Endlich gab es einen Hinweis: Der Adlige war erpresst worden! Genau wie die anderen Männer wohl auch. Scotland Yard hatte Rückstände von verbrannten Schriftstücken in deren Kaminen gefunden. Lord Wellsey sollte an einem bestimmten Ort Geld übergeben – und zwar eine sehr große Summe – oder es würde bald in der Zeitung stehen, dass er einen Sodomitentreff besuchte. Damit war aber noch immer nicht geklärt, warum der Täter die Männer hinterrücks ermordet hatte. Derek konnte sich kaum vorstellen, dass sich einer der Männer geweigert hätte, das Lösegeld zu zahlen.
    Derek hatte sich nicht genauer mit dem Schreiben befassen können, da die Witwe ins Zimmer gekommen war, mit ihrem Baby auf dem Arm. Schnell hatte er den Brief in seiner Jacke verschwinden lassen. Lady Wellsey brauchte nicht zu wissen, dass ihr Gatte sie mit anderen Männern betrogen hatte. Die arme Frau litt bereits genug. Derek wollte ihr und dem zukünftigen Erben die Schmach ersparen.
    Drohbriefe, Morde … Erneut dachte Derek an Simon. Ob er noch mal ein Schreiben erhalten hatte? Derek hatte ihn angewiesen, ihm sofort eine Depesche zu schicken, falls sich etwas Seltsames ereignete.
    Ein weiteres Mal blieb Derek stehen und lauschte in die Nacht. Der Wind hatte zugenommen. Es kühlte merklich ab. Erste Tropfen fielen auf die Erde. Langsam wurde es ungemütlich. Er wollte nur noch mit Simon vor dem kuscheligen Feuer liegen, das er im Kamin der Hütte entzündet hatte.
    Derek überlegte hin und her. Er hätte sich ja auch als »er selbst« mit Simon treffen können, stattdessen zog er diese Show ab. Aber es war dieses letzte bisschen Anonymität, das ihn zu dieser Tat getrieben hatte. Simon war sein Klient. Außerdem war Derek ohnehin nicht bereit, sich auf einen anderen näher einzulassen als nötig. So war es besser. Unverbindlicher.
    Ja, es war gegenüber Simon nicht fair. Ganz und gar nicht, das war ihm bewusst. Doch Derek fürchtete sich. Schon jetzt hatte er Simon viel zu nah an sich herangelassen. Der Mann hatte seine innere Schutzhülle angekratzt. Wie lange würde sie noch standhalten?
    Außerdem hatte Derek Panik, seinen Job zu verlieren, wenn seine Neigung aufflog. Er mochte seinen Beruf. Er brauchte die Betätigung und das Geld. Derek hatte Angst, ins Gefängnis zu kommen. Er kannte die Zustände darin.
    Gut, gerade Simon würde ihn niemals verraten, doch … Verdammt, lass endlich die Ausreden bleiben!
    Seit jeher war er ein Feigling gewesen und würde wohl immer einer bleiben. Derek riskierte ohnehin schon zu viel, weil er Olivers Etablissement deckte und den Maskenmörder nicht damit in Verbindung brachte. Er behinderte wichtige Ermittlungsarbeit! Deshalb musste er den Fall so schnell wie möglich selbst klären.
    Plötzlich hörte er ein Wiehern und Hufgetrappel. Sicherheitshalber

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