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Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition)

Titel: Seekers - Die Letzte Große Wildnis: Band 4 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Erin Hunter
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sie wieder die Augen. »Ich bin am Verhungern!«, verkündete sie. Es kam ihr vor, als wären Tage vergangen, seit sie Ujurak überredet hatten, sich der Gänseschar anzuschließen, um eine von ihnen zu erbeuten. »Wie steht es mit euch?«
    Toklo nickte. »Wir müssen jagen gehen«, murmelte er widerstrebend. »Aber …«
    »… wir können Ujurak doch nicht allein hierlassen«, beendete Kallik den Satz für ihn. »Nicht, solange wir nicht wissen, ob er geheilt werden kann.«
    Während ihre Freunde einander unsicher ansahen, hob Lusa die Nase und schnupperte. Sie fing gleich mehrere interessante Düfte ein, und erst jetzt wurde ihr bewusst, wie still es bei den Flachgesichterhöhlen war, nun, da alle Flachgesichter wegen des Regens drinnen waren.
    Sie stupste Kallik freundlich mit der Tatze an. »Mach dir keine Sorgen. Da, wo Flachgesichter wohnen, findet man immer etwas zu fressen. Man muss nur wissen, wo man suchen muss.«
    Toklo schaute sie zweifelnd an. »Ich würde lieber jagen gehen.«
    »Nein, Lusa hat schon recht«, sagte Kallik. »Es wäre einfacher und wir könnten in Ujuraks Nähe bleiben.«
    »Na gut«, willigte Toklo ein. »Aber beklagt euch nicht, wenn die Flachgesichter uns erwischen.«
    Mittlerweile dämmerte es. Der Regen rauschte immer noch vom Himmel und die Eingänge zu den Flachgesichterhöhlen blieben fest verschlossen. Vorsichtig führte Lusa die anderen aus ihrem Versteck, auf der Suche nach den silbernen Behältnissen mit Faulfutter, die sie immer hinter den Höhlen stehen hatten.
    Aus dem größeren Bau, aus dem der Alte zuvor gekommen war, drangen schwach Musik und Stimmen. Lusa schlich sich an ein erleuchtetes Fenster und spähte hinein. Die Flachgesichter saßen an langen Holzplatten und hatten kleine Portionen Fleisch vor sich. Sie unterhielten sich lautstark und bleckten dabei freundlich die Zähne.
    Als eines der Flachgesichter aufstand, zog sich Lusa zurück und schob Toklo und Kallik vom Fenster weg. Einen Augenblick später öffnete sich der Eingang und der Mann trat heraus. Er zog sich einen Pelz über den Kopf und lief zu einer Höhle auf der anderen Seite der Siedlung.
    »Jetzt aber los!«, zischte Toklo Lusa ins Ohr. »Die schnappen uns noch, wenn wir uns zu lange hier herumtreiben.«
    Lusa wusste, dass er recht hatte, und machte sich wieder auf den Weg, um nach den silbernen Behältnissen zu suchen. Zu ihrer Überraschung fand sie keine. »Was machen die mit dem Faulfutter?«, murmelte sie ärgerlich. »Wissen die denn nicht, dass es hier hungrige Bären gibt?«
    Als sie zum Ende der Siedlung gelangten, blieb Toklo stehen und nahm Witterung auf. »Was ist das?«, fragte er.
    Lusa atmete tief ein. Leckere Düfte kitzelten ihre Nase. Sie schienen von dem kleinen Bau am Rande der Siedlung zu kommen. »Davon holen wir uns etwas!«, rief sie.
    »Sei vorsichtig«, warnte sie Kallik. »Da riecht es auch nach Feuer. Das könnte gefährlich werden.«
    »Keine Sorge, mir passiert schon nichts.«
    Ehe einer ihrer Freunde widersprechen konnte, vergewisserte sich Lusa kurz, dass keine Flachgesichter in der Nähe waren, und trottete dann zum Eingang des kleinen Baus. Sie drückte dagegen, doch er öffnete sich nicht. Als sie den Eingang enttäuscht betrachtete, fiel ihr ein silbernes Schimmern an der Seite auf. Da war etwas, das den Eingang verriegelte.
    Lusa presste die Pfote in die Lücke und stupste das silberne Ding an. Es gab ein klickendes Geräusch, und Lusa fiel fast hin, als sich der Eingang nach innen öffnete. Rauch quoll ihr entgegen. Er trug verführerische Düfte mit sich.
    Lusa sah sich zu ihren Freunden um, die ein paar Bärenlängen entfernt warteten. »Passt auf, ob Flachgesichter kommen!«, brummte sie.
    Dann schlüpfte sie in die kleine Höhle. Dicker Qualm stach ihr in die Augen, doch der Duft lockte sie weiter hinein, bis sie an einem Holzbalken unter dem Dach lange Fleischstreifen hängen sah.
    Was machen die hier nur mit dem Fleisch?, fragte sich Lusa. Ich werde die Flachgesichter wohl nie verstehen.
    Lusa erhob sich auf die Hinterbeine, bekam mit der ausgestreckten Tatze das Ende eines Streifens zu fassen und zog es auf den Boden. Ermutigt von ihrem Erfolg holte sie sich ein zweites Fleischstück, nahm beide Streifen ins Maul und lief zurück zu ihren Freunden.
    »Lusa, du bist unschlagbar!«, rief Kallik.
    Toklo dagegen schien sich immer noch Sorgen zu machen, die auch der Anblick des Fleisches nicht zerstreute. »Wir bringen das besser zu dem Felsen zurück. Wenn

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