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Seelen

Titel: Seelen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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zurück«, versicherte Ian ihr. »Jared bringt immer alle zurück nach Hause. Er hat wirklich ein Talent dafür. Seit er hier aufgetaucht ist, hatten wir keine Unfälle mehr, keine Probleme. Andy geht es bestimmt gut.«
    Mein Interesse war geweckt, als er Jared erwähnte - Melanie, dieser Tage immer so schläfrig, war plötzlich hellwach -, aber Ian sagte nichts weiter. Er klopfte Paige nur auf die Schulter und drehte sich dann weg, um sein Essen von Jeb entgegenzunehmen.
    Jeb saß neben mir und ließ seinen Blick mit einem überaus zufriedenen Gesichtsausdruck durch den Raum schweifen. Ich sah mich ebenfalls im Raum um und versuchte zu sehen, was er sah. So musste es hier normalerweise zugehen, wenn ich nicht da war. Allerdings schien meine Anwesenheit die anderen heute nicht zu stören. Sie mussten es leid sein, sich ihr Leben von mir einschränken zu lassen.
    »Die Lage beruhigt sich langsam«, bemerkte Ian.
    »War mir klar, dass das passieren würde«, erwiderte Jeb. »Wir sind doch alle vernünftige Leute hier.«
    Ich runzelte die Stirn.
    »Das stimmt, im Moment zumindest«, sagte Ian lachend. »Mein Bruder ist ja auch nicht hier.«
    »Du sagst es«, stimmte Jeb zu.
    Ich fand es interessant, dass sich Ian selbst zu den vernünftigen Leuten zählte. Hatte er bemerkt, dass Jeb unbewaffnet war? Ich brannte vor Neugier, aber ich konnte nicht riskieren, es anzusprechen.
    Alle setzten ihre Mahlzeit fort. Die Neuigkeit, dass ich hier war, hatte offensichtlich ihren Reiz verloren. Der Gedanke erfüllte mich mit Hoffnung.
    Als wir mit Essen fertig waren, befand Jeb, dass ich eine Ruhepause verdiente. Ganz der Gentleman, begleitete er mich den ganzen Weg bis zu meiner Tür.
    »Wiedersehen, Wanda«, sagte er und berührte seinen imaginären Hut.
    Ich holte tief Luft, um Mut zu fassen. »Jeb, warte …«
    »Ja?«
    »Jeb …« Ich zögerte, weil ich versuchen wollte, es ihm auf höfliche Art zu sagen. »Ich … Weißt du, vielleicht ist es dumm von mir, aber ich dachte, wir wären Freunde.«
    Ich musterte ihn und forschte nach irgendeiner Veränderung in seinem Gesicht, die bedeuten konnte, dass er vorhatte, mich anzulügen. Er sah einfach nur freundlich aus, aber was wusste ich schon von den Feinheiten des Lügens?
    »Natürlich sind wir das, Wanda.«
    »Warum versuchst du dann, mich umzubringen?«
    Seine buschigen Augenbrauen zogen sich überrascht zusammen. »Wie kommst du denn auf die Idee, Kleines?«
    Ich zählte meine Beobachtungen auf. »Du hattest heute das Gewehr nicht dabei. Und gestern hast du mich allein gelassen.«
    Jeb grinste. »Ich dachte, du magst das Gewehr nicht.«
    Ich wartete auf eine Antwort.
    »Wanda, wenn ich dich umbringen wollte, hättest du den ersten Tag nicht überlebt.«
    »Ich weiß«, murmelte ich und war plötzlich verlegen, ohne zu wissen, warum. »Deshalb ist ja auch alles so verwirrend.«
    Jeb lachte fröhlich. »Nein, ich will dich nicht umbringen! Das ist genau der Punkt, Mädchen. Ich hab sie alle dazu gebracht, sich daran zu gewöhnen, dass du hier bist; dazu, die Situation zu akzeptieren, ohne es zu merken. Das ist, wie wenn man einen Frosch kocht.«
    Ich runzelte die Stirn angesichts dieses seltsamen Vergleichs.
    Jeb erklärte: »Wenn du einen Frosch in einen Topf mit kochendem Wasser wirfst, hüpft er sofort wieder raus. Aber wenn du denselben Frosch in einen Topf mit lauwarmem Wasser setzt und es dann langsam erhitzt, merkt der Frosch nicht, was los ist, bevor es zu spät ist. Gekochter Frosch. Der Trick ist, sich in kleinen Schritten vorzuarbeiten.«
    Ich dachte einen Augenblick lang darüber nach, erinnerte mich daran, wie mich die Menschen beim Mittagessen ignoriert hatten. Jeb hatte sie an mich gewöhnt. Es war verrückt, in meiner Situation Hoffnung zu schöpfen, aber dennoch wurde ich von ihr durchdrungen und sah die Welt plötzlich in fröhlicheren Farben.
    »Jeb?«
    »Hm?«
    »Bin ich der Frosch oder das Wasser?«
    Er lachte. »Das herauszufinden, überlasse ich dir. Selbsterkenntnis ist gut für die Seele.« Als er sich zum Gehen wandte, lachte er erneut, diesmal noch lauter. »Das sollte keine Anspielung sein.«
    »Warte - kann ich dich noch was fragen?«
    »Klar. Ich würde sowieso sagen, jetzt bist du dran nach allem, was ich dich gefragt habe.«
    »Warum bist du mein Freund, Jeb?«
    Er kräuselte kurz die Lippen, während er über die Antwort nachdachte.
    »Du weißt, dass ich ein neugieriger Mensch bin«, begann er und ich nickte. »Weißt du, ich habe euch Seelen oft

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