Seelenfinder
Fannys in den Körper Lotus wird das Fest b e endet.“
Dornbusch wollte etwas erwidern, aber ihm war, als fiele ein schwarzes Tuch über seine Augen. Lotus, Reka, Quoll o , der Saal - alles versank im Dunkeln.
„Nehmt doch das Tuch weg", jammerte Dornbusch. „Ich will Lotus sehen, die wunderschöne Lotus!"
Dornbusch erwachte und schob das Kopfkissen von seinem Gesicht.
„Na, endlich, Markus! “, sagte Pieter grinsend. „Du hast geschlafen wie ein Toter und wohl schrecklich geträumt. Denn du hast gelacht und sehr viele unverständliche Worte gesprochen und geschrien . Du solltest ein paar Tage Urlaub machen. Die letzten Ereignisse scheinen dir nicht bekommen zu sein.“
„Ja", sagte Dornbusch noch immer benommen. „Du hast recht, ich werde ein paar Tage wegfahren ..."
Er stockte, als er Thomas sah.
„Sie haben mir eine Ohrfeige verpasst, Thomas.“
„Woher wissen Sie ... ?"
„Lass ihn in Ruhe, Thomas ! “
Dornbusch richtete sich auf.
„Ich könnte einen starken Kaffee gebrauchen, Thomas.“
Thomas nickte zustimmend und verließ das Zimmer.
„Jetzt geht es mir entschieden besser“, sagte Dornbusch und stellte die Kaffeetasse auf den kleinen Tisch.
„Du trinkst ziemlich viel in letzter Zeit, Markus“, sagte Pieter.
„Hast du Sorgen?“
„Ich trinke genauso viel wie immer, nicht mehr und nicht weniger.“
„Du solltest dir endlich eine Frau suchen und heiraten, Markus.“
Dornbusch überhörte die Worte, nahm einen Schluck Kaffee, sagte:
„Erzähl mir von diesem Fredy Kaufmann, was ist er für ein Mensch? Er hat mir eine unveröffentlichte Arbeit von Rolf Kornhagen angeboten.“
„Ja, ich weiß.“
„Du weißt davon?“
Pieter lächelte. Es war ein bescheidenes, fast schüchternes Lächeln.
„Oh, du weißt, Rolf Kornhagen und ich waren alte Freunde. Ich habe ihm oft finanziell unter die Arme gegriffen, und auch sonst unterstützt, wo ich nur konnte. Zum Dank hat er mich zu seinem Erbvollstrecker bestimmt.“
„Ach, du steckst hinter der ganzen Geschichte? Aber wieso hat Fanny Bergholz damit zu tun?"
„Wie kommst du darauf, dass sie etwas mit dieser Angelegenheit zu tun hat? Soweit ich das beurteilen kann, handelt es sich hier doch um zwei vö l lig konträre Dinge. Ein Mädchen, das einen tragischen Unglücksfall wä h rend einer Party ..."
Dornbusch versuchte ihn zu unterbrechen, aber Pieter ließ ihn nicht zu Wort kommen.
„Oh, ich weiß, du hast dich da in eine komische Idee verrannt, dass sie e r mordet worden sei oder so. Aber selbst, wenn das tatsächlich der Fall ist, was für eine Verbindung soll das haben?“
„Das ist es ja gerade, was ich heraus bekommen will. Und eine andere S a che, die ich gern wissen möchte. Warum bietest du mir Kornhagens letzte Arbeit an ? Jeder einzelne der großen Wissenschafts- Verlage würde sich um das Skript doch reißen und Fantasiesummen dafür bezahlen.
Der Xirkula-Verlag kann doch in dieser Beziehung überhaupt nicht konku r rieren. Sag ehrlich, existiert diese Arbeit wirklich, und hat dein Angebot auch einen Haken?“
„Gut, ich will dir deine Fragen beantworten. Also, erst einmal: d ie
Arbeit existiert tatsächlich und zweitens: Das Angebot ist ehrlich gemeint und hat keine Haken. Ich würde gerne sehen, wenn d er Artikel in eurem Verlag erscheinen würde."
„Und wieso gerade wir?“
Pieter zündete sich eine Zigarette an.
„Ich will versuchen, es dir zu erklären.“ Er sog den Zigarettenrauch tief ein und stieß ihn dann durch die Nase wieder aus.
„Also, gut, ich will dir die Wahrheit sagen. Eigentlich ist diese Arbeit mein Eigentum.“
„Dein Eigentum?“
„Ja, es gehört mir. Ich habe es mit allen Rechten von Rolf Kornhagen g e kauft. Ja, mein Lieber, du brauchst mich gar nicht so skeptisch anzusehen, es stimmt. Ich habe Kornhagen nicht umgebracht und das Skript gestohlen. Der Kauf ist ordnungsgemäß vonstattengegangen . Eines Tages kam er zu mir und sagte, er arbeite an einen Artikel über den Orion , und er brauche sofort eine große Geldsumme. Wir besprachen gemeinsam die Situation und vereinbarten, dass ich das Skript von einer unbeteiligten Person überprüfen lassen würde. Zunächst hatte Kornhagen etwas dagegen, als ich aber sagte, dass Thomas es prüfen würde, war er einverstanden. Thomas hat ja Astr o nomie studiert und kennt sich ganz gut aus. So wurden wir handelseinig. "
„Wie viel Geld wollte er denn haben ? Die großen Verlage hätten ihm doch bestimmt
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