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SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)

SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe)

Titel: SEELENGOLD - Die Chroniken der Akkadier (Gesamtausgabe) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jordan Bay
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Mit dieser Verletzung würde er nicht verschwinden können.
    Der größere Taryk preschte vor. Roven wich dem Degen in atemberaubender Schnelligkeit aus, ergriff den Arm des Gegners und stemmte sein Knie dagegen. Der Ellenbogen brach entzwei.
    Wenn man einen Taryk mit bloßen Händen beseitigen wollte, erforderte das Mühe. Roven dachte an die Messer, die er noch dabei hatte.
    Nein!
    Er wollte sich austoben.
    Das schmerzerfüllte Aufbrüllen des Taryk weckte die akkadische Bestie. Sein rechter Arm hing schlaff an der Seite. Er schnaufte wutentbrannt, zückte mit der Linken ein Messer und brachte sich erneut in Position. Roven grinste höhnisch. Sein Gegner bewegte sich ebenfalls in unglaublicher Geschwindigkeit. Er rannte auf ihn zu und wollte ihm das Messer direkt in die Brust treiben. Der Akkadier wich zur Seite. Er packte den linken Arm und brach ihn ebenfalls am Ellenbogen. Das Messer klirrte zu Boden und der Taryk heulte auf. Roven versetzte ihm einen Schlag ins Gesicht, der Kiefer knackte. Zwei schwere Tritte in den Bauch folgten und sein Gegner prallte gegen die Mauer. Als er mit dem Kopf auf den steinernen Boden schlug, ragte Roven bereits über ihm auf und nagelte den Taryk mit seinen Knien fest.
    Naham konnte die Wut nicht länger zurückhalten.
    Die Bestie prügelte auf den Taryk ein, bis sie ganz in schwarzen Rauch gehüllt waren. Das Opfer versuchte, sich gegen die hämmernden Schläge zu wehren, hatte aber bald keine Kraft mehr. Roven gewährte seinem Tier freien Lauf und ergab sich der angestauten Energie, die nach außen wollte. Er steigerte sich in den Zorn und hörte Naham brüllen. Immer härter schlug Roven den Körper des Seelenreißers. Seine Augen glühten, er verlor sich in der Aggression. Bis die Krallen aus seinen Fingerspitzen hervorschnellten und dem Taryk in einer einzigen Bewegung den Kopf mit einem Knacken abschlugen. Schwarzer Dunst schoss ihm entgegen und hüllte Roven ein. Er betrachtete die goldenen Funken, die vor seinen Augen tanzten und sich endlich Richtung Himmel erheben konnten, stand auf und wandte sich um. Der zweite Seelenreißer blickte ihn panisch an. Die Vorführung hatte wohl genügt. Verzweifelt stemmte er seinen Brustkorb gegen den Griff der Waffe, um sich von der Mauer zu lösen, doch ohne Erfolg. Rauch quoll aus der Wunde hervor. Roven trat ihm gegenüber und blickte von oben auf sein zitterndes Gesicht hinab.
    „Ihr habt vor kurzem gegen einen schwarzhaarigen Akkadier gekämpft.“ Seine Worte waren vor Wut verzerrt und kaum zu verstehen. „Sag mir, wo er ist! Und ich lasse dich am Leben.“
    „W… Was?!“ Die Stimme des Taryk überschlug sich vor Angst.
    Roven verlor die Geduld. Er fletschte seine Zähne und rammte seinem Gegner die Klauen in den Leib. Der Taryk jaulte. „Sprich, Schwächling!“, brüllte die Bestie.
    „Ich habe keine Ahnung!“ Roven bewegte seine Krallen durch das Fleisch nach oben. „Nein! Bitte!“, stöhnte der Seelenreißer schmerzerfüllt. „Ja, da war ein Unsterblicher. Die Königin hat ihn geholt“, rief er um Gnade winselnd. Also doch!
    „ Welche Königin?“, fuhr die Bestie ihn an.
    „Assora.“ Der Taryk zitterte.
    „ Welches Königreich?“
    „Is… Island“, stieß er hervor. „Bitte, lass mich gehen. Mehr weiß ich nicht!“
    Roven besann sich und das Glühen erlosch. Seine Klauen zogen sich zurück in die Haut. Er trat von dem Taryk weg, ergriff das Schwert und zog es mit einem Ruck aus der Mauer. Der Seelenreißer glitt erschöpft zu Boden. Roven brachte seine Klinge in Position und beendete, was er angefangen hatte.

Kapitel 5
    „Halo“ ertönte aus den Musikboxen des Babalous und hüllte Selene in vorgetäuschte Seligkeit.
    Während sie auf Julias Rückkehr von den Toiletten wartete, fragte sie sich immer wieder, warum sie überhaupt mitgegangen war. Bei Julias Überredungskunst war es zwar keine Schande, aber Selene hätte sich mehr wehren können. An einem Sonntag in eine Bar zu gehen passte nicht zu ihr, nach einem Tag wie gestern war es außerdem unangebracht. Doch allein zu Hause zu bleiben – das hätte sie nicht gekonnt. Selbst wenn sie in den nächsten Tagen nicht zu arbeiten brauchte, wollte Selene dieser Abmachung nicht nachkommen. Zu Hause würde ihr die Decke auf den Kopf fallen. Aber wenigstens könnte sie morgen ihren Kater ausschlafen. Denn nüchtern wollte sie diesen Club nicht mehr verlassen. Der erste Grey Goose Martini wartete bereits.
    Das Babalou befand sich in Lambeth unter der alten St

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