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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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hinter mich bringen. Auch, wenn ich Alec langsam zu mögen begann. Aber genau das war es, was mir solche Angst machte.
    Alec schien dies gemerkt zu haben, denn er machte keine so großen Umstände wie letztes Mal, als wir Rast gemacht hatten. Schon nach wenigen Sekunden waren wir für die Weiterreise bereit. Alec nahm mich wieder auf den Rücken, aber diesmal schlang ich meine Arme nur so stark um seinen Oberkörper wie nötig.
    Die nächsten Tage redeten wir kaum miteinander. Wenn er eine Frage stellte, wich ich, so gut es ging, mit knappen Antworten aus, da ich nicht noch einmal eine solche Erfahrung machen wollte wie die, als er so dicht neben mir lag und mich anlächelte. Allerdings ließ sich Kommunikation nicht ganz vermeiden, da ich ihm die Richtung angeben musste. Manchmal hatten wir sogar einen kleinen Streit, da Alec so schnell wie möglich zu den Ruinen der Seelen gelangen wollte, ich jedoch nicht den direkten Weg kannte. Meine Mutter und meine Großmutter hatten mir die leichteste und ungefährlichste Route gezeigt. Normalerweise hat es ein Wächter auch nicht so eilig, zu den Ruinen zu kommen.
    Trotz alledem machten wir auf Alecs Wunsch einen Umweg und besuchten eine alte Freundin, wie er es ausdrückte.
    Es war eine einsame Hütte in der Nähe einer Klippe. Ein kleiner, gepflegter Garten befand sich neben der Hütte. Ich konnte eine gebückte Gestalt erkennen, die Unkraut rupfte.
    Alec stampfte unbeirrt auf sie zu. Ich folgte zögernd.
    Als Alec vor dem Zaun stand, der den Garten eingrenzte, richtete sich die Gestalt auf. Es war eine junge Frau mit langem weißgrauem Haar, das ihr in eleganten Wellen auf die Schultern fiel. Ihre Augen waren silberfarben und schienen aufzuleuchten, als sie Alec erblickte.
    „Alec, ich wusste, du würdest zurückkehren! Allerdings hatte ich dich früher erwartet!“
    „Ich bitte um Verzeihung! In letzter Zeit habe ich das Haus kaum verlassen!“
    „Du meinst den muffigen Keller!“, schob ich murrend ein.
    Alec warf mir daraufhin einen wütenden Blick zu. Doch er wandte sich gleich wieder der Frau zu. Diese legte das soeben ausgerupfte Unkraut in einen Eimer und klopfte sich das Kleid ab.
    „Wie ich sehe, hast du eine neue Freundin!“, stellte sie mit vielsagendem Blick fest.
    Alec verzog das Gesicht.
    „Eher eine Bekannte als eine Freundin! Nur ein Mittel zum Zweck!“
    Empört boxte ich ihn mit geballter Faust in die Seite. Was ich sofort bereute! Meine Hand schmerzte, als hätte ich auf Stein geschlagen. Alec sah mich besorgt an, doch ich biss die Zähne zusammen und verdrängte den Schmerz.
    Ein Lächeln erschien auf dem Gesicht der Frau.
    „Kommt doch erst einmal herein in die gute Stube!“
    „Trautes Heim, Glück allein!“, grummelte ich.
    Dabei sah ich Alec an.
    „Oder bei manchen auch: Leichen allein!“
    Damit spielte ich auf den stickigen Keller voller Leichen an, in dem Alec anscheinend gelebt hatte. Doch dieser ignorierte die abfällige Bemerkung und lief einfach an mir vorbei.
    Die Frau öffnete uns mit einem Lächeln auf den Lippen die Tür und wir traten ein.
    Im Innern der Hütte war es angenehm warm und durch die vielen bunten Wandteppiche mit den verschiedensten Stickereien wirkte alles so gemütlich. Vor einem kunstvoll aus Stein ausgearbeiteten Kamin saß das seltsamste Wesen, dem ich je begegnet war.
    Es war klein, am ganzen Körper mit Borsten bedeckt und seine raue Haut hatte eine bräunlich grünliche Farbe. Sein Gesicht erinnerte mich an ein Schwein, denn statt einer Nase besaß dieses Wesen einen Schweinerüssel, und seine dreieckigen Schlappohren stellten sich auf, als wir hereinkamen. Das Wesen trug dreckige Kleidung und sein dicker Bauch quoll aus der Jacke hervor. Und hinten aus seiner Hose ragte ein kleiner Ringelschwanz.
    An seinen rundlichen Händen befanden sich vier lange Krallen statt der üblichen fünf Finger. Seine Stummelbeine endeten in einer skurrilen Form von Schweinehufen.
    „Hallihallo! Alec, du bist zurück?! Zum Glück bist du endlich da, denn Hamila lag mir schon in den Ohren, dass sie dich endlich wiedersehen wollte!“, grunzte das schweineähnliche Wesen.
    „Septett! Ich freue mich auch, dich wiederzusehen! Obwohl ich gestehen muss, dass ich dich lieber sauber angetroffen hätte!“, antwortete Alec mit gerümpfter Nase.
    Septett hob seinen Arm hoch und schnüffelte unter seinen Achseln. Ich hielt die Luft an, denn ein unglaublich starker und widerlicher Gestank schlug mir entgegen, sobald Septett den Arm

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