Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)
Black nach.
Dieser blähte die Nasenlöcher und schnaubte. Ich dachte an einen Ochsen. Einen störrischen Ochsen. Oder ein Rindvieh. Von dem Gedanken an Blacks Kopf auf dem Körper eines Rindes musste ich lächeln.
„Oh, deine Freundin kann noch lachen! Das wird ihr gleich vergehen! Spätestens, wenn ich sie zu Chraz bringe, hat sie keinen Grund mehr zu lachen!“, erklärte Black.
„Das denke ich nicht!“, erwiderte Alec.
Die beiden starrten sich zornig an. Keiner von ihnen rührte sich. Bis Alec blitzschnell aufstand und auf Black zurannte. Er war so schnell, dass ich nur noch einen schwarzen Blitz sehen konnte, der, kurz bevor er Black rammen würde, abdrehte und senkrecht einen Baumstamm hinaufflitzte. Black hatte sich in Verteidigungsstellung gebracht und riss verwirrt seinen Kopf herum, als Alec von seinem Kurs abwich.
Alec hatte nun die Baumkrone erreicht und ließ sich rücklings fallen. Black machte sich bereit. Er wusste, was Alec vorhatte. Als Alec kurz über dem Boden war, ergriff Black seinen Hals und drückte ihn auf den steinigen Untergrund. Doch Alec griff nach Blacks Hand und drehte sie ihm auf den Rücken. Black wirbelte herum und nahm Alec in den Schwitzkasten. Ich hätte beinahe einen spitzen Schrei ausgestoßen, konnte mich jedoch in letzter Sekunde bremsen.
Alec umfasste nämlich jetzt Blacks Kopf und riss ihn nach vorne. Blacks gesamter Körper krachte mit einem lauten Knall auf den Boden. Er hatte sich aber schnell wieder gefangen und griff Alec frontal an. Er drückte Alecs Kehle zu und versuchte ihm den Kopf vom Hals zu reißen. Doch Alec setzte seine Ellenbogen und Knie ein und rammte sie Black mit voller Wucht in den Bauch. Dieser taumelte ein paar Schritte zurück. Alec nutzte die Gelegenheit und nahm nun Black in den Schwitzkasten. Er schlang seinen Arm um Blacks Hals und boxte ihn immer wieder von unten in den Bauch. Black spuckte schmerzverzerrte Schimpfwörter aus, Alec ließ sich nicht davon beeindrucken und attackierte ihn weiter.
„Ich dachte, ich hätte dich besser unterrichtet! Aber du lässt dich noch immer von deinen Gefühlen leiten!“, meinte Alec, der seinen Griff noch verstärkte.
„Ich glaube, du sprichst von dir, nicht von mir!“ Blacks Stimme war nur noch ein Gurgeln.
Gerade als ich dachte, Black hätte aufgehört sich zu wehren und Alec hätte ihn vielleicht bezwungen, da biss Black Alec in den Arm, woraufhin dieser von einem Schmerzensschrei begleitet losließ. Black schoss vor und schlug einige Male auf Alec ein, bis er Alecs Arm zu fassen bekam und ihm ein blitzendes Messer an die Kehle hielt. Ich hatte gar nicht gesehen, wie er es gezückt hatte. Und ich dachte, Alec würde trotzdem weiterkämpfen, doch ich hatte mich geirrt. Alec hörte augenblicklich auf sich zu wehren.
„Du weißt, womit diese Klinge überzogen ist, nicht wahr? Du kannst es riechen! Und dann weißt du auch, dass du, falls ich dich auch nur anritzen würde, keine Chance hättest, zu überleben. Also schlage ich vor, dass ich das Mädchen bekomme und du dieses Land verlässt!“, zischte Black Alec zu.
„Du würdest mich am Leben lassen?“, fragte Alec mit unterdrücktem Zorn.
„Ja, und ich werde dir sogar die Sicherheit der Kleinen garantieren! Chraz braucht sie lebend, Glück für sie! Sind wir im Geschäft?“
Alec verzog wütend das Gesicht und blickte mir in die Augen. Ich erwiderte seinen Blick ängstlich.
Ich hatte Angst, dass Black mich zu Chraz bringen würde und ich war besorgt um Alecs Leben. Alec erkannte meine Furcht und entgegnete Black:
„Bevor ich eine Entscheidung treffe, solltest du wissen, dass ich dir alles beigebracht habe, was du heute weißt. Also ist es sinnlos, mich mit meinen eigenen Tricks zu bedrohen!“
Black runzelte die Stirn. In diesem Moment der Verwirrung boxte Alec mit seinem rechten Ellenbogen Black in den Bauch und mit der linken Hand entriss er ihm das Messer. Doch anstatt es zu gebrauchen, schleuderte Alec es fort und es blieb in einem Baumstamm stecken. Dann stürzte er sich so schnell, dass ich ihn fast nicht mehr ausmachen konnte, auf Black, riss ihn zu Boden und schlug ihn mit geballter Faust mehrmals ins Gesicht. Als er sich endlich beruhigt hatte, hob Alec ihn an seinem Kragen ein wenig vom Boden hoch und blickte ihm feindselig ins Gesicht. Black floss das Blut aus der gebrochenen Nase und aus dem Mund.
„Ich werde dich nicht töten! Aber nur aus dem Grund, dass du deinem Herrn eine Nachricht überbringen kannst. Du kannst
Weitere Kostenlose Bücher