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Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition)

Titel: Seelenjäger: Die Jagd beginnt (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: J. J. Braun
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an.
    „Ich habe dich belogen und dir verschwiegen, dass dein Bruder in den Fängen von Chraz ist! Du solltest mich hassen!“, versuchte er mir klarzumachen.
    Ich schüttelte den Kopf. Er runzelte die Stirn.
    „Aber du bist der Einzige von ihnen, der Reue zeigt!“
    Ich sah ihm direkt in die Augen. Er schaute zurück.
    Irgendwann brach ich das Schweigen.
    „Wieso?“
    „Ich verstehe nicht ganz!“, antwortete Alec.
    „Wieso bereust du es?“, wiederholte ich.
    „Du bist für mich wichtiger, als du denkst, Jackie!“
    Diese Erklärung reichte mir. Ich verstand. Ich hätte wahrscheinlich dasselbe getan.
    „Wahr oder falsch?“ Ich war überrascht, dass Alec diese Frage stellte.
    „Was?“
    „Das ist egal! Du kannst mich etwas fragen, was du loswerden willst, und ich werde dir mit wahr oder falsch antworten!“, erklärte Alec mir.
    Ich brauchte noch einen Moment, um zu begreifen. Dann stellte ich die erste Frage.
    „Ist mein Bruder noch am Leben?“ Ich hielt die Luft an, als Alec antwortete.
    „Ja, es geht ihm gut! Oder eher den Umständen entsprechend!“
    Ich setzte zu einer neuen Frage an, doch Alec unterbrach mich.
    „Halt, jetzt bin ich dran! Immer nur eine Frage!“ Er hob belehrend den Zeigefinger, „Glaubst du das wirklich, was du über Jack gesagt hast?“
    „Das mit der Richtigen finden?“
    Alec nickte.
    „Ja, irgendwie schon! Ich will zumindest daran glauben! Ich möchte, dass alle meine Freunde glücklich werden!“, antwortete ich ihm. „Jetzt bin ich wieder an der Reihe! Also … als du und Jason, also als ihr euch gestritten habt, ich meine, bevor ich diesen schrägen Traum hatte … habt ihr da über … mich geredet?“, beendete ich die Frage.
    Alec lächelte mich schief an.
    „Wahr!“
    Ich öffnete den Mund, um die nächste Frage zu stellen, aber Alec unterbrach mich erneut. Er war an der Reihe, nicht ich.
    „Willst du wirklich … ich meine, glaubst du ernsthaft … dass ich glücklich werden könnte?“
    Jetzt musste ich lächeln.
    „Wahr!“
    „Aber wie?“
    Ich hob den Zeigefinger wie er zuvor.
    „Immer nur eine Frage!“
    Alec musste lächeln.
    „Du hast aufgepasst!“
    „Ich weiß! O.k. … hast du dich mit Jason gestritten, weil ihr Angst um mich hattet?“
    „Wir haben immer noch Angst um dich!“, stellte Alec schnell klar.
    Ich rollte die Augen.
    „Aber ja, in gewisser Weise …“, antwortete er auf meine Frage.
    „Nun, glaubst du …“, fing er an.
    Als er nicht weitersprach, hakte ich nach: „Was?“
    „Du hast mir immer gesagt, ich sollte mich nicht selbst bestrafen für Taten, die ich in der Vergangenheit getan habe. Aber ich möchte eine ehrliche Antwort … Findest du es richtig, mir für diese Taten zu vergeben, wenn ich sie weder wiedergutgemacht noch ihnen abgeschworen habe? Ich meine damit, glaubst du , dass ich Recht getan habe und dass ich mir selbst vergeben sollte?“
    Mein Lächeln verschwand. Die Antwort lag mir auf der Zunge, doch sie wollte nicht über meine Lippen. Ich konnte es nicht sagen. Also versuchte ich darum herumzukommen, was mir nicht so gut gelang.
    „Du hast eine zweite Chance verdient wie jeder andere auch! Ich werde dich nicht dafür verurteilen …“
    „Das war nicht die Frage!“, unterbrach mich Alec.
    Ich wich seinem Blick aus. Er wusste, wie ich antworten würde. Ich verstand nur nicht, wieso er es unbedingt hören wollte. Ich überlegte fieberhaft, wie ich dieser Antwort entgehen könnte. Mir fiel jedoch nichts ein, was etwas nützen würde.
    „Falsch!“ Es war nicht mehr als ein Flüstern.
    Alec schwieg. Ich sah wieder auf. Er sah mich mit unergründlichem Blick an.
    „Du wusstest, wie ich antworten würde, weshalb wolltest du es hören?“
    „Ich wollte, dass du mich so siehst, wie ich bin!“ Mit diesen Worten stand er auf und ging zur Tür.
    „Warte!“, rief ich ihm hinterher.
    Er blieb stehen, drehte sich jedoch nicht zu mir um.
    „Könntest du zwischen zwei Leben entscheiden?“
    Nun wandte er sich doch zu mir.
    „Was meinst du damit?“
    „Könnest du zwischen dem Leben eines Freundes und dem eines Fremden entscheiden? Wenn der Freund nur noch wenige Jahre zu leben hätte, weil er schon so alt wäre, und der Fremde ein Kind wäre?“, führte ich meine Frage aus.
    „Ich verstehe nicht, warum du das wissen willst!“
    „Beantworte einfach die Frage! Würdest du das fremde Kind oder den alten Freund retten?“
    Alec zögerte etwas.
    „Unter diesen Umständen … ich würde das Kind retten, da es

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