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Seelenkuss / Roman

Seelenkuss / Roman

Titel: Seelenkuss / Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sharon Ashwood
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Vampirgesetzes.
    Ashe wünschte, sie könnte dabei zusehen.
    Sie kniete sich über Belenos und drückte die Pfahlspitze auf seine Brust, über seinem Herzen. Er sah weggetreten aus, das Haar in einer exotische Mähne um ihn herum verteilt. Trotzdem ging sie kein Risiko ein.
    Das Eintrittsloch der Kugel war ein wenig rechts, exakt wo Ashe es gewollt hatte. Ein nicht ganz tödlicher Treffer. Ashe konnte rohes Fleisch riechen. Der Geruch musste von der Austrittsstelle der handgefertigten Silberkugel am Rücken stammen, bis wohin sie einen beträchtlichen Schaden angerichtet haben dürfte. Grausam, aber wenn man es mit Vampiren von Belenos’ Kaliber aufnahm, kam man tunlichst zur Sache.
    Sie hörte Schritte hinter sich und erkannte Reynards Gang.
    »Ich hab ihn«, sagte sie. »Was ist mit den anderen?«
    »Um die wurde sich gekümmert. Soll ich nach dem Schlüssel suchen?«
    »Ja, bitte.«
    Reynard kniete sich auf die andere Seite des Vampirs.
    »Meinst du, dass noch mehr Vampire aufkreuzen, die Kinder wollen?«, fragte sie.
    »Caravelli zufolge wird Königin Omara unmissverständlich zu verstehen geben, dass es eine sehr schlechte Idee wäre.«
    »Beruhigend.«
    Reynard begann, in den Hosentaschen des Vampirs zu angeln und zog eine kleine goldene Scheibe aus einer hervor. Auf ihr war eine sechszackige Sonne abgebildet. Ashes und Reynards Blicke begegneten sich, und mit ernster Miene übergab er ihr den Schlüssel. »Geht es dir gut?«
    »Klar. Ich habe bloß getan, was jede andere Mutter an meiner Stelle auch gemacht hätte.«
    Früh am nächsten Morgen rief endlich Ashes Hacker zurück, berichtete aber leider, dass er keine Hinweise auf weitere Immobilien finden konnte, die unlängst von Anthony Yarndice gekauft wurden. Er hatte alle Suchläufe ausprobiert, die in der Hackerwelt bekannt waren – und ein paar eigene, noch unbekannte. Bannerman hingegen schien laufend Grundbesitz zu kaufen und mit Profit wiederzuverkaufen. Der Hacker gab Ashe drei Adressen der Immobilien, die der Anwalt in den letzten sechs Wochen kaufte.
    Ashe war gerade aus der Dusche gestiegen und Reynard nach wie vor im Bad, wo er die Freuden eines massierenden Duschstrahls entdeckte. »Ja, okay«, sagte sie ins Telefon, während sie sich abmühte, gleichzeitig mitzuschreiben und sich das Handtuch ums nasse Haar zu wickeln. »Danke, das ist riesig.«
    Beim Aufschreiben der letzten Adresse wollte sie jubeln.
Bingo!
Ashe vollführte einen Siegestanz, bei dem sie ihr Handtuch wieder verlor.
    Reynard erschien in der Badezimmertür und betrachtete die Vorführung mit verwundertem Interesse.
    »Was ist?«
    »Ein Stoß, und das ein ziemlich fühlbarer!«
    Reynard zog eine Braue hoch.
    Ashe wedelte mit dem Zettel, auf dem sie die Adresse notiert hatte. »Bannerman hat drei Immobilien gekauft. Eine passt zu dem Dämonenaufspürzauber, den Holly gestern Abend gekocht hat. Wir haben Tonys neuen Aufenthaltsort!«
    Reynards Augen wurden zu kaltem Silber. »Wo?«
    »Im North-Central-Einkaufszentrum, wo du zu mir in die Bücherei kamst.«
    Reynard hob Ashes Handtuch auf und gab es ihr. »Tja, meine Liebe, dann sollten wir hin. Unser Dämon hat eindeutig die Leihfrist überschritten.«
    »Harr, harr«, machte sie. »Ich hasse Büchereiwitze, wie dir hoffentlich klar ist.«
    Er sah sie halb provozierend, halb liebevoll an. »Warum würde ich sonst welche reißen?«

[home]
22
    Dienstag, 7. April, 8.30 Uhr Carver-Haus
    D a Holly als Einzige von ihnen tatsächlich schon mal einen Dämon erledigt hatte, wollte sie ins Einkaufszentrum kommen, sobald Grandma da war, um auf die Kinder aufzupassen. Während Ashe alles arrangierte, rief Reynard die Höllenhund-Wachen vor dem Burgtor an und berichtete ihnen, dass der flüchtige Dämon wahrscheinlich gefunden war. Mac und die anderen Wachen sollten sich bereithalten.
    Nachdem das geregelt war, nahmen Ashe und Reynard die Ducati und donnerten durch die Straßen, die von Teenagern in den Frühjahrsferien bevölkert waren. Ashe konnte Reynards Aufregung fühlen, denn seine magischen Kräfte verursachten ein Kribbeln auf ihrer Haut. Es war Dienstagmorgen und der Verkehr nicht sonderlich dicht. Sie brausten an leeren Spielplätzen, stillen Häusern und Schulen vorbei, vor denen sich Kindertrauben ansammelten. Coffee-Shops hatten Tische und Stühle nach draußen gestellt, wo die Gäste im Morgensonnenschein Zeitung lasen. Sah man von der Aufgabe ab, die ihnen bevorstand, war es ein herrlicher Morgen.
    Höllenbrut hatte so ihre

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